Seele & Heilung

Spirituelles Erwachen: Wenn sich der Blick aufs Leben verändert

Durch spirituelles Erwachen kann sich der Blick aufs Leben grundlegend verändern. Doch wie kommt es dazu?

Spirituelles Erwachen
Spirituell zu erwachen, empfinden viele Menschen als heilsam. Doch der Prozess kann auch unangenehme Gefühle mit sich bringen. Foto: wunderweib.de & iStock: nadia_bormotova & ma_rish
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Was bedeutet Spiritualität?

Menschen, die spirituell sind, sind zumeist interessiert daran, eine tiefere Verbindung oder ein tieferes Bewusstsein zu/für sich und ihr Leben zu entwickeln. Dieser Vorgang kann auch als spirituelles Wachstum bezeichnet werden. 

Es gibt verschiedene Formen der Spiritualität, was auch daran liegt, dass jeder diese "geistige Suche" ganz individuell erlebt. Einige finden diese beispielsweise in Gebeten, Meditation, Yoga, Ritualen oder Zeremonien wieder. 

Für andere bedeutet spirituell zu sein, sich auf die Suche nach dem Lebenssinn zu begeben. Sie kann aber gleichzeitig auch eine Quelle der Inspiration sein, oder auch innere Ruhe, Empathie und Liebe für sich und seine Mitmenschen fördern.

Was ist spirituelles Erwachen?

Hinter dem Begriff verbirgt sich weniger eine genaue Definition als vielmehr ein Prozess.

Würde man versuchen spirituelles Erwachen zu definieren, ließe es sich wohl am besten mit Worten wie Erleuchtung oder Ankommen beschreiben. Es ist jedoch einfacher, ein besseres Verständnis für den Begriff zu entwickeln, wenn man ihn als Prozess versteht.

Was passiert beim Erwachen?

In diesem Prozess entdeckt ein Mensch beispielsweise seine Realität und die Bedeutung seines Lebens ganz neu. Viele beschreiben, dass sie ihr Leben nach dem Erwachen als tiefergehend und umfassender wahrnehmen.

Dieser Prozess kann auch als spirituelle Transformation (bei Veränderung) oder spirituelle Entwicklung bezeichnet werden. So lernen Betroffene, die diese Erfahrung machen, ihre Umwelt, ihre Identität und die Welt auf andere oder auch neue Art und Weise kennen. Das wird häufig dadurch eingeleitet, dass sie beginnen, ihre Vorstellungen und Überzeugungen vom Leben zu hinterfragen. 

Einige sind überzeugt davon, sie hätten durch ihr Erwachen ein höheres Bewusstsein und Verständnis für sich und ihre Umwelt entwickelt. Doch wie genau kann dieser Prozess ausgelöst werden? 

So wird das spirituelle Erwachen ausgelöst

Die Erfahrungen variieren

Einige haben konkrete Erfahrungen gemacht, bevor sie erwacht sind. Nahtoderfahrungen oder andere intensive Lebensereignisse wie zum Beispiel der Verlust eines geliebten Menschen können den Blick auf die eigene Existenz verändern.

Es ist aber auch möglich, dass das spirituelle Erwachen durch ein Gebet, eine Meditation oder auch nur durch das Lesen eines inspirierenden Buchs oder intensive Gespräche ausgelöst wird. 

Dieser Vorgang kann also verschiedene Formen annehmen und wird somit von jedem anders und individuell erlebt. Wichtig: Nicht jeder  macht diese Erfahrung

Neben Krisen kann auch die Suche nach dem Sinn des Lebens zu einem spirituellen Erwachen führen. Für viele geht das Erwachen einher mit einem besseren Verständnis von Spiritualität, Religion, Wissenschaft und Philosophie

Die Schattenseiten

Spirituell zu erwachen, wird nicht von allen Betroffenen gleich erlebt. Für viele kann die Erfahrung auch unangenehmen Gefühle mit sich bringen. Aber wie ist das möglich?

