Darum geht diese Ratte jetzt in den wohlverdienten Ruhestand
Fünf Jahre lang war Ratte Magawa im Einsatz: Nicht etwa als ungeliebter Schädling, sondern als wertvolle und besonders eifrige Landminen-Spürratte.
Für Magawa ist nach fünf Jahren Schluss: Die Riesenhamsterratte hat der kambodschanischen Regierung in ihrer Arbeitszeit einen besonderen Dienst erwiesen: Sie erschnüffelte Landminen und andere Sprengkörper.
Das südostasiatische Land hat immer noch mit den Folgen jahrzehntelanger interner Konflikte zu kämpfen, es zählt zu den am stärksten verminten Ländern der Welt.
Wussten Sie schon, dass diese Tierarten vom Aussterben bedroht sind? (Der Artikel geht unter dem Video weiter)
Es ist noch gar nicht lange her, da erhielt die talentierte Spürnase den höchsten britischen Tierorden für Tapferkeit. Im vergangenen September erhielt Magawa die Goldmedaille der gemeinnützigen Tierorganisation PDSA (People's Dispensary for Sick Animals) – dem Pendant des britischen Georgs-Kreuzes für menschliche Helden.
Fast neun Monate später heißt es: Wohlverdienter Ruhestand
Fast neun Monate später heißt es: Wohlverdienter Ruhestand.
Magawa, eine so genannte Gambia-Riesenhamsterrate, stammt ursprünglich aus der ostafrikanischen Republik Tansania. In seiner fünfjährigen Einsatzzeit hat der kleine Nager sage und schreibe 71 Landminen und 38 nicht explodierte Sprengkörper in einem gut 225.000 Quadratmeter großen Gebiet aufgespürt.
Dies teilte die belgische Hilfsorganisation Apopo mit.
Das könnte Sie auch interessieren: Trauer um Orang-Utan-Dame Toba
Nun sei der kleine Spürheld jedoch "ein bisschen müde" geworden, wird der Apopo-Programmleiter in Kambodscha, Michael Heiman, zitiert. Mittlerweile ist Magawa sieben Jahre alt, mit neun Monaten kam er für seine Ausbildung nach Kambodscha.
Landminenspürratte hält einen Rekord
Die Rente hat sich Magawa sichtlich verdient: Er ist mit seiner Trefferquote die erfolgreichste Ratte der belgischen Organisation, die ihn auch ausgebildet hatte. Das Tier schaffte es, innerhalb einer halben Stunde ein Gebiet von der Größe eines Tennisplatzes nach Minen absuchen.
Zum Vergleich: Mit einem Metalldetektor würde dies vier Tage dauern. Und Magawa ist glücklicherweise selbst zu leicht, um eine Mine auszulösen.
Auch interessant: Bienen retten in 10 Schritten
Die Ratte scharrt in der Erde, wenn sie einen Sprengkörper entdeckt hat
Immer wenn Magawa einen der gefährlichen Sprengkörper erschnüffelt hat, scharrt er mit seinen Pfoten in der Erde, um die Minen-Entschärfer darauf aufmerksam zu machen. Zur Belohnung gibt es Bananen und Erdnüsse. Diese Lieblingsspeisen soll er als Rentner auch weiterhin erhalten. Damit ihm nicht langweilig wird, darf er außerdem dabei helfe, seine Nagernachfolger auszubilden.
In Afrika und Asien werden Dutzende Nager sowohl für die Landminen-Suche als auch für das Erschnüffeln von Landminen eingesetzt.
Erst kürzlich erhielt die Organisation Apopo 20 neu ausgebildete Landminen-Spürratten. Sie treten in große Fußstapfen: "Er ist eine sehr außergewöhnliche Ratte", lobte Heiman Magawa. "Natürlich werden wir ihn bei den Einsätzen vermissen."
Zum Weiterlesen: Ein Garten für Schmetterlinge