Doppel-Interview

Die Rosenheim-Cops Marisa Burger und Joseph Hannesschläger über Liebe, Freundschaft & das TV-Geschäft

Wie ticken unsere liebsten Serien-Helden eigentlich privat? Das wollten wir herausfinden und haben die 'Rosenheim-Cops'-Darsteller Marisa Burger und Joseph Hannesschläger zum Doppel-Interview geladen.

Die Rosenheim-Cops mit Marisa Burger und Joseph Hannesschläger.
Marisa Burger (l.) und Joseph Hannesschläger (r.) in ihren Rollen als Sekretärin Frau Stockl und Kommissar Hofer. Foto: ZDF/Christian A. Rieger
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'Die Rosenheim-Cops' (dienstags, 19:25 Uhr) gehören zu den Quoten-Garanten im ZDF. Dafür sind neben den humorvollen Geschichten vor allem die sympathischen Hauptdarsteller verantwortlich. Wir haben mit Joseph Hannesschläger und Marisa Burger gesprochen – zwei Gesichter, die die Sendung von Beginn an in ihren Rollen als Kommissar Hofer und Sekretärin Stockl prägen.

"Die Stimmung bei uns ist einfach gut"

Liebenswert: Sie sind seit über 17 Jahren bei den 'Rosenheim-Cops'. Haben Sie mit dem großen Erfolg der Sendung gerechnet?

Marisa Burger: Am Anfang haben wir natürlich nicht abschätzen können, dass die Rosenheim-Cops so erfolgreich werden. Der Wunsch war von Anfang an da, aber an die guten Quoten hat man nicht sofort gedacht. Wir haben aber alle sehr für unsere Rollen gekämpft und an ihnen gearbeitet. Das sind einfach liebenswerte Charaktere und deshalb mögen die Leute sie so gerne.

Joseph Hannesschläger: Als ich die ersten Drehbücher gesehen habe, habe ich schon gedacht, dass das was werden könnte. Diesen riesigen Erfolg konnte man aber nicht ahnen. Doch wir hatten die Möglichkeit unsere Figuren selbst zu entwickeln und das ist toll. Mittlerweile sind wir ja sogar in einer Umfrage zur beliebtesten Serie gewählt worden und haben immer gute Quoten, da freut man sich natürlich sehr drüber.

M.B.: Genau, diesen Raum die Figuren zu entwickeln findet man heutzutage selten bei Serien. Mittlerweile kennen wir uns im Team natürlich auch sehr gut.

J.H.: Die Stimmung bei uns ist einfach gut, das spüren auch die Gäste und selbst die Statisten. Bei uns wird einfach jeder gut behandelt. Es ist einfach eine unglaublich nette Atmosphäre am Set.

Sind da auch Freundschaften unter den Kollegen entstanden?

M.B.: Wir respektieren uns alle gegenseitig. Untereinander haben wir uns über die Jahre auch befreundet. Wenn man die anderen nicht mögen würde, dann könnte man so viele Jahre auch nicht zusammen arbeiten.

J.H.: Bei so einem großen Ensemble gibt es natürlich immer welche mit denen man enger befreundet ist, mit anderen weniger. Einige kenne ich auch schon sehr lange. Es ist sehr harmonisch bei uns.

Polizist Michi Mohr (Max Müller, l.) und die Kommissare Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger, M.) und Sven Hansen (Igor Jeftic, r.) suchen am verlassenen LKW nach verwertbaren Spuren.
Polizist Michi Mohr (Max Müller, l.) und die Kommissare Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger, M.) und Sven Hansen (Igor Jeftic, r.) gehören zu den Stars der 'Rosenheim-Cops'. Foto: ZDF/Bavaria Fernsehprod./Christian A. Rieger

Wie kam es denn überhaupt zu ihren Rollen bei den Rosenheim-Cops?