Wenn alte Gewohnheiten und Überzeugungen durch eine neue Sicht auf die Welt aufgebrochen werden, kann das für Ängste und Zweifel sorgen. Einige beschreiben auch, dass sie während des Prozesses mit starker Unsicherheit zu kämpfen hatten. 

Der Prozess kann jedoch auch angenehme Gefühle wie inneren Frieden, Liebe, Mitgefühl und spirituelle Erleuchtung auslösen. Um dies genauer zu betrachten, lohnt es sich, die verschiedenen Phasen dieses Prozesses näher zu beleuchten. 

Die 5 Phasen des spirituellen Erwachens

1. Phase: Das Aufwachen 

Für viele beginnt das spirituelle Erwachen zunächst damit, dass ihr Bewusstsein wortwörtlich aufwacht. Die Auslöser dafür können ganz unterschiedlich sein. Sowohl Schicksalsschläge als auch positive Ereignisse können das Aufwachen einleiten.

Es ist aber auch möglich, sich bewusst mit dem Thema zu befassen und sich aktiv dazu zu entscheiden, dem eigenen Leben einen tieferen oder auch neuen Sinn geben zu wollen. Viele von ihnen beginnen dann zum Beispiel damit, sich spirituellen Themen wie Yoga, Meditation oder Gebeten zuzuwenden. 

2. Phase: Reinigung und Glückseligkeit

Durch die neuen Erfahrungen, die Menschen während des Aufwachens machen, kommt für viele neuer Schwung in ihr bisheriges Leben.

Betroffene nehmen diese Phase außerdem als reinigend wahr und genießen sie. Dieser Zustand ist vergleichbar mit Glücksgefühlen. Menschen, die spirituell erwachen, fühlen sich in dieser Zeit sehr verbunden, mit der Erde, dem Universum oder auch dem eigenen Leben und/oder nehmen positive Empfindungen wie Freude verstärkt wahr

Die Phase der Reinigung kann jedoch auch zu inneren und äußerlichen Konflikten führen. Denn wenn Sie alte Glaubens- und Verhaltensmuster hinterfragen oder sogar loslassen, kann es sein, dass dies nicht alle in Ihrem Umfeld nachvollziehen können. So wird dann auch schon die dritte Phase eingeleitet, in der die neu gefundene Geistigkeit direkt einer Art Test unterzogen wird. 

3. Phase: Dunkelheit und Testen

Diese Phase wird häufig als die schwierigste im Prozess bezeichnet, denn sie befasst sich mit den Schattenseiten des spirituellen Erwachens. Nach der beflügelten Phase werden nun die neuen Glaubenssätze hinterfragt.

Da es in der Natur des Menschen liegt, Veränderungen erst einmal skeptisch gegenüberzustehen, ist diese Phase für viele die anstrengendste. Alle neuen Ideale werden auf die Probe gestellt. Es lohnt sich in dieser Zeit die eigenen Zweifel genauer zu betrachten und sich zu fragen: Woher kommen Sie und wie löse ich diese auf?

Diese Phase kann sich wie eine Krise anfühlen, ist aber essenziell, um zur nächsten zu gelangen: die der Neuausrichtung und Integration. 

4. Phase: Neuausrichtung und Integration

In dieser Phase geht es darum, all die Glaubenssätze, die Sie auch nach der Prüfung für sinnvoll erachten, in Ihr Leben zu integrieren.

Je nachdem wie umfassend Ihre Neuausrichtung ist, kann sich Ihr Verständnis von der Welt völlig verändern oder neu entwickeln. Wenn Sie sich entschieden haben, welche neuen Wege Sie beschreiten wollen, sind Sie bereit für die fünfte und letzte Phase.

5. Phase: Ankommen und Verbundenheit 

In diesem letzten Abschnitt des Erwachens erleben Betroffene häufig tiefe Selbstliebe und ein starkes Urvertrauen. Nachdem in den vorigen Phasen einige Glaubenssätze aus der Balance geraten sind, fügt sich in dieser Phase nun alles zusammen. Sie spüren einen tieferen Sinn in Ihrem Leben. Das kann sich zum Beispiel dadurch äußern, dass sie verstärkt Empathie und Liebe gegenüber anderen Menschen empfinden oder tiefen Frieden und Harmonie verspüren. 

