Gelebte Inklusion

Mutter entwickelt Einkaufswagen für Kinder mit Behinderung

Der Supermarktbesuch kann für Eltern von Kindern mit Behinderung zur Qual werden. Abhilfe schafft die Erfindung einer betroffenen Mutter, die auf eine geniale Idee kam.

Mutter erfand einen Einkaufswagen für Kinder mit Behinderung.
In einen normalen Einkaufswagen passen Kinder irgendwann nicht mehr hinein. Das brachte Drew Ann Long zu einer Idee ... Foto: Kwangmoozaa / iStock
Auf Pinterest merken

Angehörige von Kindern und Erwachsenen mit besonderen Bedürfnissen werden ein leidiges Thema kennen: Wie sollen Betroffene beim Einkaufen im Supermarkt den Rollstuhl und den Einkaufswagen gleichzeitig schieben? Ein Ding der Unmöglichkeit, wie auch Drew Ann Long feststellte. Kurzerhand erfand sie einfach selbst einen Einkaufswagen mit einem großen integrierten Sitz und wird dafür jetzt mit Lob überschüttet.

„Ich wollte meine Tochter integrieren“

Drew Ann Long ist selbst dreifache Mutter, ihre mittlere Tochter Caroline hat eine Behinderung. Da Long ahnte, dass ihre Tochter bald dem typischen Kindersitz im Einkaufswagen entwachsen sein würde, erfand Long vor einiger Zeit „Caroline’s Cart“ (auf Deutsch: Carolines Einkaufswagen). „Ich wollte Caroline einfach in unser normales Leben integrieren“, so Long in einem Werbevideo. „Als Mutter eines behinderten Kindes war der Supermarktbesuch immer eine große Hürde.“ Nach einem weiteren von Problemen gekennzeichneteten Besuch im Supermarkt setzte sie sich mit einem Stück Papier und einem Bleistift hin und begann zu zeichnen.

Die dreifache Mutter designte den Wagen selbstständig, ließ sich die Idee patentieren und fand einen Einkaufswagenproduzenten, der ihre Idee ernst nahm. Durch die große Sitzschale mit intergierten Gurt können Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen bequem und sicher im Einkaufswagen sitzen. Außerdem ist er leicht durch die Gänge zu manövrieren. Mit dieser eigentlich so simplen Idee machte Long nicht nur die Supermarktbesuche vieler Familien einfacher, sondern integrierte Kinder und Jugendliche mit Behinderung in etwas Alltägliches wie einem Supermarktbesuch. So geht gelebte Inklusion.

„Caroline’s Cart“ wir zum Renner

Mittlerweile gibt es „Caroline’s Cart“ schon bei diversen Händlern in Nordamerika. Wie sehr Long mit ihrer Idee das Leben zahlreicher Familie erleichtert hat, zeigt sich auf Facebook. Dort hat die Geschäftsfrau bereits über 37.000 „Gefällt mir“-Angaben gesammelt und bekommt dutzende Danksagungen. „Unser Trip in den Supermarkt konnten wir mit unserer achtjährigen Tochter Tilly, die am Joubert-Syndrom leidet, viel mehr genießen. Danke, dass Sie so vielen Familien mit behinderten Kindern helfen“, schwärmt eine Mutter auf Facebook.

Der Traum von Drew Ann Long ist übrigens noch nicht vorbei. Sie hofft, dass „Caroline’s Cart“ eines Tages überall angeboten werden: „Alle Familien haben diese Möglichkeit verdient.“

Diese Themen dürften Sie ebenfalls interessieren: