Wertvolle Zeit sparen

Darum macht es glücklich, Zuhause nicht selbst putzen zu müssen

Für all jene, die sowieso nicht gern den Hausputz erledigen oder kochen, ist das sicher eine gute Nachricht: Forschern zufolge macht es uns glücklicher, jemand anderen für diese Aufgaben zu bezahlen.

Forschern zufolge lohnt es sich doppelt, bei sich eine Putzkraft zu beschäftigen.
Eine Haushaltshilfe kann Forschern zufolge einen großen Einfluss auf die persönliche Zufriedenheit haben. Foto: YinYang / iStock
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Sicher, ab und zu mal Staub wischen oder den Staubsauger schwingen - das tut keinem weh und kann vielleicht sogar entspannen. Doch das Gefühl, diese und jene Aufgabe im Haushalt noch dringend erledigen zu müssen, ist wohl für die wenigsten von uns etwas Schönes. Aber deshalb gleich eine Putzkraft engagieren? Dafür ist einem oft das Geld zu schade. Eine aktuelle Studie legt allerdings nahe, sich diesen Luxus durchaus und mit gutem Gewissen zu gönnen.

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Wie wir uns mit Geld etwas Glück kaufen können

Wissenschaftler der University of British Columbia im kanadischen Vancouver kommen zu dem Schluss, dass uns Pflichten wie das Putzen unseres Zuhauses glücklicher machen, wenn wir sie in die Hände anderer Menschen legen - mit anderen Worten, wenn bezahlte Haushaltskräfte diese Aufgaben an unserer Stelle erledigen. Der Grund: Dadurch würden wir uns quasi Zeit kaufen und uns im Vergleich zu anderen, selbst Hand anlegenden Personen als zufriedener einstufen.

Sehen Sie hier, wie Sie im Alltag gelassener bleiben können (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Ebenso seien wir ausgeglichener, wenn wir häufiger mal Essen gehen oder bestellen, anstatt selbst zu kochen. Dabei machte es keinen Unterschied, ob jemand mehr oder weniger Geld verdiente: Der positive Effekt war derselbe. "Wenn allein der Gedanke an eine bestimmte Aufgabe schon Grauen in Ihnen hervorruft, sollten Sie vielleicht darüber nachdenken, ob Sie es sich leisten können, sich von dieser Last freizukaufen", so Elizabeth Dunn, eine der Autorinnen der neuen Studie, gegenüber der New York Times.

So wertvoll sind kleine Zeitersparnisse

Ihr Team hatte 4.500 Menschen unterschiedlicher Gehaltsklassen aus den USA, Kanada, den Niederlanden und Dänemark dazu befragt, wie glücklich sie generell seien und wie viel Geld sie in materielle oder aber zeitsparende Dinge (ein Taxi nehmen, Essen liefern lassen, eine Haushaltshilfe einstellen) investieren. Das Ergebnis: 28 Prozent der Studienteilnehmer, die sich regelmäßig Zeit kauften, waren insgesamt zufriedener. Eine weitere, detailliertere Fragerunde unter 1.800 US-Amerikanern bestätigte diese Beobachtung. Abschließend wurde noch ein Experiment unter 60 Kanadiern durchgeführt, denen für ein Wochenende 40 Dollar zur Verfügung gestellt wurden. Hier fühlten sich ebenfalls diejenigen glücklicher, die sich statt materieller Güter etwas Zeitsparendes gönnten.

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Es scheint also, als könne man sich Glück durchaus kaufen. Allerdings zeigt die Studie auch, dass viele sich dagegen entscheiden - obwohl sie finanziell in der Lage wären, in diese Haushaltserleichterungen zu investieren. Sogar an der Studie beteiligte Millionäre gaben häufig kein Geld für Putzpersonal oder andere Zeitersparnisse aus. Die Forscher erklären sich dieses Ergebnis damit, dass es kulturell als Ideal angesehen werde, fleißig zu sein. Insbesondere Frauen fühlten sich oft unter Druck, alles selbst in die Hand nehmen zu müssen.