Ist jemand spirituell erwacht, ist die Entwicklung jedoch nicht zwangsläufig abgeschlossen.

Für viele beginnt dann das spirituelle Wachstum. Spirituelles Wachstum ist ein sich stetig weiterentwickelnder Prozess, bei dem Wissen vertieft wird oder auch neue Perspektiven dazugewonnen werden. Mehr dazu im Kapitel "So äußert sich spirituelles Wachstum"

Wissenschaftlich bestätigt: Meditieren und Spiritualität verstärkt Empathie

Es gibt Studien, die belegen, dass Menschen, die regelmäßig meditieren oder sich mit Spiritualität beschäftigen, erhöhte Empathie, verstärktes Mitgefühl und ausgeprägtere Fähigkeiten in der Selbstregulierung aufweisen.

Außerdem konnten einige Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen dem spirituellen Erwachen und der Abnahme von Depressionen, Angstzuständen und Stresssymptomen herstellen. 

So äußert sich spirituelles Wachstum

Vorab ist es wichtig zu erwähnen, dass es viele verschiedene Ansätze dafür gibt, was spirituelles Erwachen eigentlich ausmacht. Es gibt jedoch einige Gefühle, die Menschen vermehrt in Zusammenhang mit spirituellem Wachstum erleben.

Hier eine kleine Übersicht: 

1. Erhöhtes und erweitertes Bewusstsein 

2. Veränderung der Werte und Prioritäten im Leben

3. Tiefe innere Ruhe und Gelassenheit 

4. Starke Verbundenheit mit allem Leben auf der Erde

5. Tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung für das Leben 

6. Höheres Mitgefühl für andere (Gesteigerte Empathie)

7. Großes Interesse an Themen wie Meditation und Yoga sowie Spiritualität im Allgemeinen

Gibt es spirituelle Heilung?

Betroffene fühlen sich nach dem Erwachen häufig in einer psychisch und physisch verbesserten Verfassung. Doch gibt es so etwas wie spirituelles Heilen überhaupt?

Hinter spiritueller Heilung verbirgt sich die Überzeugung, dass sowohl Geist als auch Seele einen großen Einfluss auf unsere psychische und physische Gesundheit haben.

Spirituelles Heilen wird von spirituellen Menschen häufig als Ergänzung zu medizinischen Therapie-Maßnahmen angewendet. Das geistige Heilen kann beispielsweise dazu beitragen, Stress zu reduzieren, die körperliche Gesundheit verbessern und emotionale Ausgeglichenheit fördern. 

Wie funktioniert spirituelles Heilen?

Das Heilen erfolgt beispielsweise indem Praktiken wie Meditation, Gebete oder Yoga ausgeübt werden. Es gibt jedoch auch sogenannte Heiler, die noch andere Praktiken anwenden.

Es gibt verschiedene Formen, die spirituelle Heiler anwenden, darunter die Energieheilung, Geistheilung und Gebetsheilung. Bei der Energieheilung werden Blockaden gelöst, um den Energiefluss wiederherzustellen.

Bei der Gebetsheilung wird angenommen, dass Gebete und Meditationen dabei helfen können, Geist und Seele und damit auch den Körper zu heilen. 

Wichtig: Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass spirituelles Heilen wirksam ist. Deshalb darf diese Form des Heilens keinesfalls als Ersatz für eine medizinische Behandlung eingesetzt werden. 

Diese Bücher helfen bei spirituellen Themen

Wenn Sie noch stärker in die Welt der Spiritualität eintauchen möchten und sie mit Themen wie dem Erwachen oder Heilen befassen wollen, kann es sich lohnen, verschiedene Bücher zum Thema zu lesen. 

Wichtig: Es ist wichtig zu erwähnen, dass spirituelles Erwachen ein ganz subjektives und persönliches Empfinden ist, das nicht von allen Menschen erlebt wird. Es gibt keine Studien, die die Wirksamkeit umfassend bestätigen.

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