Sendung vom 16. März 2022

'Aktenzeichen XY ': Vielversprechende Hinweise zur unbekannten Toten von der Autobahn

Am 16. März 2022 lief 'Aktenzeichen XY... ungelöst' mit Rudi Cerne. Neben einem brutalen Übergriff auf eine Familie wurden auch zwei alte Mordfälle vorgestellt.

Rudi Cerne im Aufnahmestudio von 'Aktenzeichen XY'.
Zwei ungeklärte Mordfälle wurden in der 'Aktenzeichen XY'-Sendung vom 16. März 2022 vorgestellt. Foto: ZDF / Nadine Rupp
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Seit 1991 beschäftigt die Polizei dieses Rätsel: Wer ist die junge Frau, die mitten auf der A3 tot aufgefunden wurde? Und: Eine Familie isst friedlich zu Abend und findet sich kurze Zeit später in den Händen brutaler Angreifer. In der 576. Folge von 'Aktenzeichen XY... ungelöst' wurden wieder spannende Fälle vorgestellt - und es gab vielversprechende Hinweise.

Bei 'Aktenzeichen XY... ungelöst' soll das Fernsehpublikum mit Hinweisen wie jeden Monat dazu beitragen, bisher noch ungelöste Fälle aufzuklären. In dem ZDF-Quotengarant wurden am 16. März 2022 von Moderator Rudi Cerne insgesamt sieben Verbrechen vorgestellt.

Wie immer gab es zum Ende der Sendung die Schlussabfrage mit Moderator Alfred Hettmer.

"Was hat der Abend an Hinweisen gebracht", fragte Rudi Cerne und bekam die optimistische Antwort: " Es ist einiges los im Studio."

Insgesamt zählte das XY-Studio bisher etwa 250 Hinweise.

'Aktenzeichen XY': Zwei ungelöste Todesfälle

Besonders spannend war ein Cold Case aus dem Jahre 1991, der schon 2005 bei 'Aktenzeichen XY' vorgestellt wurde: Bis heute konnte die Polizei nicht ermitteln, um wem es sich bei der jungen Frau, die am 7. August 1991 tot mitten auf der A3 zwischen Frankfurt/Main und Köln aufgefunden wurde, handelt.

Dass eine Frau regungslos auf der Fahrbahn liegt, bemerkten andere Autofahrer kurz vor der Anschlussstelle Neustadt (Wied).

Laut Rechtsmedizinern wurde die Frau von mindestens einem der vorbeifahrenden Autos überrollt. Zu ihrem Tod führten innere Verletzungen, es kann aber sein, dass sie bereits tot auf die Fahrbahn gelegt wurde - sprich, dass jemand wollte, dass es wie ein Unfall aussehe.

Später konnte anhand von Zeugenaussagen rekonstruiert werden, dass die Frau, die wohl zwischen 20 und 30 Jahre alt war, sich oft in der Raststätte beziehungsweise in deren Nähe aufgehalten hat. Mindestens einmal in ihrem Leben war die Frau schwanger.

Doch trotz verschiedenster Bemühungen tippt die Polizei bis heute im Dunkeln - wer ist die Frau?

Im Herbst 2019 kam erstmals wieder Schwung in die Ermittlungen der Polizei: Der ehemalige Wirt der Kölner Gaststätte 'Brückeck' glaubt, dass die Unbekannte Anfang der 80er-Jahre von Zeit zu Zeit in männlicher Begleitung in seinem Frühlokal zu Gast war. Es kann sein, dass die unbekannte Tote im Rotlicht-Mileu tätig war.

In der Sendung wurde jetzt ein Foto gezeigt, welches das Opfer wahrscheinlich im Jahre 1983 in der Kneipe zeigt.

