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Hannelore Elsner: Diese Kraftquellen halten sie jung

Hannelore Elsner, 75, hat eine besondere Beziehung zu ihrem Sohn Dominik und eine unbändige Lebenslust! Da stellen sich viele die Frage: Wie bleibt sie nur so jung? Die sieben Kraftquellen von Hannelore Elsner erklären wir hier.

Hannelore Elsner spricht über ihren Sohn Dominik.
Hannelore Elsner und ihr Sohn Dominik am 6. Februar 2014 in Berlin. Foto: Andreas Rentz / Getty Images
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Hannelore Elsner lässt sich nicht aufhalten. Und Hindernisse, die ihr den Weg versperren, fordern sie erst recht heraus. Wie bei einem der letzten Filmbälle in München: Elsner kommt zu spät, die anderen Gäste sitzen längst beim Hauptgang an der Festtafel. Und die Frau im eleganten lilafarbenen Kleid? Keineswegs verlegen. Nein, sie strahlt. Rafft den Stoff an ihren Beinen hoch und erklettert den Tisch, auf dem die Champagnergläser zu tanzen beginnen. Schwupps, als sei es das Normalste der Welt, so an ihren Platz zu gelangen: übermütig zwischen den Austernplatten schreitend, lächelnd, angetrieben vom Beifall der verdutzten Prominenz. Ein typischer Auftritt von Hannelore Elsner, dieser großen Schauspielerin, die uns auch abseits der Leinwand immer wieder zeigt: Ich koste mein Leben in vollen Zügen aus! Und zwar mit einer feurigen Freiheitsliebe, die mit 75 Jahren sogar noch zu wachsen scheint.

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Wo Hannelore Elsner ist, herrscht sofort ansteckend gute Stimmung. Ob Freundinnen oder männliche Wegbegleiter, alle schwärmen von der Energie und Herzenswärme dieser Frau. Die weiterhin unermüdlich dreht und nach neuen, herausfordernden Rollen sucht. Im wahren Leben genauso. Die gebürtige Bayerin ist eine Frau, die alle ihre Gefühle nach außen trägt. Dabei ist sie extrem eigensinnig. Oft auch unbequem. Aber vor allem eines: lebenshungrig. Gespeist aus elementaren Kraftquellen ...

1. Lebensgier

"Ich bin eine lebensbejahende Person. Das habe ich Gott sei Dank von Geburt an mitbekommen. Doch erst im fortgeschrittenen Alter habe ich es dann auch geschafft, richtig aus mir herauszukommen, meine frühere Verschlossenheit aufzubrechen, mich zu entpuppen. Das ist sehr befreiend: Dinge einfach zu nehmen, wie sie kommen, sich nicht von Gewohnheiten einengen zu lassen, sich immer wieder überraschen lassen, lebendig sein, tanzen ... zum Beispiel Tango, weil er so sinnlich ist!"

2. Verwandlungslust

"Mit 17 bekam ich meine erste Rolle: die Naive mit den Zöpfen – hübsch anzusehen in diesen Lausbubenfilmen." Während viele attraktive Schauspielerinnen in solchen Klischees gefangen bleiben, wandelte sich Elsner in ihrer 50-jährigen Karriere zur Charakterdarstellerin, etwa mit Dramen wie 'Kirschblüten – Hanami'. Und 1994 war sie als 'Die Kommissarin' die erste weibliche Ermittlerin im deutschen Fernsehen: "Ich musste mich richtig durchsetzen. Til Schweiger, mein Assi, drängte sich immer vor. Da habe ich ihm gesagt: Hör mal zu, ich bin hier die Kommissarin. Dann hat's geklappt."

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3. Liebe und Leidenschaft

"Die Lust an der Liebe lässt nie nach. Weil sie mit Begehren zu tun hat, mit Erotik und der uralten Sehnsucht, sich zu verbinden." – Hannelore Elsner war kurz mit dem Schauspieler Gerd Vespermann verheiratet (1964–66), hatte langjährige Beziehungen, von denen die mit Produzent Bernd Eichinger († 2011) ihre intensivste war: "Bernd war der Beste. Er hat mich nicht eingeengt. Der war in mich verliebt und hat mich geachtet. Er hat mich aber nicht mit diesem ganzen Liebeskitsch zugesülzt. Und wenn ich mal gesagt habe: Nein, heute nicht – dann konnte ich das sagen. Ohne Verlustangst."

4. Sex-Appeal

"Ich bin heute mehr ich selbst als vor 20–30 Jahren. Und ich habe auch erst spät etwas von Erotik verstanden, also von meiner eigenen Erotik. Die schöne Frau, die ich mit 20 war, war auch eine Krux. Ich war zu hübsch, habe dadurch auch viel zu wenig gute Rollen bekommen. Ich sehe das auch auf alten Fotos: dass ich noch nicht da bin. Ich war so glatt. Heute fühle ich mich sehr frei und leicht. Im Rückblick denke ich, ich hätte schon früher viel mehr Zeit mit mir verbringen müssen."

5. Sohn

"Er ist mein Vertrauter und mein nächster Mensch", sagt Hannelore Elsner über ihren Sohn Dominik, 35. Die zwei verbindet eine innige Beziehung, der Fotograf begleitet sie oft. Er stammt aus der Beziehung zu Regisseur Dieter Wedel, die nach der Geburt zerbrach: "Das war eine schwere Zeit, aber durch ihn habe ich wirkliche Liebe kennengelernt. Eine Liebe, für die man nichts zurückhaben will."

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6. Freundschaften

Küsschen von Iris Berben, eine Umarmung von Katja Riemann, ein heißer Tanz mit Jasmin Tabatabai: Auf welcher Filmparty Hannelore Elsner auch auftaucht, sie ist bald die Henne im Korb. Bewundert und beliebt. Und auch Elsner sucht diese Nähe: "Früher hatte ich keine echten Freundinnen. Dieses warme Verhältnis zu Frauen hat sich erst spät entwickelt. Es ist schön." Besonders herzlich sind die Freundschaften zu Michaela May und Katja Eichinger, der Witwe ihres Ex-Freunds.

7. Unangepasstheit

Mutig und meinungsfreudig: Ihr Engagement trägt die Schauspielerin offen zur Schau. Außerdem setzt sich die langjährige Förderin der Deutschen Aids-Hilfe für Umweltprojekte ein und kämpft immer wieder gegen das Vergessen des Holocaust. Wie auch mit ihrem jüngsten Film 'Hannas schlafende Hunde' über ein jüdisches Mädchen, das in den 60er-Jahren diskriminiert wird: "Wir müssen wachsam sein bei jeder Form von aufkommendem Fremdenhass."

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