Steine bemalen: Die Wirkung von Mandala-Steinen
Yoga-Lehrerin Janne führt uns in ihre Welt der Mandala-Steine ein. Dabei verrät sie nicht nur, wie Sie die Steine selbst bemalen können, sondern auch, welche besondere Wirkung sie haben können.
Mandalas sind schon längst nicht mehr nur für Kinder da. Auch Erwachsene greifen plötzlich wieder zum Malbuch, wenn es um das beruhigende Ausmalen der schönen Kreisen oder Figuren geht. Janne Heinssen, Yoga-Lehrerin aus Hamburg, hat diese Erfahrung selbst gemacht.
Aus Malbüchern wurden eigene Mandalas, aus Papier wurden Steine: Heute hat sie ihre Technik soweit präzisiert, dass sie ihre Mandala-Steine sogar verkauft. Und dass, obwohl sie sich selbst vor nicht allzu langer Zeit noch als unkreativ eingeschätzt hätte.
Wieso gerade deswegen jeder lernen kann, die Steine zu bemalen und weshalb Janne ihr Hobby nicht mehr missen möchte, hat sie uns in einem Interview verraten.
Du bist ja eigentlich Yoga-Lehrerin. Wie bist du zu deinen Mandala-Steinen gekommen?
Zuerst habe ich einige Mandala-Ausmalbücher geschenkt bekommen. Dann habe ich recht schnell angefangen, auch eigene Mandalas auf Papier zu gestalten, bis ich in einer Zeitschrift ein Bild von einem Mandala-Stein entdeckt habe. Ich fand ihn so unglaublich schön und anziehend, dass ich das unbedingt lernen wollte.
Wie hast du das Bemalen der Steine gelernt?
Das Mandala-Stein-Malen habe ich mir mithilfe des Internets und sehr, sehr viel ausprobieren selbst beigebracht. Am Anfang habe ich mir andere Steine als Vorlage genommen und nachgemalt. Inzwischen benutze ich keine Vorlagen mehr und es entwickelt sich mehr und mehr mein eigener Stil.
Meistens suche ich mir einen unbemalten Stein aus meiner Sammlung heraus und schaue, welche Farben in dem Stein zu finden sind, ist er eher gelblich, rötlich, grünlich oder bläulich oder hat sogar einige silberne oder goldene Partikel. Danach wähle ich Farben aus, mit denen ich beginne.
Meistens entwickelt sich das Muster dann beim Malen, so dass viele Farbkombinationen entstehen, die ich anfangs als nicht zueinander passend empfunden habe, die aber dann doch toll miteinander harmonieren!
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Hat das Bemalen der Mandala-Steine eine besondere Wirkung auf den Körper?
Für mich hat das Malen eine sehr meditative Wirkung. Ich versinke komplett im Malen und erlebe häufiger eine Art Flow-Zustand. Mein Geist wird ganz klar und ruhig und im Grunde habe ich das Gefühl, dass gar nicht ich es bin, die malt, sondern etwas malt durch mich.
Wenn ich dann später die gemalten Steine anschaue, bin ich ganz baff, dass ich das gemacht haben soll. Bislang habe ich mich selbst immer als sehr unkreativ angesehen und bin jedes Mal erstaunt, was am Ende für schöne Farbkombinationen und Muster entstehen.
Im April habe ich bei Rahni Brasch einen Vedic Art-Malkurs abgeschlossen, der mich durch seine 17 Prinzipien wieder erheblich mehr in Verbindung mit meiner inneren Kreativität gebracht hat.
Ich denke, dass jeder diese Kreativität mitbringt und dass es wichtig ist, diese auch zur Entfaltung zu bringen. Für mich war das eine Seite, die ich bis vor kurzem außer Acht gelassen habe. Umso glücklicher bin ich, dass sie sich jetzt entfalten darf."
Welche Wirkung haben die Mandala-Steine, wenn man sie bei sich trägt? Wie helfen sie dir persönlich im Alltag?
Wenn ich die Mandala-Steine betrachte, haben sie auf mich zum einen eine absolut beruhigende Wirkung durch die harmonischen Kreise und Punkte.
Ich habe zum Beispiel immer einen Mandala-Stein bei mir auf der Yoga-Matte beim Unterrichten und wenn ich merke, dass mein Energielevel absinkt, dann nehme ich den Stein auf die Hand, schaue ihn an und für mich ist das dann wie eine Art Energietankstelle.
