Schatzi, Maus & Co.

Kosenamen in Beziehungen: Dieses Geheimnis steckt dahinter

Was verniedlichende Kosenamen über unsere Partnerschaft verraten und wovon Psychologen beim Gebrauch abraten.

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"Schnucki, wo sind die Autoschlüssel?" oder "Mäuschen, der Kuchen war heute besonders lecker!" - Kosenamen sind nicht altmodisch, sondern laut Psychologen wichtige Zutat einer funktionierenden Beziehung. Mit Liebling, Schatzi und Co. drücken wir Liebe und Vertrautheit aus. Und: "Die Wahl des Kosenamens ist nicht zufällig", erklärt Diplom-Psychologin Dorothea Böhm. Sie verraten auch unterschwellige Erwartung.

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Spitzenreiter unter den Kosenamen: Was bedeutet "Schatz"?

Da gibt es zum Beispiel die tierischen Kosenamen, die bei den Deutschen sehr beliebt sind. Nennt eine Frau ihren Partner Bär, sieht sie in ihm in der Regel einen gemütlichen Mann mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Umgekehrt stehen Maus, Spatz oder Hasi für ein niedliches, aber eher schutzbedürftiges Wesen. Engel oder Süße/Süßer symbolisieren zwar Sinnlichkeit, aber auch die Erwartung, sich lieb und perfekt zu verhalten.

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Und was sagt uns das mit Abstand am häufigsten gebrauchte "Schatz"? Schon zu Goethes Zeiten, so eine Studie, nannte man die Liebsten gern so. Heute nutzen 40 Prozent der Deutschen diesen Kosenamen. Im Kern drückt er eine hohe Wertschätzung aus - und den Wunsch nach einer bodenständigen Beziehung. So lassen ausgeflippte Namen umgekehrt auch auf ein unkoventionelles Paar schließen.

Absolut tabu: "Hasi"& Co. am Arbeitsplatz zu verwenden

Wer jetzt denkt, viel hilft viel, liegt jedoch falsch: Psychologen raten vom inflationären Gebrauch der Verniedlichungen ab. Über die Jahre verlieren Spätzchen und Co. an Intimität und Emotionalität. Genauso schwierig: Kosenamen, die kritisieren oder zu viel über den Stand der Beziehung verraten. Etwa, wenn der Mann seine Frau Dickerchen ruft und sie sich ohnehin schon von Diät zu Diät quält. Oder er in ihr nur noch "Mutti" sieht.

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Größtes Tabu aber ist und bleibt der Gebrauch von Kosenamen jenseits von Familie und Freundeskreis: Bei der Arbeit ist der Mann Klaus oder Tom und kein Hasi. Einmal vor den Kollegen zum Langohr gemacht, und die Autorität ist für immer dahin.

Diese kreativen Kosenamen sind international gefragt

Übrigens: Während die Deutschen auf klassische Kosenamen setzen, geht es im Ausland deutlich kreativer zu. Die Iren zeigen beispielsweise, wie wichtig ihnen der Partner ist, indem sie ihn oder sie "mo chuisle" (auf Deutsch: "mein Puls") nennen. Wenn Russen verliebt sind, nennen sie ihren Partner gern "golubchik" oder "golubushka", was übersetzt "Taube" bedeutet. Skurriler geht es in Japan zu, wo Männer ihre Frauen gern "tamago gata no kao", also "Ei mit Augen", nennen. Für Japanerinnen ein wahres Kompliment, weil ovale Gesichter als attraktiv gelten.

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