J.H.: Nach einem ersten Gespräch wurde ich zu einem Casting eingeladen. Sie haben einfach einen bayrischen Typen gesucht. Ich war der erste, der besetzt wurde. Dann ging es um die Partnerfindung, bei der ich einige Tage lang als Anspielpartner beim Casting dabei war. So wurde dann der Herr Böker besetzt [Markus Böker spielt Ulrich Satori] und auch bei Max Müller habe ich quasi "mitbesetzt".

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"Ich habe Max Müller quasi 'mitbesetzt'"

Ach, wie kam es denn dazu?

J.H.: Zunächst war Max Müller für den zweiten Kommissar gecastet. Für die Rolle des Polizeiobermeisters gab es zwei Vorschläge, mit denen man nicht glücklich war. Und so hab ich den Max vorgeschlagen, mit dem ich mich beim Casting so gut verstanden hatte.

M.B.: Ich hatte die Rolle erst nicht bekommen. Ich war danach frustriert. Die Rolle passte total zu mir. Aber zum Glück hat es sich dann ja doch noch gewendet. Eine andere Darstellerin hatte für die Rolle abgesagt und der Regisseur der Folgen hat mein Vorsprechen noch einmal auf Band angeguckt. Da war dann relativ schnell klar, dass ich die Rolle bekomme – worüber mittlerweile wohl auch alle sehr froh sind …

J.H.: Ja, auf jeden Fall. Mittlerweile ist es ja so, dass Marisa [Burger] und Max [Müller] die heimlichen Hauptdarsteller der Rosenheim-Cops sind. Sie sind für die Komik zuständig und tragen das Ganze auch sehr.

M.B.: Ich denke, dass es schon schwierig wäre, wenn die Ursprungsbesetzung der Rosenheim-Cops – zum Beispiel auch Karin Thaler - nicht mehr da wären. Wir sind halt von Anfang an dabei und haben das Ganze auf die Beine gebracht.

Wie ist denn die Stimmung am Set nach all den Jahren?

M.B.: Wir arbeiten intensiv zusammen, unsere Arbeit ist ja auch anstrengend. Jeder im Team hat seine Rückzugsmöglichkeiten. Wir hängen nicht die ganze Zeit aufeinander und reißen Witze. Die Lustigkeit und die Offenheit gehören natürlich dazu, aber es gehört auch dazu, dass man sich wieder konzentriert. Wie siehst du das denn, Joseph?

J.H.: Es gibt Momente, da blödeln wir schon viel herum. Da muss man halt aufpassen, dass es nicht zu viel wird, damit man die Konzentration nicht verliert. Aber in Pausen zieht man sich auch mal zurück. Die Hauptsache ist, dass man beim Dreh dann wieder höchstkonzentriert ist.

"Der Rollen-Stempel ist ein zweigleisiges Schwert"

Marisa Burger spielt bei den Rosenheim-Cops Frau Stockl.
Foto: adrian schaetz photography

Frau Burger, nervt Sie der Stempel, den Sie mit ihrer Rolle als Sekretärin bekommen haben? Würden Sie auch gerne mal eine komplett andere Rolle spielen?

M.B.: Es ist ein zweigleisiges Schwert. Auf der einen Seite habe ich natürlich einen schönen Job und kann dadurch meinen Lebensunterhalt finanzieren. Die Rosenheim-Cops haben mir mein Familienleben ermöglicht. Auf der anderen Seite brennt natürlich ein Feuer in mir, das auch mal andere Rollen spielen möchte. Ich muss aber auch sagen: Ich stresse mich da nicht mehr. Ich habe ja auch andere Projekte, wie zum Beispiel das Einsprechen von Hörbüchern.

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Und Sie, Herr Hannesschläger, würden Sie gerne mal einen blutrünstigen Mörder spielen?

J.H. Es ist toll mit meiner Rolle bei den Rosenheim-Cops so einen Erfolg zu haben. Ich bin zufrieden mit dem was ich habe. Einen Bösewicht oder einen dialektfreien Charakter würde ich aber trotzdem gerne mal wieder spielen. Ich habe aber auch meine Musik mit meiner Band Disco-Train und mache Lesungen. Das ist eine schöne Abwechslung.

