Küchenkräuter

Rosmarin anpflanzen, pflegen und ernten

Der mediterrane Rosmarin ist mit seinem würzigen Aroma eine beliebte Pflanze in heimischen Kräutergärten. Wie Sie Rosmarin richtig anpflanzen und pflegen zeigen wir Ihnen hier.

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Der aus dem Mittelmeerraum stammende Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist ein immergrüner Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler. Sein lateinischer Name 'Rosmarinus' bedeutet übersetzt Tau des Meeres und weist auf sein ursprüngliches Vorkommen an Mittelmeerküsten hin. Er liebt mildes, sonniges Klima und ist vermehrt in steinigen Küstenregionen zu finden, weshalb er sich auch für einen Steingarten sehr gut eignet. Seine nadelförmigen Blätter sind stark duftend und schon im Mittelalter wurde ihm eine heilende Wirkung zugesprochen. Bis heute wird er daher als Tee verabreicht oder als mediterranes Gewürz in der Küche verwendet. Der Strauch wächst buschig und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Zwischen März und Mai zeigt sich das Kraut in seiner vollen Pracht und hat je nach Sorte blauviolett, hellblau, rosa oder weiße Blüten.

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Erfahren Sie hier, wie Sie die mediterrane Pflanze in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon anpflanzen können und welche Pflege sie benötigt.

Rosmarin: Steckbrief

Name

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Pflanzenfamilie

Lippenblütler

Wuchstyp und -höhe

Halbstrauch, bis zu 2 Meter hoch

Blütenfarbe

weiß, rosa, violett, blau

Standort

kalkreicher Boden, sonnig

Alter

mehrjährig

Bodenfeuchte

mäßig trocken

Winterhärte

Bedingt winterhart

Nutzung

Gewürz-, Heil- und Zierpflanze

Rosmarin-Blüte
Die Lippenblüten des Rosmarins locken zahlreiche Insekten an. Foto: temmuzcan / iStock

Rosmarin anpflanzen: Der beste Standort

Damit sich der Rosmarin auch in unseren Breitengraden heimisch fühlt, benötigt er einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Ab Mai kann er in den Garten ausgepflanzt werden. Die Pflanze ist sehr hitzeverträglich und bevorzugt durchlässige, mäßig trockene und kalkhaltige Böden. Garantieren Sie auf jeden Fall eine gute Entwässerung, denn Staunässe verträgt das mediterrane Gewächs gar nicht. Hierfür eignen sich hervorragend eine Kiesschicht als Drainage oder ein erhöhter Standort. Wenn Sie bei der Standortwahl Ihres Rosmarins auf alle Vorlieben der Pflanze geachtet haben, sollte einer baldigen Ernte nichts mehr im Wege stehen.

Rosmarin pflegen: Das gibt es zu beachten

Die Pflanze ist pflegeleicht und benötigt nur wenig Wasser, gießen Sie sie also sparsam. Wenn Sie Ihren Rosmarin doch einmal zu wenig gegossen haben, zeigt er dies durch verlieren seiner Nadeln. Auch in Bezug auf Dünger ist die Pflanze sehr genügsam. Im Frühjahr können Sie Ihre Jungpflanze sparsam mit Hornspänen oder anderem organischen Dünger versorgen. Genau wie bei der Wässerung ist auch hier weniger mehr!

Bei Freilandpflanzen kann häufig auch komplett auf das Düngen verzichtet werden. Experten empfehlen, die Pflanzen einmal im Jahr zurückzuschneiden. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist nach der Blüte, sodass die Pflanze noch vor dem Winter wieder neu austreiben kann. Ende März kann ein weiterer Schnitt erfolgen, bei dem die Triebe aus dem Vorjahr gekürzt werden. So bleibt der Halbstrauch schön kompakt. Die mediterrane Rosmarinpflanze kann gut mit anderen Kräutern kombiniert werden. In einer Kräuterspirale bevorzugt sie den höchsten Punkt und fühlt sich neben Lavendel, Thymian oder Ysop wohl. Auch mit Salbei verträgt sich das Kraut sehr gut.

So ernten und trocknen Sie Rosmarin richtig

Rosmarin-Salz im Glas.
Rosmarin-Salz eignet sich hervorragend zum Würzen von Fleischgerichten oder Grillkartoffeln. Foto: 5PH / iStock

Rosmarin kann das ganze Jahr über geerntet werden. Hierbei können Sie sowohl ganze Triebe abschneiden, als auch einzelne Blätter Ihres Strauches pflücken. Frisch entfaltet das beliebte Küchenkraut sein intensives Aroma sofort und wird gerne für Fleischgerichte oder Kartoffeln verwendet. Hierfür kann die Ernte direkt mitgekocht werden.

