Bewegendes Interview

Hubertus Meyer-Burckhardt spricht über seine bewegte Kindheit

Der Moderator, Journalist, Autor, Manager und Fernsehproduzent Hubertus Meyer-Burckhardt erzählt im Interview, wie ihn seine Mutter und Oma stark gemacht haben.

Moderator, Produzent und Autor Hubertus Meyer-Burckhardt erzählt von seiner Kindheit.
Für Hubertus Meyer-Burckhardt waren seine Mutter und Großmutter in der Kindheit die wichtigsten Bezugspersonen wichtig. Foto: Marc Pfitzenreuter / Getty Images
Auf Pinterest merken

Für jeden von uns war die Kindheit ein sehr prägender Lebensabschnitt, doch der Wahl-Hamburger Hubertus Meyer-Burckhardt (66) machte als Junge eine besonders schwierige Phase durch. Was der in Kassel bei seiner Mutter Brigitte († 2010) und seiner Oma aufgewachsene heutige Ehemann und zweifacher Familienvater über diese Zeit zu berichten hat, lesen Sie hier.

Sie schwärmen von den starken Frauen in Ihrem Leben. Mit Ihrem Vater hingegen hatten Sie es nicht leicht ...

Mein Vater war kein guter Vater. Er trank viel zu viel mit all den Konsequenzen, die sich daraus ergaben. Als ich 12 war, habe ich ihn aus dem Haus geworfen.

Wie konnten Sie sich als kleiner Junge gegen Ihren Vater stellen?

Mein Vater war durch den Krieg körperlich stark beeinträchtigt. Ich war mit 12 schon ziemlich kräftig und ich sagte: Geh aus dem Haus, du bist nicht mehr mein Vater. Es führte dazu, dass er einen Tag später das Haus verlassen hat – und auch nie mehr wiederkam.

Lesen Sie auch: NDR-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt hat Krebs

Hatten Sie danach jemals wieder Kontakt?

Nie mehr! Es war 1969 und ich schätze er ist circa 1984 gestorben. Fast 15 Jahre später. Und ich habe ihn tatsächlich nie wiedergesehen.

Aufgefangen wurden Sie von zwei besonders starken Frauen, oder?

Ja, von meiner Mutter und meiner Großmutter.

Was haben Sie von den beiden gelernt?

Dass man auch dann Lebenslust verspüren kann, wenn es reinregnet. Dass man reich sein kann, auch, wenn man kein Geld hat. Dass man eher darüber nachdenken soll, was man hat, statt zu beklagen, was man nicht hat. Kein Selbstmitleid.

Sehen Sie hier, welche Leitlinien Ihnen dabei helfen, glücklich zu sein (Artikel geht unten weiter):

Video Platzhalter

Dafür können Sie ihnen ewig dankbar sein!

Ich habe Danke gesagt – und das auch nicht nur einmal. Aber natürlich: Je älter ich werde, merke ich, dass ich noch mal Danke sagen will. Ich würde mit ihnen gerne noch einmal drei Tage verbringen – denn sie haben mich mit so viel Lebenslust und Lebensfreude ins Leben geschickt. Es war die beste Rampe, die man als kleiner Junge bekommen konnte. Man merkt erst Jahre später, wie weit man geflogen ist. Und dass man sehr viel Urvertrauen mitbekommen hat.

Unser Buch-Tipp: In 'Frauengeschichten: Was ich von starken Frauen gelernt habe' schreibt Hubertus Meyer-Burckhardt von besonderen Begegnungen (Gütersloher Verlagshaus, 19,99 Euro).

Außerdem feiert die 'NDR Talk Show', die Hubertus Meyer-Burckhardt seit Januar 2008 gemeinsam mit Barbara Schöneberger moderiert, zehnten Geburtstag. Die Jubiläumssendung läuft am 19. Januar 2018 um 00:15 Uhr im NDR.

Weitere interessante Themen: