Robert Atzorn hatte keine Lust mehr auf neue Rollen

Als Robert Atzorn sich 2017 plötzlich aus der Öffentlichkeit zurückzog, blieben viele Fragen offen. Jetzt erklärte der Schauspieler die Hintergründe.

Robert Atzorn 2013 in München.
Was wirklich hinter dem Rückzug von Robert Atzorn steckte. Foto: Hannes Magerstaedt / Kontributor
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Für Robert Atzorns Rückzug gab es viele Gründe

Er dreht keine Filme und keine Serien mehr, tritt nicht als Gast in Unterhaltungsshows oder Talkshows auf. Robert Atzorn hat 2017 seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit verkündet und hält sich dran. Mit einer kleinen Ausnahme: Der Einladung zur 'NDR Talkshow' ist der Schauspieler gefolgt und hat darüber gesprochen, warum er eigentlich seine Beruf an den Nagel gehängt hat.

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Mehr Zeit für seine Familie, Ruhe, um sich als Buchautor zu verwirklichen, dazu ein kritischer Blick auf sich selbst und den Beruf des Schauspieles. Für Robert Atzorn gab es viele Beweggründe, aufzuhören: "Das war ein Prozess über die letzten zwei Jahre, die ich gespielt habe."

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Der Satz des Regisseurs Fritz Kortner († 1970) "ich genüge meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr" ergab, nachdem Robert Atzorn jahrelang über diese Aussage nachgedacht hatte, plötzlich Sinn.

Zusätzlich wurde ihm nach dem stillen Abschied eines Kollegen, der einfach nach der letzten Vorstellung das Theater verließ und so seine Karriere beendete klar: "Man muss sich um sich selber kümmern. Und man muss immer mit dem Gedanken leben, dass es irgendwann nicht mehr geht. Und das ist es bei mir gewesen, in den letzten zwei Jahren merkte ich, dass die Freude nicht mehr da war, wenn eine neue Rolle kam oder eine neue Folge einer Serie, dass mein Herz nicht mehr vor Freude schlug.

Auch in seinem Buch "Duschen und Zähneputzen – Was im Leben wirklich zählt: Die Autobiografie" geht Robert Atzorn darauf ein welche Gedanken ihn letztendlich zum Aufhören bewegt haben.

Der Schauspieler wurde selbst sein schärfster Kritiker

Robert Atzorn merkte immer mehr, wie ihm die Leidenschaft für seinen Beruf abhanden kam. Außerdem wurde er immer kritischer mit sich selbst: "Als ich die letzte Folge von 'Nord Nord Mord' angeguckt habe dachte ich "den Satz hättest du besser machen können und den auch". Ich merkte einfach, dass ich an meine Grenzen kam, meine Nerven hielten das nicht mehr aus. Das Textlernen wurde schwieriger und ich ich einfach keine Lust mehr."

Für Robert Atzorn war die Entscheidung Schluss zu machen, richtig. Für seine treuen Zuschauer bedeutet dies jedoch leider, dass der Schauspieler wohl auch in Zukunft nicht vor die Kamera zurückkehren wird.