Für die Herstellung von Rosmarin-Öl können frische Triebe direkt in Öl eingelegt werden. Auch in getrocknetem Zustand verliert der Rosmarin sein Aroma nicht. Schneiden Sie dazu einfach frische Zweige ab, binden Sie sie zusammen und hängen Sie sie an einem warmen Standort auf. Trocknen Sie die Pflanze aber nicht in der prallen Sonne. Die trockenen Nadeln können dann ganz leicht abgezupft und in einem Glas aufbewahrt oder mit grobem Meersalz zu aromatischem Rosmarin-Salz verarbeitet werden.

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Rosmarin vermehren: So gelingt es

Rosmarin lässt sich am besten in den Sommermonaten über Stecklinge vermehren. Hierfür schneiden Sie etwa zehn Zentimeter lange Triebspitzen ab und entfernen die unteren Blätter. Jetzt haben sie zwei Aufzuchtmöglichkeiten: Entweder Sie stellen die jungen Triebe zum Wurzeln ziehen in ein Glas mit Wasser oder Sie pflanzen sie ca. fünf Zentimeter tief in einen kleinen Topf mit Anzuchterde. Achten Sie darauf, die Erde regelmäßig anzufeuchten. Ein Folienbeutel über dem Topf kann der jungen Pflanze beim Bilden von kräftigen Wurzeln helfen. Anschließend können die Jungpflanzen ins Beet umgepflanzt werden.

Natürlich ist im Frühjahr auch eine Vermehrung durch Aussaat möglich. Hier müssen Sie jedoch mehr Geduld aufbringen, denn die jungen Sämlinge wachsen nur langsam und sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ein Problem, welches ältere Pflanzen nicht mehr haben, weil sie in der Regel sehr robust und widerstandsfähig sind.

Rosmarin mit diesen Tipps überwintern

Da der Rosmarin in unseren Breitengraden nicht vollständig winterhart ist, brauchen Freilandpflanzen einen ausreichenden Winterschutz, etwa durch Schilfrohrmatten, Herbstlaub oder Wintervlies. Achten Sie beim Kauf Ihrer Pflanze auf die Wahl einer winterharten Sorte, das macht Ihnen das überwintern leichter. Hier eigenen sich vor allem die Sorten 'Arp', 'Veitshöchheim' oder 'Blue Winter'. Ein durchlässiger Boden ohne Staunässe sollte in den Wintermonaten unbedingt gewährleistet sein, damit die Pflanze die kalte Jahreszeit überlebt.

Wenn Sie Ihren Rosmarin in einem ausreichend großen Topf angepflanzt haben, überwintern Sie diesen am besten im Haus oder Gewächshaus. Hier bevorzugt er einen hellen, kühlen Ort, zwischen null und zehn Grad Celsius. Im Winter befindet sich die Pflanze in einer Ruhephase und benötigt noch weniger Wasser als im Sommer. Wird die Pflanze im kühlen Keller oder in der Garage überwintert, verliert sie meist ihre Nadeln, treibt aber im kommenden Frühjahr wieder aus, sobald sie ab März wieder umquartiert wird.

Rosmarin für den Balkon

Auch wenn Sie keinen eigenen Garten zur Verfügung haben, müssen Sie nicht auf Ihren eigenen, herrlich duftenden Rosmarin verzichten. In einen ausreichend großen Topf oder Balkonkasten mit einem Gemisch aus Kräutererde und Sand gepflanzt, fühlt sich die mediterrane Pflanze auch auf Ihrem Balkon pudelwohl. Das Tolle daran: Sie können Ihren Rosmarin ganz einfach samt Topf umsiedeln und so den Standort an die Wetterbedingungen anpassen. Im Winter kann er nach drinnen geholt oder bei milderen Temperaturen auf dem Balkon an der geschützten Hauswand überwintern. Gießen Sie auch Ihren Balkon-Rosmarin nur sparsam und achten Sie darauf, dass das Gießwasser sich unter keinen Umständen im Topf stauen kann. Außerdem sollten Sie Ihre Pflanze zwei bis dreimal pro Saison mit etwas Flüssigdünger versorgen.