Notruf Hafenkante: Neue Gesichter auf dem Hamburger Revier

Seit vielen Jahren ist die Serie um eine kleine Polizei-Wache im Hamburger Hafen ein mega TV-Erfolg. Das neue Blatt ware bei den Dreharbeiten dabei und hat den Neuankömmlingen Marc Barthel und Aybi Era auf den Zahn gefühlt und mit den alten Hasen Martin Schloo und Sanna Englund geplaudert.

"Aufgeregt ohne Ende" waren sie an ihrem ersten Drehtag. Und doch agieren die beiden Neuen am Set von 'Notruf Hafenkante' nach kurzer Zeit schon wie echte Profis. Als Aybi kurz vor dem Interview von einer Passantin auf ihre süßen Sommersprossen angesprochen wird, plaudert sie entzückend mit der Dame und bedankt sich überschwänglich für die lieben Komplimente.

Passiert Ihnen das öfter mit Ihren Sommersprossen?

Aybi Era: Immer wieder, ja. Sie sind mein Markenzeichen, und ich liebe sie. Ich habe sie von meiner Mama und NIE zugeschminkt oder abgedeckt.

Sie sind Deutsch-Türkin. Da drängt sich dieser Tage die Frage nach Kopftuch und Politik auf …

Aybi Era: Zu Politik möchte ich mich hier nicht äußern. Kopftuch haben weder meine Mama noch ich je getragen. Außer es ging zum Beten in die Moschee. Mein Bruder und ich sind modern erzogen worden und aufgewachsen. Aber in mir schlagen trotzdem zwei Seelen: Hier bin ich sehr deutsch, in der Türkei sehr türkisch.

Haben Sie denn Angst, man könnte Sie durch Ihre baldige TV-Präsenz auf offener Straße anfeinden?

Aybi Era: Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber wenn: Ich habe eine sehr große Klappe …

Marc, Sie sind das Leben in der Öffentlichkeit ja schon gewohnt. Sie arbeiten als Sänger, Schauspieler, Songwriter und Synchronsprecher und sind mit der Schauspielerin Anna Hofbauer liiert.

Marc Barthel: Das stimmt. Wir kennen das und leben gut damit.

Wie haben Sie beide sich kennengelernt?

Marc Barthel: Wir wurden einander auf einer Party vorgestellt. Es folgten ein paar Dates – und dann waren wir ein Paar. Heute wohnen wir in Berlin, wo Anna lebt, und Hamburg, wo ich drehe.

Was bedeutet Ihnen die neue Rolle bei 'Notruf Hafenkante'?

Marc Barthel: Das ist das Größte, was je passiert ist – die Hauptrolle in so einem Format. Auch Anna ist sehr stolz auf mich, sie ist ja selbst Schauspielerin.

Aybi: Sind Sie auch liiert?

Aybi Era: Ja, ich habe einen Freund und bin sehr glücklich mit ihm. Er steht total hinter mir und unterstützt mich immer. "Wenn du Stress hast, wasche ich deine Wäsche", sagte er neulich.

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Sie ist seit 12 Jahren und der ersten Folge dabei – er kam zwei Jahre später dazu. Seitdem sind sie ein Team und gute Freunde. Vor – und auch hinter der Kamera.

12 Jahre in einer Serie. Ist das nicht wie ein langweiliger Bürojob?

Sanna Englund: Aber überhaupt nicht! Wir begegnen jeden Tag neuen Menschen, neuen Situationen und Szenen – da kommt bestimmt keine Routine auf.

Matthias Schloo: Dazu kommt, dass immer wieder Kollegen die Serie verlassen – und neue dazukommen. So wie jetzt Aybi und Marc. Das macht Spaß!

Wie hat sich die Serie über die vielen Jahre verändert?

Matthias Schloo: Sie hat einen riesigen Wandel vollzogen! Früher war es ein gediegenes Vorabendformat. Jetzt haben wir einen coolen Style, sind modern und haben Hauptabend-Qualität.

Viele Schauspieler sind arbeitslos. Ist so ein Job wie Ihrer ein Sechser im Lotto?

Sanna Englund: Absolut! Das Beste, was einem als Schauspieler passieren kann. Gut, von seinem Job leben zu können.

Gab es mal eine Folge, die Ihnen heute total peinlich ist?

Sanna Englund: Ja. Eine einzige. Da ging es um einen Geisterjäger, gespielt von Ilja Richter. Er und die ganze Besetzung waren super – das Drehbuch völlig hanebüchen.

Matthias, Sie sind Vater von zwei Söhnen. Dürfen die die Serie sehen?

Matthias Schloo: Streng ausgewählte Folgen – ja. Meine Söhne sind 6 und 10 Jahre alt. Zu jung für Themen wie Prostitution und Drogen, die bei uns ja auch stattfinden …

Sanna, Sie tragen Ihre Haare jetzt ganz kurz. Neuer Mann im Spiel?

Sanna Englund: (lacht) Nein! Wunsch der Produzenten nach einer Veränderung …

Ihre Rolle tut sich mit Männern schwer. Wie ist das privat?

Sanna Englund: Da bin ich glücklich liiert – und nicht nur mit meinem Job verheiratet.

Sind Kinder ein Thema?

Sanna Englund: Ich konnte das bislang nie für mich planen. Es waren früher die falschen Beziehungen oder der falsche Zeitpunkt.

Gibt es den idealen Zeitpunkt für Kinder, Matthias?

Matthias Schloo: Den gibt es NIE. "Et kütt, wie et kütt" würde der Kölner sagen. Einfach laufen lassen …

Ab dem 18. Oktober 2018 laufen immer donnerstags um 19:25 Uhr neue Folgen von 'Notruf Hafenkante' im ZDF. Die Folgen mit den Neuzugängen werden vorraussichtlich erst ab Herbst 2019 zu sehen sein.

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