Neuer Fortschritt

Krebs-Stift: Schnellere Gewissheit nach der Tumor-OP

Dieser Stift erkennt Krebs in Sekunden, eine wahre Medizin-Sensation: Damit werden Tumor-OPs zugleich genauer, kürzer und damit sicherer.

Der Stift soll Tumore schneller finden
Der Stift soll Tumore schneller finden Foto: porpeller / iStock
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Wenn man mit Krebspatienten nach der Operation spricht, ist das Erste, was viele sagen: "Ich hoffe, der Chirurg hat auch alles erwischt", sagt Livia Schiavinato Eberlin. "Es ist herzzerreißend, wenn das nicht so ist. Aber unsere Technik könnte die Chancen, wirklich jede Spur von Krebs zu entfernen, gewaltig verbessern." Die Expertin leitet ein Team, das den MasSpec Pen entwickelt hat.

96 Prozent Trefferquote

Je weniger Tumorzellen nach einer Operation übrig bleiben, desto besser kann der restliche Krebs danach zum Beispiel per Chemotherapie ausgemerzt werden. Der neue Krebs-Stift erkennt in zehn Sekunden, ob Gewebe noch Krebszellen enthält – mit einer Trefferquote von 96 Prozent, noch während der Operation.

Mehr zum Thema: Chemotherapie: Kampf gegen kranke Zellen

"Dieses Verfahren ist zudem sehr sanft", so die Expertin. Denn eine präzise Abgrenzung hilft dabei, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten. Bisher entnehmen Operateure sicherheitshalber lieber etwas mehr. Bislang machen sie auch den Schnellschnitt: Entferntes Gewebe wird ins Labor gebracht und dort von einem Pathologen untersucht. Anhand seines Urteils arbeiten die Chirurgen weiter, oder sie beenden die Operation. Doch die Analyse einer Probe kann 30 Minuten oder länger dauern. So lange wartet der Patient unter Vollnarkose – für ihn ein höheres Risiko.

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Verräterische Zellbestandteile werden schnell entdeckt

Der Stift entlässt einen winzigen Wassertropfen auf die zu untersuchende Stelle. Moleküle aus dem Gewebe wandern in den Tropfen ein. Nun leitet der Stift das Wasser an ein Massenspektrometer. Dieses analysiert die Moleküle, und eine Software entscheidet binnen zehn Sekunden, ob es Krebs ist.
Die Entwicklerin: "Damit das klappt, haben wir das Programm mit 253 Proben von Lungen-, Eierstock-, Brust- und Schilddrüsenkrebs sowie mit gesundem Gewebe trainiert." Ihr Team plant, den MasSpec Pen bereits 2018 bei Krebs-Operationen am Menschen einzusetzen.

Quelle: Tina

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