Robustes Blumenmeer

Begonien pflanzen: Dauerblüher für Ihren Garten

Begonien gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben. Von Mai bis September zaubern sie uns ein Lächeln ins Gesicht.Wer beim Pflanzen an ein paar Regeln beachtet, hat lange Freude an den sommerlichen Blumen.

Begonien einpflanzen in den Garten
Begonien sind sehr vielseitig, manche lieben die Sonne, andere bevorzugen Schatten. Foto: Liliboas / iStock
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Sie wachsen je nach Art unterschiedlich. Ob hängend, aufrecht wachsend, strauchartig oder kletternd verschönern die bunten Blüher Ihren Balkon und Garten oder Ihre Wohnung. Die zu einer Gattung der Schiefblattgewächse gehörende Pflanze gibt es in etwa 900 verschiedenen Sorten. Beheimatet sind Begonien in Äquatornähe in tropischen und subtropischen Gebieten.

Der richtige Standort für Begonien

Die meisten Begonien mögen einen halbschattigen bis schattigen Standort ohne pralle Mittagssonne. Zu viel Sonne führt zu braunen Stellen an den Blütenblättern und dem weichen Laub. Um Ihre Pflanzen vor Sonne zu schützen, können Sie diese auch unter Sträucher oder Bäume einpflanzen. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C fühlen sich Begonien am wohlsten, ist es wärmer, verblühen sie schneller und brauchen zudem mehr Wasser. Achten Sie beim Kauf Ihrer Begonie auf das Etikett, die Eisbegonie zum Beispiel verträgt auch Sonne.

Egal ob als fertige Pflanze, Knolle oder Saat, Begonien mögen keine starken Winde. Schützen Sie Ihre Begonien vor zu extremen Luftbewegungen mit einem Windschutz. Ist der Standort der Begonien nicht vor Regen geschützt, eignen sich besonders Sorten mit kleinen Blüten. Diese überstehen die Regengüsse am ehesten.

Sortentipps: Welche Begonie passt zu mir?

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Girlanden Begonie in orange
Girlanden-Begonie (Begonia grandiflora). Foto: wjarek / iStock

Die Girlanden-Begonie ist buschig und erreicht Größen von bis zu 30 cm. Sie eignet sich besonders für hängende Töpfe. Achten Sie auf einen luftigen Standort und gießen Sie die Begonie in den frühen Morgenstunden.

Rosenähnliche Begonie Begonia x tuberhybrida
Knollenbegonie (Begonia x tuberhybrida). Foto: Appreciate / iStock

Die Begonien der Gumdrop-Art sehen aus wie kleine Rosenblüten. Sie blühen sehr ausdauernd und mögen Schatten.

Forellenbegonie
Forellenbegonie (Begonia maculata). Foto: Elisabeth Schittenhelm / iStock

Die Forellenbegonie ist eine reine Zimmerpflanze und liebt die Wärme. Selbst im Winter sollten für die Begonia maculata nie unter 15 Grad Celsius herrschen. Ihren Namen verdankt sie ihren Blättern. Je nach Lichteinfall schimmern die Blätter wie die Schuppen einer Forelle. Manchmal wird die Forellenbegonie auch Polka-Dot-Begonie genannt.

Eisbegonie in pink und gelb
Eisbegonien (Begonia semperflorens). Foto: schnuddel / iStock

Eisbegonien sind beliebte Blumen für den Garten. Der Name ist jedoch irreführend, sie sind nicht frosthart. Der Name entstand durch die Blätter, die sehr leicht brechen. Eisbegonien wachsen aufrecht und buschig.

Welche Erde benötigen die beliebten Dauerblüher?

Begonien bevorzugen nährstoffreichen, lockeren Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Eingepflanzt in Humuserde gemischt mit Kompost, bleiben für die Begonie keine Wünsche offen.

Wie groß werden die Pflanzen?

Wie groß eine Begonie werden kann, hängt ebenfalls von der Art und Sorte ab. Eisbegonien werden nicht höher als 25 Zentimeter. Knollenbegonien können dagegen bis zu 40 Zentimeter hoch werden.

Wichtiger Hinweis

Es gibt Begonienarten, die schwach giftig sind. Begonien dürfen nicht verzehrt werden, vermeiden Sie zudem intensiven Hautkontakt.

