Mit 100 Jahren gestorben

Herbert Köfer: Deutschlands ältester Schauspieler ist tot

TV-Ikone und Bühnenschauspieler Herbert Köfer ist tot. Er verstarb am Samstag im hohen Alter von 100 Jahren.

TV-Ikone Herbert Köfer
Die TV-Legende Herbert Köfer verstarb am Samstag im Alter von 100 Jahren. Foto: imago / Photopress Müller
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Herbert Köfer war legendär: Er galt als einer der ältesten Schauspieler der Welt, stand noch mit 99 Jahren im Rampenlicht. Dafür erhielt er sogar einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde - und er dachte noch immer nicht ans Aufhören.

Leider musste er sich nun aber doch für immer aus der Welt der Unterhaltung und von der Bühne des Lebens verabschieden: Wie seine Familie bekanntgab, verstarb die Ikone des DDR-Fernsehens am Samstag im Alter von 100 Jahren. Demnach schlief er friedlich im Krankenhaus ein.

Herbert Köfer hinterlässt Witwe Heike Köfer und vier Kinder.

80 Jahre lang stand Herbert Köfer auf der Bühne

Herbert Köfer war 80 Jahre lang in seinem Beruf aktiv: Der gebürtige Berliner spielte in Theaterstücken und Filmen und war als Synchronsprecher und Moderator tätig. Legendär war seine Rolle als Opa Paul Schmidt in der DDR-Fernsehserie 'Rentner haben niemals Zeit'.

Sehen Sie hier, welche Stars in diesem Jahr bereits von uns gegangen sind (der Artikel geht unter dem Video weiter):

Seine Bühnenkarriere startete Köfer nach Abschluss der Schauspielschule am Deutschen Theater. Im Schlesischen Theater in Brieg spielte er den Kronprinz Friedrich II.

1952 startete Köfer seine Karriere beim DDR-Fernsehen: Er verlas für die 'Aktuelle Kamera' des Deutschen Fernsehfunks die Nachrichten und auch einen Geburtstagsgruß der DDR-Führung an Stalin. Auch nach dem Mauerfall endete Köfers Karriere nicht etwa abrupt wie bei zahlreichen seiner Schauspielkollegen, sondern er blieb weiterhin erfolgreich und wurde zum TV-Liebling in Ost und West. Er spielte in Serien wie 'Soko Leipzig' und 'In aller Freundschaft' mit.

Auch in Filmen beeindruckte er seine Fans: Im Defa-Klassiker 'Nackt unter Wölfen', in dem ein Kind in ein Konzentrationslager geschmuggelt wird, spielt er eindrucksvoll den grausamen Nazi-Offizier Kluttig.

Wolfgang Lippert trauert um seinen Freund und Kollegen

Sein DDR-Schauspielkollege und enger Freund Wolfgang Lippert veröffentlichte nach Bekanntwerden des Tods ein rührendes Statement bei Facebook: "Mein lieber Freund.. du bist einer der großartigsten Kollegen gewesen und ein wunderbarer Mensch. Du wirst mir sehr fehlen, deine Wärme wird mir sehr fehlen", schrieb der 69-Jährige dort.

Bei sich trug Herbert Köfer stets ein kleines Notizbuch, um all seine Gedanken bei Bedarf niederzuschreiben. Sie waren auch Grundlage einiger Bücher, die Herbert Köfer veröffentlichte.

Hier können Sie zum Beispiel Herbert Köfers zuletzt veröffentlichtes Buch erwerben:

In seinem Buch '99 und kein bisschen jung' verriet er: "Mein Publikum hält mich jung."

Am 17. Februar hatte Herbert Köfer seinen 100. Geburtstag gefeiert - und kam sogar mit einem Sprint auf die Bühne, wo er mit dem 'B.Z.-Kulturpreis' geehrt wurde. Dort wurde er auch gefragt, ob er bald ans Aufhören denke. Seine Antwort: "Dass ich den Bären jetzt in der Hand halte, ist für mich ein großer Ansporn, weiterzumachen!" Wie stets nahm er auch sein hohes Alter mit Humor: "Ich lese keine Todesanzeigen mehr, nachdem ich festgestellt habe, dass in meinem Alter kaum noch einer stirbt“, scherzte er.

Laut 'Bild'-Informationen wollte er in diesem Herbst für die Horst-Krause-Reihe (ARD) seinen letzten Film drehen - doch dazu kam es nicht mehr.

Unser Beileid gilt seinen Verwandten und Freunden.