Zum anderen heitern mich die Steine sehr auf. Ich habe sie auf dem Esstisch auf einem großen Tablett und beim Frühstücken zaubern sie mir immer ein Lächeln aufs Gesicht, weil sie so fröhlich und bunt sind. Jeder hat seinen eigenen Charakter, mal verspielt, mal ganz leicht, mal hippie-mäßig, mal indisch angehaucht, dann wieder mit einem blumigen, floralem Charakter oder mit einem maritimen Flair.
Was verbindest du selbst mit den Steinen?
Ich habe alle Steine an meinem Lieblingsort an der dänischen Nordseeküste gesammelt und so tragen sie für mich auch ein Stück Urlaub, Sonne, Strand und Meer in sich. Eventuell haben sie auch schon eine richtig lange Reise hinter sich und sind uralt, wer weiß.
Zudem bringen Farben ja auch etwas in uns zum Schwingen, so sind die sieben Hauptenergiezentren des Körpers (Chakren) ja auch mit Farben assoziiert und jede Farbe überträgt gemäß der Farblehre auch eine Stimmung, bzw. ruft eine bestimmt Energie hervor.
Im Video: Was Farben bewirken
Hast du einen persönlichen Rat für mehr Gelassenheit im Alltag?
Das ist selbst für mich als Yogalehrerin ein große Herausforderung, da ich mich als sehr schnell denkender und handelnder Mensch immer wieder bremsen muss.
Mir persönlich hilft es am meisten, wenn ich morgens meditiere, dann zieht mich die Hektik des täglichen Lebens nicht so leicht in ihren Bann.
Auch die Achtsamkeitspraxis hilft mir bei den alltäglichen Dingen sehr, so bin ich ganz früher immer mit meinem Hund durchs Gassi-Gebiet gehetzt; durch die Achtsamkeitspraxis nehme ich inzwischen alles viel bewusster wahr, den Wind in den Bäumen, den Gesang der Vögel, das Rauschen des Baches.
Die Achtsamkeitspraxis versuche ich inzwischen auch auf Alltägliches zu übertragen wie zum Beispiel Lebensmittel einkaufen oder kochen, mich eben einfach insgesamt bei allem etwas zu entschleunigen.
Ich habe einmal einen für mich sehr wichtigen Ausspruch gelesen, der hieß 'Langsamkeit heilt'. An den muss ich sehr oft denken, wenn auch ich mich wieder mal etwas gehetzt fühle.
Jannes Lieblingsstein
Die Anleitung: Was muss ich beachten, wenn ich selbst anfangen möchte, Steine zu bemalen?
Die Steinauswahl:
Zunächst einmal ist das Material wichtig. Anfangs habe ich alle möglichen Steine gesammelt und versucht, sie zu bemalen, bis sich heraus stellte, dass nur Steine mit ganz glatter Oberfläche geeignet sind. Granitsteine sind z.B. in der Oberfläche zu uneben und Sandsteine saugen zuviel Farbe auf.
Die Farbauswahl:
Wichtig ist auch die Konsistenz der Farbe, sie darf keine Paste sein, aber auch nicht zu flüssig. Ich male mit Acryl-Farben, die lassen sich gut mit Wasser flüssiger machen und trocknen sehr schnell.
Das Malen:
Für den Anfang geht das Punkte setzen einfacher mit sogenannten Dotting-Tools, das sind kleine Werkzeuge, die zum Beispiel auch für Fingernageldesign eingesetzt werden. Mit etwas Übung kann man dann auf Pinsel umsteigen.
Die Muster:
Etwa zwei Drittel des Steines bemale ich als Untergrund mit einem dunklem Kreis (zum Beispiel Schwarz, Dunkelrot oder Dunkelblau), damit anschließend die Farben der Punkte besser zur Geltung kommen. Dann beginne ich meist mit einem weißen Punkt in der Mitte des Steines, für mein Auge wirkt dieser Punkt in der Mitte als eine Art Anker; darum herum legen sich dann die restlichen Punkte-Kreise in verschiedenen Mustern.
Wer sich Inspiration holen möchte, kann Jannes Mandala-Steine in ihrem Online-Shop bestellen.
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Autor: Mareike Dudwiesus