Wie die Dauerblüher richtig gepflanzt werden

Ab Mitte Mai können Sie die Begonien in Ihren Garten pflanzen. Verwenden Sie frische Blumenerde und achten Sie auf einen guten Wasserabzug im Topf, falls Sie die Begonie in einen Kübel pflanzen. Denn alle Arten haben eins gemeinsam: Staunässe mögen sie absolut nicht.

Drücke Sie die Erde leicht an, damit die Begonie sicher steht und beginnen Sie dann mit dem Angießen. Wenn Sie Ihre Begonien von drinnen nach draußen setzen möchten, gewöhnen Sie Ihre Pflanzen langsam an die neuen Bedingungen. Bei zu starker Sonne holen sich die Begonien leicht einen Sonnenbrand. Pflanzen Sie die Begonien am besten an einem bewölkten Tag raus.

Neben fertigen Pflanzen können Sie Knollenbegonien vorziehen und später ins Freie aussetzen. Aber Vorsicht: Warten Sie den letzten Frost ab, sonst war Ihre Mühe umsonst und die Begonien gehen draußen ein. Bei richtiger Pflege können Begonien stark wachsen, daher sollte ein Pflanzenabstand von 20 Zentimetern eingehalten werden. So vermeiden Sie Fäulnis.  

Begonien im Topf vermehren
Für alle Begonien gilt: Ein guter Wasserabzug ist unerlässlich sowie eine gleichmäßige Bodenfeuchte. Foto: Marina Kositsyna / iStock

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, Begonien zu pflanzen. Blatt-Begonien können ausgesät werden. Mit der Aussaat können Sie bereits im Dezember beginnen, damit Sie sich pünktlich zur Balkon- und Gartensaison über die Begonien freuen können.

Mischen Sie das feine Saatgut mit Sand, so können Sie die Samen besser verteilen. Begonien gehören zu den Lichtkeimern, bedecken Sie die Samen nur mit einer dünnen Sandschicht. Halten Sie die Erde gut feucht sowie mit einer Folie abgedeckt (gleichmäßige Luftfeuchtigkeit) und schon bald werden zarte Begonienpflänzchen das Licht der Welt erblicken. Je nach Standort kann es helfen, die Lichtkeimer mit einer Zusatzbeleuchtung zu unterstützen. Die Schiefblätter haben aufgrund des großen Laubs einen hohen Wasserbedarf. Manchmal ist es gar nicht so leicht, den Mittelweg zwischen genug Feuchtigkeit und zu viel Wasser zu finden, da Begonien sehr empfindlich auf Staunässe reagieren. „Viel hilft viel“ funktioniert bei Begonien leider nicht.

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So düngen Sie richtig

Begonien brauchen wesentlich weniger Dünger als die meisten Balkonpflanzen. Regelmäßiges Düngen unterstütz die Blumen bei Ihrer Blüte. Versorgen Sie Ihre Pflanzen alle zwei Wochen mit Balkondünger. Dieser kann direkt ins Gießwasser gemischt werden. Wir empfehlen auch das regelmäßige entspitzen der jungen Triebe, so verzögern Sie zwar die Blüte, dafür werden die Begonien dann etwas buschiger. Nach dem Pflanzen ist die Begonie die ersten Wochen mit Nährstoffen aus der frischen Erde gut versorgt. Fangen Sie frühestens nach zwei Wochen mit dem Düngen an. Gießen sollten Sie die Begonien trotzdem.

 

Wir oft müssen Begonien gegossen werden?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn die Häufigkeit des Gießens ist abhängig vom Licht, Wind und Temperatur sowie der Größe Ihrer Begonien. Je größer die Pflanze, desto höher ist ihr Wasserbedarf. Generell sollten Sie Ihre Begonien lieber öfter mit kleinen Wassermengen gießen, als zu viel Wasser zu geben. Achten Sie darauf, nicht direkt auf die Knolle zu gießen. Die Erde sollte immer leicht feucht sein. Auf Ihrem Balkon können Sie nach dem Gießen ca. 15 bis 20 Minuten später das überschüssige Wasser im Topf auskippen.

