Pankreatitis

Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund frühzeitig erkennen

Wird eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei einem Hund früh erkannt, kann die Pankreatitis gut behandelt werden.

Labrador liegt schlapp auf dem Boden.
Wie Sie eine Pankreatitis bei Ihre Hund erkennen können. Foto: Chalabala / iStock
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Ist die Bauchspeicheldrüse Ihres Hundes entzündet, ist er damit nicht alleine. Die sogenannte Pankreatitis ist eine relativ häufige Erkrankung des Magen- Darm-Trakts. Doch wie macht sich der entzündete Pankreas bei Ihrem Vierbeiner bemerkbar? Und was unterscheidet eine chronische Pankreatitis von einer akuten?

Achtung: Haben Sie den Verdacht, Ihr Hund leidet unter einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf.

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Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund tritt häufig auf und sollte so früh wie möglich behandelt werden. Doch wo liegt das Organ, dass dem  Vierbeiner so viel Ärger bereiten kann? Das Pankreas Ihres Hundes liegt dem Dünndarm und Magen an. Die Aufgaben der Speicheldrüse sind die Produktion des Hormons Insulin, dieses reguliert den Blutzuckerspiegel im Körper. Außerdem produziert die Bauchspeicheldrüse die Enzyme die für die Verdauung Ihres Hundes verantwortlich sind. Verdaut das Tier sein Futter, es ist also auf dem Weg vom Magen in den Dünndarm, produziert die Bauchspeicheldrüse Ihres Hundes den sogenannten Pankreassaft. Dieser neutralisiert die Säure im Magen und ist für die Bildung der Verdauungsenzyme verantwortlich. 

Da diese Aufgaben essenziell sind, sollte bei betroffenen Hunden möglichst schnell eine Therapie durchgeführt werden, denn bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann es beim Hund zu starken Schmerzen im Oberbauch kommen, eine akute Pankreatitis kann sogar zu Organversagen führen. 

Denn genau die oben genannten Verdauungsenzyme werden bei der Entzündung des Organs zum Problem. Normalerweise kommen sie erst im Dünndarm zum Einsatz. Leidet Ihr Tier aber unter einer Pankreatitis, passiert dies schon direkt im Pankreas. Dieser verdaut sich nun im Prinzip selber. Daher ist es wichtig, auch bei einem kleinen Verdacht umgehend zum Arzt zu gehen.

Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund

Die ersten Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Hunden sind Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, mitunter wirkt das erkrankte Tier lethargisch. Leider sind die Symptome nicht sonderlich spezifisch, so dass milde Verläufe oft unentdeckt bleiben. Da die Bauchspeicheldrüse für die Verdauungsenzyme verantwortlich ist, kann es auch zu Mangelerscheinungen kommen. So können unter anderem Vitamine wie Vitamin B12 und Vitamin K nicht mehr richtig aufgenommen werden. Ein Vitamin K-Mangel zum Beispiel äußert sich durch starke Blutungen, der Hund verliert also schon bei kleineren Verletzungen größere Mengen an Blut. 

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Bei einem schwereren Verlauf äußert sich die Pankreatitis durch weitere Symptome wie Schmerzen im Oberbauch, Dehydrierung oder Fieber. Auch eine vermehrte Atmung kann Folge einer Pankreatitis sein.

Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse zeigt sich auch durch Gewichtsverlust, Übelkeit und wenig Energie. Auch kann es vorkommen, dass Hunde mit einer Pankreatitis unter einer Pankreasinsuffizienz, einer sogenannten exokrine Pankreasinsuffizienz beim Hund, leiden. Typisch hierfür ist das Absetzen von großen Mengen an Kot, auch mehrmals täglich. Auch klassisch ist die "Gebetshaltung" Ihres Hundes. Hier bleiben die Vorderpfoten auf dem Boden und der Hintern wird in die Luft gestreckt. Zu dieser kann es kommen, wenn Ihr Hund aufgrund der Entzündung unter großen Bauchschmerzen leidet.

Muss der Hund zum Tierarzt, empfiehlt sich eine stabile Box, in der das Tier sicher transportiert werden kann.

Wie oben schon genannt, unterscheidet man zwischen einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung und einer chronischen.

Typisch für eine akute Pankreatitis sind der Durchfall, Abgeschlagenheit, Fieber und Erbrechen. Ein zusätzliches Symptom der akuten Pankreatitis ist der Gewichtsverlust. Wobei der Gewichtsverlust verstärkt bei der chronischen Form auftritt.

Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung kann auch eine mögliche Komplikation der akuten Entzündung sein. Ab einem Zeitraum von circa zwei Wochen geht man davon aus, dass die Entzündung chronisch ist. Chronisch bedeutet aber auch, die Entzündung tritt wiederholt auf.

Durch verschiedene Untersuchungen versucht der Tierarzt die nicht eindeutigen Symptome einzuordnen um so der Ursache der Schmerzen auf den Grund zu gehen. Bei der Diagnose einer Bauchspeicheldrüsenentzündung werden verschiedene Möglichkeiten eingesetzt. Die Untersuchung des Bluts wird mit Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen kombiniert. Um ganz sicher zu gehen, kann die Untersuchung von Pankreasgewebe durchgeführt werden.

Ursachen der Erkrankung

Da die Bauchspeicheldrüse für die Verdauung und Verarbeitung von Kohlenhydraten und Fetten zuständig ist, ist das Futter ein möglicher Grund einer Erkrankung. Hier sollte darauf geachtet werden, dass das Futter nicht zu viel Fett enthält, außerdem kann auch Übergewicht eine Pankreatitis bei Ihrem Vierbeiner begünstigen. Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus können ebenfalls mit einer Pankreatitis in Verbindung gebracht werden. So auch direktes Trauma, also Stöße oder Verletzungen der Bauchspeicheldrüse, diese können ebenfalls für eine Entzündung verantwortlich sein. Tatsächlich scheint es auch Zusammenhänge zwischen der Erkrankung der Bauchspeicheldrüse und der Rasse zu geben. Als besonders anfällig gelten unter anderem Cocker Spaniel, Zwergschnauzer und Cavalier King Charles.

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Sehr wichtig ist es, bei dem erkrankten Hund den durch Erbrechen und Durchfall verursachten Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Der Beginn der Behandlung einer Pankreatitis besteht also in den meisten Fällen darin, das Tier mit einer Infusionstherapie zu behandeln. Außerdem werden die Schmerzen behandelt. Ist der Flüssigkeitshaushalt im Körper wieder ausgeglichen, kann der Hund wieder angefüttert werden. Denn auch die richtige Fütterung ist für die Therapie der Bauchspeicheldrüse entscheidend. Beim Futter sollte auf eine fettarme Diät geachtet werden und auch künftig sollte bei Hunden, die an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung litten, die Ernährung angepasst und keine fettreichen Mahlzeiten mehr verabreicht werden. Der behandelnde Tierarzt wird Ihnen diesbezüglich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Kann einer Bauchspeicheldrüsenentzündung vorgebeugt werden?

Die Ursachen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Hunden sind nicht klar zu definieren. Offenbar begünstigen bestimmte Medikamente und Durchblutungsstörungen eine Entzündung. Auch das falsche Futter gehört zu den Risikofaktoren.

Um einer  Pankreatitis vorzubeugen können Hundebesitzer im Grunde nur darauf achten, ihr Tier nicht zu fettreich zu ernähren und Medikamente, die die Erkrankung begünstigen könnten, nur im Notfall zu verabreichen.