M.B.: Das Feuer im Künstler brennt natürlich immer. Es wäre ja traurig, wenn man sagen würde, das ist jetzt die einzige Rolle, die ich spielen würde.

Wie verbringen Sie gerne Ihre Freizeit?

M.B.: Ich treibe in der Freizeit gerne Sport als Ausgleich. Ich fahre gerne Ski, im Sommer gehe ich surfen. Dann laufe ich noch, da findet man auch nach dem Dreh noch Zeit für. Natürlich verbringe ich auch viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich koche gerne für meine Gäste, dann reden und quatschen wir gemeinsam. Es ist mir wichtig, dass ich in meiner Freizeit Kraft tanken kann.

J.H.: Also nach dem Dreh schaffe ich es nicht mehr die Laufschuhe anzuziehen … Aber ansonsten gehe ich gerne ins Fitnessstudio, fahre gerne Fahrrad. Ich hab viele Freunde, darunter auch einige, die ich sehr lange kenne. Das ist dann immer erfrischend und abwechslungsreich, wenn ich mit denen Zeit verbringen kann. Natürlich unternehme ich auch sehr gerne Sachen mit meiner Freundin.

Joseph Hannesschläger spielt bei den Rosenheim-Cops den Kommissar Hofer.
Foto: Andreas Rentz/Getty Images for Turner Broadcasting System Deutschland

"Man muss seinen Partner so akzeptieren, wie er ist"

Mit Ihrer Freundin sind Sie ja noch gar nicht so lange zusammen. Was ist Ihnen denn bei einer Partnerschaft besonders wichtig?

J.H.: Man muss zusammen auf einer Wellenlänge liegen. Es ist mir wichtig, dass ich meiner Partnerin vertrauen kann und mit ihr zusammen lachen kann. Bei meiner neuen Freundin habe ich jemanden gefunden, bei dem es einfach sehr gut passt. Wir sind uns rasend schnell sehr nah gekommen. Das ist eine sehr schöne Beziehung, wo wir uns kameradschaftlich unterstützen.

Welche Werte schätzen Sie in einer Partnerschaft, Frau Burger?

M.B.: Ich finde es ist wichtig, dass man in einer Partnerschaft immer auf Augenhöhe miteinander kommuniziert. Außerdem muss man seinen Partner so akzeptieren, wie er ist. Wenn jemand ständig an einen rummäkelt und einen verändern möchte, dann ist es der falsche Partner. Man sollte immer respektvoll miteinander umgehen und den anderen wertschätzen. Mein Mann und ich haben Jobs, wo man einfach viel zu tun hat. Da ist dann aber keiner sauer auf den anderen, wenn nicht so viel Zeit da ist.

J.H.: Ja, das ist ganz wichtig. Jeder braucht seine Freiräume in der Beziehung.

M.B.: Genau, man muss Luft holen können und auch mal die Tür zu machen kann – ohne, dass sich der Partner zurückversetzt vorkommt. Mein Mann und ich unterstützen uns da sehr gut.

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Was macht für Sie einen besonders liebenswerten Tag aus?

M.B.: Ich habe jeden Tag gute Laune, deshalb ist für mich jeder Tag liebenswert. Klar gibt es mal Tage, die laufen nicht so gut, aber ich bin von meiner Natur schon liebenswert und positiv. Oder was meinst du, Joseph?

J.H.: Mit schlechter Laune kenne ich dich tatsächlich nicht. Wenn dich mal was ärgert, dann sagst du das einfach.

M.B.: Das Gegenteil wäre ja lieblos und das geht bei mir nicht. Ich starte immer liebenswert in den Tag.

J.H.: Das kommt natürlich auch auf die Bedürfnisse der Person drauf an, meine Freundin und ich, wir sind sehr kuschelig. Wenn wir dann morgens nebeneinander aufwachen, dann ist das einfach schön.

Vielen Dank! Das Gespräch führte Kerstin Ammermann.

Übrigens: Neue Geschichten der 'Rosenheim-Cops' laufen immer dienstags um 19:25 Uhr im ZDF.

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