Schauspielerin im Interview

Saskia Valencia: "Ich bin total gerne mit mir allein"

Am 6. November ist Saskia Valencia in einer Episodenrolle bei 'Die Rosenheim-Cops' zu sehen. DAS NEUE BLATT hat sie zum Interview getroffen und sprach mit ihr über ihre Beziehung zu Bayern.

Saskia Valencia: Ich bin total gerne mit mir allein
Saskia Valencia wurde mit ihrer Rolle bei GZSZ in den Neunzigern einem größeren Publikum bekannt. Foto: Marc Pfitzenreuter/Getty Images
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Das Neue Blatt: Ihre Figur lässt der Mord ihres Mannes kalt. Sie hat es wohl faustdick hinter den Ohren.

Saskia Valencia: Ja, die Rolle hat mir viel Spaß gemacht. Irgendwie darf ich mit den Jahren zunehmend die “Bösen” spielen. Das ist spannend zu verstehen, warum die Figur so geworden ist. Aber ich darf nicht zu viel verraten, auf jeden Fall hat sie es faustdick hinter den Ohren und ist relativ abgebrüht.

Sie sind Wahl-Münchenerin. Ist es für Sie ein Fest, in dieser Kult-Bayern-Serie mitzuspielen?

Natürlich. Besonders, weil ich vorher noch nie bei den „Rosenheim-Cops“ war und ich die Serie entzückend finde. Die Kollegen sind alle unheimlich nett. Es war toll, dort zu drehen – Heimspiel eben (lacht).

Woran haben Sie für sich gemerkt, dass Sie fest in Bayern angekommen sind?

Ich würde nicht sagen, dass ich dort fest angekommen bin. Ich liebe München sehr, wohne seit Januar 2012 dort. Aber ich bin eben immer viel unterwegs und doch oft nicht so richtig da. Es ist einfach eine unheimlich schöne, lebenswerte Stadt. Ich habe eine schöne Wohnung und bin total gerne in München. Es hat einfach eine tolle Lebensqualität.

Könnten Sie sich vorstellen, noch einmal woanders neu anzufangen?

Ich habe in den meisten deutschen Großstädten gewohnt, München ist für mich im Moment Heimat.Trotzdem weiß ich ja nicht,wo das Leben mich noch hintreibt.Aber im Moment fühle ich mich dort wunderbar. Das ist eine tolle Basis und ich kann mir keine schönere in meiner jetzigen Lebenssituation vorstellen.

Es ist unheimlich viel wert, einen Ort zu haben, an dem man Kraft tanken kann.

Definitiv, den braucht man auch. Ich brauche einen Rückzugsort. Ich habe im Moment keine Ruhe, bin jeden Tag auf Theater-Tournee. Ich liebe das, aber das heißt auch, dass ich jeden Tag in einem anderen Hotelbett schlafe, jeden Tag meine beiden Koffer packen muss.

Das klingt anstrengend.

Ist es auch. Ich reise seit einem Monat umher. Natürlich hat man dabei auch Jahreszeitenwechsel, muss sich genau überlegen, was man an Garderobe braucht. Du musst sehr diszipliniert sein, um das zu schaffen. So freue ich mich anschließend unglaublich auf mein Zuhause-mein Basislager!. Wo man das Bett nicht verlassen muss. Das ist schon sehr schön.

Genießen Sie in der Freizeit die Nähe zu den Bergen, um runterzuschalten?

Ja, total. Ich liebe die Berge, Bayern ist ja auch so vielfältig. Ich hatte bis vor Kurzem noch eine Hütte in den Bergen, was ein schöner Ausgleich zum Stadtleben war. Ich bin oft noch nach dem Theater hingefahren und habe dort geschlafen. Dort habe ich mich dann bis zur nächsten Vorstellung erholt. Das holt einen so ein bisschen runter.

Also flüchten Sie in die Natur ...

Ich liebe meine Freiheit und die finde ich in der Natur.. Ich bin keine passionierte Ski- Läuferin, aber selbst im Winter genieße ich Bayern. Ich wandere total gerne, das hat für mich etwas Meditatives. Es gibt Seen zum Schwimmen,Wälder zum Pilze sammeln,auf dem Heimweg nach München überall Felder zum Blumenschneiden, Wirtschaften zum Einkehren, ich mag die Menschen hier sehr gerne.

Brauchen Sie, wenn Sie nach Hause kommen, erst einmal Zeit für sich?

Ja, klar brauche ich die. Das klingt jetzt vielleicht blöd aber ich bin total gerne mit mir allein. Gerade nach so einer intensiven Arbeitszeit ohne Wochenende. Für Partner ist das manchmal schwer zu verstehen aber ich bin dann ausgelaugt und möchte nur für mich sein. Wenn man immer mit anderen zusammen ist, gerade in „Zwangs-Gemeinschaften“ auf Tournee, muss man sich mal zurückziehen. Das ist kein Abenteuer, das ist Arbeit.

Was machen Sie zuerst, wenn Sie nach Hause kommen? Was gönnen Sie sich?

Wenn ich nach Hause komme, möchte ich am lieben vier Tage lang keinen sehen und erst mal so langsam wieder meine Wohnung für mich in Anspruch nehmen. Ich will dann auch nicht rumsabbeln, sondern erst mal wieder ein bisschen einkaufen gehen, mal das Glück zu haben, den Kühlschrank wieder füllen zu dürfen und sich selbst etwas zu kochen und nicht immer nur unterwegs auf der Suche nach Nahrungsmitteln zu sein (lacht).

Pausieren Sie nach dieser Tour? ('Abschiedsdinner', Anmerkung der Redaktion)
Nein, wenn ich jetzt zurückkomme, gehen direkt wieder Proben für das nächste Stück los. Ich habe also wieder volle Tage, und gehe ab 1. Dezember wieder auf Tournee ('Eine Stunde Ruhe').

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