Von Apfelkuchen bis Zuckerguss

Die Backengel aus Brackwede

Sieben Rentner und Rentnerinnen, zweieinhalb Stunden Zeit und ganz viel Spaß – in Bielefeld-Brackwede gibt es ein tolles Projekt für ältere Menschen.

Die Backtruppe aus Brackwede - Spaß wird groß geschrieben!
Die Backtruppe aus Brackwede - sichtlich mit Spaß bei der Sache. Foto: Ilja Meyer-Molnar
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„Vor einiger Zeit hatte der Geschäftsführer des DiakonieVerband Brackwede Sevice GmbH die Idee, mit Senioren zu backen. Ich war sofort begeistert und wir haben in der Zeitung einen Aufruf gestartet“, erzählt Carla Christe (32), Leiterin der Backgruppe im Café ‚GötterSpeisen‘. Sieben Rentner und Rentnerinnen haben sich gefunden, die seit einem Jahr jeden Mittwoch in der Woche zweieinhalb Stunden gemeinsam backen.

Kennen Sie schon diese tolle Idee?

„Alte Rezepte wieder aufleben lassen“

Meistens entstehen dabei etwa sieben Kuchen. Sie werden entweder in Carla Christes Café ‚GötterSpeisen‘ verkauft oder bei Veranstaltungen in Altenheimen angeboten. Die Bäcker werden bezahlt und sind als geringfügig Beschäftigte beim Diakonieverband angestellt. Doch ums Geld geht es ihnen nicht. Sie sagen alle, sie würden auch jeden Mittwoch backen, wenn sie kein Geld dafür bekämen. Denn bei den wöchentlichen Treffen zählt vielmehr die Gemeinschaft. Zwischen Mehl, Zucker und Mixer finden längst verloren geglaubte Rezepte Verwendung und Backtalente, die fast vergessen waren, zeigen sich wieder.

Fröhliche Runde mit tollen Ideen

Die Teilnehmer sind zwischen 63 und 88 Jahre alt – und beeindrucken mit ihrer offenen Art. „Es freut mich sehr zu sehen, wie gut sie sich untereinander verstehen“, freut sich die Leiterin der Gruppe. Als der Backnachmittag einmal nicht stattfinden konnte, haben sich die sieben Bäcker einfach in ihrem Café getroffen und sind vom Kuchenbacken zum Kuchenessen übergegangen. „Da ist schon eine tolle Gemeinschaft entstanden.“

Wieso gemeinsam verbrachte Zeit das wichtigste Gut ist:

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Kreative Lösungen

Wenn dann doch mal etwas schief geht, ist das für die Bäcker kein Drama. Meistens finden sie eine Lösung, wie der Kuchen doch noch gerettet werden kann. Probieren dürfen sie ihre Werke allerdings nur in Ausnahmefällen: „Die Kuchen und Torten sind ja zum Verkauf gedacht. Aber wenn wir Plätzchen backen, oder wenn mal ein Kuchen ein bisschen daneben geht, naschen wir natürlich.“

Alle lernen voneinander

Nicht nur Carla Christe bringt den Teilnehmern Tricks und Kniffe bei – auch sie lernt immer wieder etwas Neues dazu: „Früher habe ich nie Hefeteig gebacken, da traue ich mich mittlerweile doch dran.“ Also: Vom regen Austausch untereinander profitieren alle.

Ob die Rentner und Rentnerinnen nun Apfel-, oder Streuselkuchen, Himbeer- oder Marzipantorte backen – ihnen geht es nicht nur um die Leckereien, sondern besonders um die Gemeinschaft und das Zusammensein. Wie sagt man so schön: Mit guten Freunden schmeckt es am besten.

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