Neue Studienergebnisse

Nächtlicher Harndrang: Wer zu viel Salz isst, muss öfter

Nicht durchschlafen zu können, weil einen die Blase mitten in der Nacht ständig zur Toilette schickt - das gehört leider für viele zum Alltag dazu. Eine Studie zeigt, warum zu viel Salz für nächtlichen Harndrang verantwortlich sein kann.

Forscher haben herausgefunden, dass nächtlicher Harndrang mit einer zu viel Salz enthaltenden Ernährung zusammenhängen kann.
Wachen Sie regelmäßig mitten in der Nacht auf, weil Sie zur Toilette müssen? An diesem nächtlichen Harndrang kann eine zu salzreiche Ernährung schuld sein. Foto: BernardaSv / iStock
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Es ist ein Graus: Nicht nur ein-, sondern oft sogar mindestens zweimal reißt ältere Menschen ihr nächtlicher Harndrang aus dem Schlaf. Insbesondere Über-60-Jährige leiden unter diesem Problem. Wissenschaftler der Universität Nagasaki in Japan haben jetzt allerdings eine Erklärung dafür, denn ihnen zufolge verstärkt eine zu salzreiche Ernährung den Drang, zur Toilette zu müssen.

Weniger Salz = weniger Harndrang

Während ihrer Studie wurden 223 Männer und Frauen dazu aufgefordert, ihren Salzkonsum von elf auf acht Gramm pro Tag zu reduzieren. Das hatte zur Folge, dass diese Personen im Laufe der Untersuchungen nur noch einmal nachts zur Toilette mussten - nicht, wie vor der Umstellung, oft mehr als zweimal pro Nacht.

Warum Frauen mehr Schlaf brauchen als Männer, sehen Sie hier (Artikel geht unter dem Video weiter):

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98 Probanden dagegen nahmen mehr Salz zu sich als vorher (statt zehn nun elf Gramm pro Tag) und mussten nachts häufiger zur Toilette: Statt zweimal meist dreimal pro Nacht. Daraus folgerten die Wissenschaftler, dass eine entsprechend angepasste, salzärmere Ernährung den nächtlichen Harndrang einschränken kann, wie The Telegraph berichtet.

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Die Forscher um Dr. Matsuo Tomohiro geben zwar an, dass noch weitere Tests zur Bestätigung ihres Ergebnisses nötig seien, doch der Zusammenhang zwischen einer zu salzreichen Ernährung und verstärktem nächtlichen Harndrang scheint naheliegend. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass vor allem ein zu hoher Wasserkonsum am Abend und Prostataprobleme bei Männern zu diesem Problem führen. Nächtliche Blasenschwäche könne außerdem auf Diabetes oder Herzprobleme zurückzuführen sein.

Wie Salz und Wasserlassen zusammenhängen

Doch woran liegt es, dass unser Salzkonsum so eng mit dem Harndrang verbunden ist? Da überschüssiges Salz nur aus dem Körper transportiert werden kann, indem es in Urin aufgelöst wird, führt eine gesteigerte Zufuhr des weißen Goldes dazu, dass wir auch mehr Wasser lassen müssen. Unschöner Nebeneffekt: Je mehr Salz wir verzehren, desto durstiger werden wir - der dadurch erhöhte Wasserkonsum führt eben auch wieder zum Toilettengang, insbesondere nachts.

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Experten empfehlen, nur etwa sechs Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen, um auch weiteren gesundheitlichen Konsequenzen wie erhöhtem Blutdruck und einer Belastung der Arterien und Nieren vorzubeugen. Allerdings kann weiteren Forschungen zufolge auch zu wenig Salz schädlich für uns sein. Ein reduzierter Konsum ist also ratsam, aber kein zu drastischer Verzicht.