'Sam – Ein Sachse': Erste deutsche Disney-Serie zeigt Untergang der DDR

Zuletzt zeigte die ARD mit 'Unsere wunderbaren Jahre', eine Geschichte über die Nachkriegszeit, dass historische Serien derzeit sehr beliebt sind und noch immer eine große Aktualität beweisen. Nun wagt auch das Filmunternehmen Disney einen Versuch auf diesem Gebiet und feiert damit gleichzeitig eine Weltpremiere.

Auch spannend:

• 'Unsere wunderbaren Jahre' Staffel 2: So emotional geht es weiter

• 'Gestern waren wir noch Kinder': Ist das Aus der Serie besiegelt?

• Und: Die besten Schnäppchen bei Amazon sichern*

Denn das Medienunternehmen, das eigentlich für zahlreiche Animationsfilmklassiker wie 'Der König der Löwen' bekannt ist, hat nun erstmals eine deutsche Serie – nach einer wahren Begebenheit – ins Leben gerufen, in der es um die Zeit der Wende in Deutschland geht: 'Sam – Ein Sachse'. Das Ganze aus der Sicht des ersten schwarzen ostdeutschen Polizisten Samuel Njankouo Meffire, der vom Gejagten zum Jäger wird.

Unter dem Video geht der Artikel weiter.

'Sam – Ein Sachse', die erste deutschen Disney-Miniserie läuft seit Mittwoch, 26. April, beim Streamingdienst Disney+. Diese beruht auf der wahren Geschichte vom ersten schwarzen, ostdeutschen Polizisten Sam Meffir, seinem Aufstieg und Fall, sowie seiner verzweifelten Suche nach Heimat, dem Kampf für Anerkennung und Gerechtigkeit.

Schauspieler Malick Bauer verkörpert in der Serie Sam, der in den wilden Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung vom ersten Schwarzen Polizisten in der DDR zum Medienstar und zur Symbolfigur, schließlich zum Verbrecher wird.

Sam, ein junger Mann mit schwarzafrikanischen Wurzeln, wächst in einem ostdeutschen Plattenbau auf. Gegen aller Erwartungen und zur Unverständnis seiner revolutionsbewegten Freundin entschließt er sich, Volkspolizist zu werden. Dort findet er auch Zuspruch von seinen Kollegen. "Du bist einer von uns", versichert ihm ein blonder Kollege von der Bereitschaftspolizei. Nur gute Miene zum bösen Spiel? Denn auch hier wird das Ausmaß an Rassismus und Diskriminierung deutlich, denn sein blonder Kollege fügt hinzu, dass die anderen (andere Schwarze) nichts in Deutschland zu suchen hätten. Außerdem wird Sam später von Neonazis krankenhausreif geprügelt und muss bei Demonstrationen Rufe der Ausländerfeinde über sich ergehen lassen.

Später ist Sams' Gesicht auch aus einer Anti-Rassismus-Kampagne deutschlandweit bekannt. Er wird zur prägenden Symbolfigur. Der Polizist sitzt in Talkshows neben dem ehemaligen sächsischen Innenminister Heinz Eggert.

Nach dem Ende der DDR wird Sam Mitglied einer schwarzen Gang, die dafür sorgt, dass eine Dresdener Diskothek nazifrei bleibt. Später gründet er eine eigene Sicherheitsfirma, gerät jedoch unter sinistren Einfluss, wird als mutmaßlicher Mörder gesucht und landet schließlich im Gefängnis.

 Warum sagt man "schwarz" und nicht "farbig"? Wer fühlt sich mit dem Begriff "afrodeutsch" überhaupt gemeint? Und gehören "Heimat" und "Gemeinschaft" nur dem rechten Rand? Obwohl die erste deutsche Disney-Serie 'Sam – Ein Sachse' knapp über 30 Jahre in der Vergangenheit spielt, ist die Thematik noch immer nicht veraltet.

Auch wenn sich die Gesellschaft mittlerweile in großen Teilen gewandelt hat, so ist Deutschland heute leider noch immer nicht ganz frei von strukturellem Rassismus und diskriminierenden Vorurteilen. Daher ist das Biopic noch 30 Jahre später aktuell und relevant. Es soll eine allgemeingültige Geschichte von Zugehörigkeit erzählen.

Bisher ist nun eine Staffel der deutschen Mini-Serie mit 7 Folgen erschienen, die Sie bei Disney+ streamen können.

*Affiliate-Link