Hierzu gab es zumindest während der Sendung keine vielversprechenden Hinweise, sagt Alfred Hettmer. Jedoch habe es Hinweise zu den auffälligen Narben, die die Person an den Armen hatte, sowie deren wahrscheinliche Bedeutung, gegeben. Und auch der ermittelnde Kommissar, Stephan Bach von der Kripo Neuwied, zeigte sich angesichts der vielen Anrufe nach so langer Zeit optimistisch: "Ich habe nicht damit gerechnet. Es geht schon richtig ab."

Sehr vielversprechend sei auch ein Hinweis auf einen Eintrag in den sozialen Medien gewesen, erklärt Hettmer weiter. Doch dieser müsse für eine umfassende Einschätzung zunächst von der Polizei verifiziert werden.

Spannend war auch ein Anruf einer Frau, die glaubt, die Tote gekannt zu haben. Sollte sich dies als richtig erweisen, bekäme die junge Tote nach mehr als 30 Jahren endlich einen Namen und die Polizei könnte weiter ermitteln.

Laut ZDF.de gab es später noch einen Anrufer, der die Tote kurz vor dem Vorfall noch lebend auf der A3 gesehen haben will.

Es bleibt zu hoffen, dass einer dieser Hinweise die ermittelnde Polizei ein gutes Stück weiterbringt und der schreckliche Fall nach all diesen Jahren geklärt werden kann.

Ein weiterer Cold Case aus dem Jahre 2007 wurde in der Sendung vorgestellt: Ein Mann wurde erschossen und mit einem Betonklotz erschwert in einem Moorsee in der Nähe von Schaffhausen in der Schweiz aufgefunden. Es handelt sich um den Ägypter Karm Ahmed, der drei Tage zuvor einen Anruf erhielt, der ihn laut Freunden sehr beschäftigt hatte. Sein Auto wurde einige Tage später auf einem Parkplatz in der Nähe gefunden.

Die Kantonspolizei Thurgau fahndet nach mindestens zwei Personen.

Zu dem Fall gab es laut ZDF auch vielversprechende Hinweise, insbesondere zur Herkunft des verwendeten Betonklotzes. Einer dieser Hinweise sei sogar besonders vielversprechend, werde jedoch aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht näher erläutert. Doch über Umwege können auch solche Hinweise zu den Tätern führen.

Auch spannend: 'Aktenzeichen XY... ungelöst': Rudi Cerne über Zivilcourage

10.000 Euro Belohnung: Überfall auf Düsseldorfer Familie

Im Dezember 2020 wurde im Düsseldorfer Stadtteil Stockum eine Familie in ihrer Wohnung brutal überfallen. Nach dem gemeinsamen Abendessen ging die Frau auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen - dort wurde sie von zwei maskierten Männern überwältigt und zurück ins Haus gedrängt. Zwei weitere Komplizen drangen daraufhin durch die Haustür ein und überwältigten auch den Familienvater, einen Altmetall-Händler. Die Eltern und ihre Tochter wurden gefesselt. Die Männer suchten erfolglos nach einem Tresor im Haus, entkamen dann aber mit mehreren tausend Euro Bargeld und Schmuck.

Später stellte sich heraus, dass Nachbarn an dem Tag verdächtige Beobachtungen gemacht hatten - wahrscheinlich wurde die Familie durch die Täter ausspioniert.

Bis heute konnte die Polizei den Fall nicht aufklären. Ein Aufruf in 'Aktenzeichen XY' soll dies nun ändern. Von privat wurde eine Belohnung von 10.000 Euro angesetzt.

Wie 'Antenne Düsseldorf' berichtet, habe die ermittelnde Polizei bereits während der Ausstrahlung etliche Hinweise bekommen. Diese müssen für eine weitergehende Einschätzung jedoch noch überprüft und ausgewertet werden.

Wussten Sie schon, wie Sie einer Person in Gefahr richtig helfen? Der Artikel geht unter dem Video weiter.

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Köln: Raubüberfall auf Sparkasse

Aufgegriffen wurde auch ein Raubüberfall auf eine Kölner Kreissparkasse vom 12. Juli 2021.