Was gibt es beim Schnitt zu beachten?

Ein regelmäßiges Schneiden der Begonien ist nicht notwendig. Entfernen Sie jedoch verblühte oder abgestorbene Pflanzenrest mit einer Schere. Wollen Sie Ihre Begonien vermehren, können Sie Blattstecklinge von der Pflanze abschneiden. Wird es langsam kalt draußen, sterben die Sprosse ab. Schneiden Sie die Pflanzenteile direkt über den Boden ab, um eine Pilzinfektion durch die alten Pflanzenreste zu vermeiden.

Begonien überwintern lassen

Damit Sie auch im kommenden Jahr wieder Freude an Ihren Begonien haben, müssen Sie die Blumen vor dem ersten Frost ausgraben. Schneiden Sie die oberirdischen Triebe ab und lassen Sie die Knollen abtrocknen. Die Knollen können in einer Kiste mit Sand oder Sägespänen im heimischen Keller gelagert und im Frühling wieder eingepflanzt werden. Treiben Sie am besten ab Februar die Knollen an einem warmen und hellen Platz vor. Da sich an der schüsselartigen Vertiefung der Knolle später die neuen Triebe bilden, muss diese Seite im Kübel nach oben zeigen. Mischen Sie die Blumenerde mit etwas Sand und achten Sie darauf, dass Ihre Pflanzen nicht zu nass stehen.

Zudem sollte nur die Hälfte der Knolle mit dem Erde-Sand-Gemisch bedeckt sein. Sobald die Temperaturen konstant auch über Nacht im Plusbereich sind, können Sie die Begonien raussetzen. Begonien, die sich in Kübeln befinden, müssen Sie nicht zwingend ausgraben. Sie können die Töpfe bis zum Frühjahr trocken lagern. Gießen Sie die Pflanzen in sehr geringem Maße, damit die Erde nicht austrocknet.

Japanisches Schiefblatt im Garten
Es gibt auch winterharte Begonien, wie beispielsweise das Japanische Schiefblatt, welches auch Minusgrade übersteht. Foto: ADEN TRIRUMOKO / iStock

Meine Begonie sieht krank aus, was nun?

Begonien sind anfällig für unterschiedliche Krankheiten wie Pilzerkrankungen durch Grauschimmel, Spross- und Rhizomfäule. Gerade zu nasse und zu kühle Temperaturen lassen Begonien kränkeln. Entfernen Sie regelmäßig welke bzw. befallene Pflanzenteile. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, genug Platz zwischen den einzelnen Blumen zu lassen. Reichen diese Vorkehrungen nicht aus, sollten Sie die befallenen Pflanzen sofort entsorgen, bevor sich weitere Begonien anstecken.

Zwar sind die Pflanzen durch diverse Züchtungen immer widerstandsfähiger geworden, dennoch machen Milben, Raupen oder Läuse auch vor Begonien nicht halt. Auch der Gefurchte Dickmaulrüssler frisst sich gerne durch die Knollen. Den nachtaktiven Käfer können Sie mithilfe einer Taschenlampe nachts von der Pflanze sammeln.

Begonien richtig vermehren

Am einfachsten lassen sich Begonien durch die Teilung der Knollen vermehren, auch Stecklinge bieten eine gute Möglichkeit, sich ein Blütenmeer heranzuzüchten. Suchen Sie sich für die Stecklingsvermehrung am besten kräftige Triebstücke aus, die zwei bis drei Blätter haben. Stecken Sie die Triebe in spezielle Anzuchterde. Stellen Sie die Stecklinge auf die Fensterbank an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Dort sollten ungefähr 20 bis 25 Grad herrschen. Die Wurzelbildung funktioniert in den Aufzuchtbeeten, aber auch in einem Wasserglas.

Möchten Sie Ihre Begonien über die Teilung von Knollen vermehren, schneiden Sie einfach mit einem scharfen Messer im Frühjahr die Knollen in mehrere Teile. Jedes Teilstück sollte dabei mindestens ein Auge haben. Damit die Schnittfläche nicht zu faulen anfängt, kann diese mit Holzkohlepulver eingerieben werden. Pflanzen Sie die Knollen danach in einzelne Töpfe und achten Sie darauf, diese gut zu gießen.