Was wirklich wichtig ist

Hände waschen: Darum kommt es nicht auf die Wassertemperatur an

Wir haben gelernt, unsere Hände stets mit warmem Wasser zu waschen - nur so würden sie erst richtig sauber. Doch das war einmal: Eine US-Studie ergab jetzt, dass es aus gesundheitlicher Sicht egal ist, ob wir warmes oder kaltes Wasser verwenden. Hauptsache, es ist reichlich Seife im Spiel.

Wir verraten, wie Sie sich am besten die Hände waschen sollten.
Wenn Sie Ihre Hände waschen, sollten Sie vor allem viel Seife verwenden. Foto: AlexRaths / iStock
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Unsere Hände sind wahre Keimschleudern: 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über sie an die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund weitergegeben. Und da wir uns im Schnitt mehr als dreimal pro Stunde (meist unbewusst) ins Gesicht fassen, sollten die Hände sauber sein. Die meisten von uns waschen sich ja durchaus oft die Hände, doch Hygiene-Experten wissen, dass 95 Prozent aller Menschen dabei nicht richtig vorgehen.

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Hände richtig waschen in vier Schritten

Schritt 1: Hände unter fließendes Wasser halten und gut anfeuchten.

Schritt 2: Eine großzügige Menge Seife von der Handinnenfläche zu den Fingerspitzen und den Fingerzwischenräumen bis zum Handrücken verteilen. Den Schaum überall für 30 Sekunden sanft einreiben. Mit einem kleinen Trick fällt es leichter, diese Zeit einzuhalten. Kennen Sie das Geburtstagslied "Happy Birthday to You"? Summen Sie es während des Waschvorgangs zweimal – schon sind 30 Sekunden um.

Schritt 3: Die Hände unter fließendem Wasser abspülen. In öffentlichen Toiletten zum Schließen des Wasserhahns als Keimschutz ein Einweghandtuch oder den Ellenbogen verwenden.

Schritt 4: Trocknen Sie die Hände sorgfältig ab, auch zwischen den Fingern. Zu Hause sollte jeder sein eigenes Handtuch benutzen (immer gut durchtrocknen lassen und Badetücher nach dreimaliger Benutzung wechseln). In der Öffentlichkeit nach Möglichkeit Einweghandtücher benutzen. Drucklufttrockner verteilen jede Menge Keime in der Luft.

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Welche Seife zum Händewaschen verwendet werden sollte

Antibakterielle Seifen oder herkömmliche? Werden die Hände gründlich gewaschen, lösen letztere genauso viele Krankheitserreger wie antibakterielle. Generell sind Flüssigseifen – vor allem an öffentlichen Orten – hygienischer als Waschstücke, die ja von Hand zu Hand wandern.

Wichtig: Eine gute Seife hat einen ähnlichen ph-Wert wie unsere Haut. Und der liegt bei 5,5. Ist er höher (auf den Verpackungsaufdruck achten), kann die Haut austrocknen. Der Säureschutzmantel der Haut, der Krankheitserreger abwehrt, wird dann geschädigt. Plus: Wer zu trockener Haut neigt, sollte die Hände nach jedem Waschen mit einer feuchtigkeitspendenden Creme pflegen.

Sehen Sie hier, wie Sie trockene Haut am ganzen Körper pflegen können (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Wie gut sind Desinfektionstücher wirklich?

Mal eben unterwegs die Hände oder den Toilettensitz desinfizieren: Im Supermarkt oder der Drogerie gibt es Desinfektionstücher, die 99 Prozent aller Keime beseitigen sollen. Doch sind die wirklich gut? Öko-Test hat 2015 Hygienetücher, -seifen und -sprays für Hände und Oberflächen getestet. Das Ergebnis: Das Verbrauchermagazin konnte keines der Produkte empfehlen, denn sie bringen gegenüber dem Händewaschen und normalem Putzverhalten keinen hygienischen Vorteil. Im schlimmsten Fall schaden sie der Gesundheit, weil Keime gegen die Wirkstoffe resistent werden. Fazit: Braucht man nicht!

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