Bis heute fehlt von einem Verdächtigen, der am Nachmittag Bankangestellte mit einer Schusswaffe bedrohte und sie so zur Herausgabe von Bargeld zwang, jede Spur. In der Sendung wurden Fotos einer Überwachungskamera gezeigt.

Auch zu hierzu habe es vielversprechende Hinweise gegeben, sagt Alfred Hettmer. Einige Zuschauer hätten sich demnach gemeldet - sie glauben, den Mann auf den Fotos erkannt zu haben.

Kripo Offenbach: Räuber geben sich als Paketboten aus

Ein Mann aus Offenbach öffnet nichtsahnend einem Paketboten - und wird dann mit einer Waffe zurück ins Haus gedrängt. Ein zweiter Täter überwältigt auch die Ehefrau. Das Ehepaar wird im Keller gefesselt. Die beiden Männer konnten teuren Schmuck und Bargeld erbeuten.

Bilder einer Überwachungskamera zeigen später, dass ein dritter Komplize an dem Verbrechen beteiligt war. Auch hier sieht es so aus, als ob das Ehepaar schon länger im Visier der Verbrecher war.

Diebe teurer Luxuswagen wurden geblitzt

Mercedes-Wagen im Wert von fast einer halben Million Euro wurden am 21. August 2021 von einem Firmengelände im Bremerhavener Fischereihafen gestohlen. Die Polizei geht von vier Tätern aus und bittet auch hier die 'Aktenzeichen XY'-Fans um Mithilfe - anhand von Blitzerfotos. Denn im Landkreis Wesermarsch wurden zwei der Fahrzeuge später wegen zu schnellen Fahrens geblitzt.

'Aktenzeichen XY gelöst': Ekaterina Baumann wurde tot aufgefunden

Wenige Tage nachdem der Fall Ekaterina Baumann in der vergangenen Sendung 'Aktenzeichen XY...ungelöst' vorgestellt wurde, fanden Passanten die Leiche der Frau in einem Koffer. Auch auf diese Entwicklung wurde in der März-Show eingegangen. Die Polizei hat den Ehemann der Getöteten, der jetzt in Untersuchungshaft sitzt, im Visier.

TV-Tipp: Die aktuelle Folge von 'Aktenzeichen XY... ungelöst' kann wie gewohnt in der Mediathek des ZDF abgerufen werden.

'Aktenzeichen XY': So können Sie mitmachen

Wenn Sie selbst einen Hinweis geben möchten, so können Sie dies während der Ausstrahlung von 'Aktenzeichen XY... ungelöst' und noch einige Stunden danach tun. Das Münchner Aufnahmestudio nimmt Anrufe am Tag der Sendung unter 089 / 95 01 95 entgegen. Außerdem werden stets die Kontaktdaten der entsprechenden ermittelnden Polizei-Dienststelle eingeblendet. Theoretisch kann aber jede deutsche Dienstelle Hinweise entgegen nehmen. E-Mails können Sie zudem an xy@zdf.de senden.

Über die Sendung 'Aktenzeichen XY... ungelöst'

Übrigens: Wussten Sie, dass die Fahndungssendung 'Aktenzeichen XY' schon seit 1967 im Fernsehen die Polizei unterstützt? Bis Ende 2021 wurden laut ZDF 4878 Fälle vorgestellt - mit einer Erfolgsquote von fast 40 Prozent!

Fast jeder dritte vorgestellte Fall handelt von einem Mord. Bisher wurden dank der Hilfe der Zuschauer*innen 654 Tötungsdelikte aufgeklärt.

Immer häufiger werden auch internationale Fälle, die einen Bezug zu Deutschland haben, in die Sendung aufgenommen.

Wann kommt die nächste Folge von 'Aktenzeichen XY'?

'Aktenzeichen XY' mit Rudi Cerne läuft immer an einem Mittwoch im ZDF. Die nächsten Sendetermine sollten Sie sich vormerken:

  • Mittwoch, 13. April 2022 , 20:15 Uhr : Folge 577 von 'Aktenzeichen XY'

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