Macht Plastik krank?

Mikroplastik im Menschen: Wie groß ist die Gefahr?

Plastik belastet die Umwelt und immer stärker wird deutlich, dass Mikroplastik im Menschen Schaden anrichtet. Was Sie tun können, um sich zu schützen.

Mikroplastik kann im Menschen Schaden anrichten. Wie Sie sich schützen können.
Mikroplastik kann im Menschen Schaden anrichten. Wir verraten, wie Sie sich schützen können. Foto: DutchScenery / iStock
Auf Pinterest merken

Ab 2021 soll es in der EU ein Verbot von Plastik-Wegwerfprodukten geben. Dann sollen unter anderem keine Strohhalme, dünne Tüten, Geschirr und Besteck aus Plastik mehr im Handel verfügbar sein. Denn Abfälle aus Plastik sind nicht nur ein riesiges Problem in unseren Weltmeeren. Eine besondere Gefahr geht für Menschen von Mikroplastik aus, den kleinen Kunststoffteilchen, die bei dessen Zerfall entstehen. In Blut- und Urinproben wurden sie längst gefunden, nun haben Forscher aus Österreich auch Mikroplastik in Stuhlproben nachgewiesen.

Mikroplastik im Menschen fördert Entzündungen

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der entzündlichen Krankheiten (zum Beispiel Allergien, Autoimmunkrankheiten) und solchen, die auf Umwelthormonen (zum Beispiel aus Weichmachern) basieren, deutlich gestiegen: Dazu zählen Brust- oder Hodenkrebs und Diabetes. Wissenschaftler forschen noch an den genauen Zusammenhängen, in Tierversuchen konnten sie aber schon nachweisen, dass mit Mikroplastik gefütterte Muscheln sehr schnell heftige Entzündungsreaktionen zeigen.

Die Artikel interessieren Sie sicher auch:

Wie Sie Ihren Körper stärken und Ihre Abwehrkräfte stärken können

Was können Sie also tun, um sich gegen Mikroplastik zu schützen? Eine ganze Menge!

  • Für die Leber: Mariendistel-Päparate (zum Beispiel Tee oder Kapseln) helfen, Leberzellen zu erneuern. Ihr Wirkstoff Silymarin schützt die Zellen außerdem vor Giftstoffen. Löwenzahn (Tee, Tabletten) regt durch seine Bitterstoffe die Leber- und Gallenproduktion an, Artischocken ebenfalls (Tee, Tabletten).
  • Für die Niere: Tee aus Brennnessel oder Goldrute regen die Nierenfunktion an und sind harntreibend. Goldrute wirkt auch antibakteriell.
  • Für den Darm: Zeolith ist eine vulkanische Mineralerde (z. B. als Kapseln), die Giftstoffe im Darm binden soll. Sie können dann wiederum leichter ausgeschieden werden. Auch Probiotika sind nützliche Darmbakterien (als Kapseln oder Flüssig-Präparate), die dabei helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen und zu erhalten.

Es gibt weitere Möglichkeiten, sich vor Umweltgiften zu schützen (Artikel geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Mikroplastik stresst unsere Zellen

Die menschliche Gesundheit hängt vom Zustand unserer Zellen ab. Um vital zu bleiben, benötigen sie Energie – die Mitochondrien in den Zellen sind ihre Kraftwerke. Sie sind jedoch sehr störanfällig – Mitochondrien reagieren auf Stress, falsche Ernährung, Vitalstoffmangel, aber auch auf Umweltgifte. Bonner Forscher haben jüngst entdeckt, dass die Chemikalie Bisphenol A aus Kunststoffen sie so sehr schwächen kann, dass es im schlimmsten Fall zu ihrem Absterben kommt. Mit diesen Mikronährstoffen (Kapseln aus der Apotheke) können Sie Ihre Mitochondrien unterstützen:

  • Vitamin B, C und E bewahren Zellen vor oxidativem Stress
  • Magnesium spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Mitochondrien
  • Selen schützt die Zellen vor Angriffen Freier Radikaler
  • Zink wirkt antioxidativ

Ihr Arzt kann einen Mineralstoffmangel bei Ihnen prüfen, fragen Sie in der Apotheke nach Kombipräparaten und deren Dosierung. Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in Rapsöl oder Kapseln) verbessern die Entgiftungsfähigkeit der Zellen.

So gelangt Kunststoff in unseren Körper

  • Über Nahrung: Vor allem fetthaltige Lebensmittel nehmen Chemikalien aus Plastikverpackungen auf. Aber auch durch das Erhitzen von Plastikverpackungen können Gifte entstehen und in Lebensmittel oder Wasser abgegeben werden. Meeresfrüchte (zum Beispiel Muscheln) sind oft mit Mikroplastik belastet.
  • Über die Atmung: Textilien aus Kunststoff (zum Beispiel Teppiche, Sofabezüge, PVC-Böden) können Chemikalien ausdünsten, die wir dann einatmen. Auch im Autoinneren wird viel Kunststoff verbaut, das Chemikalien ausdünsten kann.
  • Über die Haut: Verwenden wir Kosmetika (Shampoo, Cremes, Deo, Nagellack), die Weichmacher enthalten, können sie über die Haut in unseren Körper gelangen. Weichmacher erkennen Sie an der Endung -phthalat oder der Bezeichnung Alcohol denat. Hier können Sie auf Naturkosmetikprodukte ausweichen, die in der Regel auf diese Inhaltsstoffe verzichten.

Weitere interessante Artikel:

Ist Mineralwasser aus PET-Flaschen giftig?

Viele Getränke (Wasser, Limos) werden heute in sogenannten PET-Flaschen verkauft (PET steht für Polyethylenterephthalat). Über das Risiko für Verbraucher sind die Experten uneins. Laut Bundesinstitut für Risikoabwägung besteht durch den Konsum aus PET-Flaschen keine gesundheitliche Gefährdung, da die Belastung unter den gesetzlichen Grenzwerten liege. Manche Toxikologen warnen hingegen vor möglichen, noch nicht absehbaren Langzeitfolgen. Stellen Sie Wasser in PET-Flaschen jedenfalls nicht in die Sonne, da sich durch Hitze Kunststoffe lösen können. Sollte es nach Plastik schmecken, entsorgen Sie es lieber. Verbraucherzentralen raten zum Kauf von Glasflaschen.

Der EXTRA-Tipp, um die Gefahr von Mikroplastik zu vermeiden

Verzichten Sie auf Plastiktüten. Beim Obst-/Gemüse-Kauf kleben Sie das Etikett direkt auf die großen Sorten, für kleine nutzen Sie Papiertüten. Wählen Sie Glas statt Kunststoff bei Joghurt, Milch und Sahne. Wurst und Käse gibt's an der Frischtheke. Nutzen Sie Holzkochlöffel und -bretter und Vorratsgefäße aus Glas.