Schnitte & Verbrennungen

Wie Sie kleine Wunden richtig versorgen

Ruck, zuck haben wir uns geschnitten, verbrannt oder verätzt. Hier kommen die besten Tipps von Notfall-Experten, um eine Wunde selbst zu behandeln.

Video Platzhalter

Eine Studie zeigt: 53 Prozent aller alltäglichen Wunden treten an den Händen auf. Wir schneiden uns bei der Küchenarbeit, ritzen uns an der Gartenhecke, klemmen uns die Finger beim Möbelrücken. Solange das Blut nicht in Strömen fließt, werden solche Blessuren gern ignoriert. Aber: Auch kleinste Wunden, egal wo am Körper, können sich entzünden. Vor allem Kratzer von Tieren müssen gesäubert und versorgt werden. Tipp: Die Tetanus-Impfung auffrischen - das schützt vor dem Erreger des Wundstarrkrampfs, der oft durch Tierspeichel übertragen wird.

Die ersten Maßnahmen der Wundbehandlung sind immer: mindestens eine Minute unter fließendes kaltes Wasser halten, dann mit einem antibakteriellen Wundgel oder -spray desinfizieren.

Wie versorge ich stark blutende Schnittwunden?

Das Gute daran: Diese Verletzung befördert Keime hinaus. Weil die Wundränder glatt sind, kann der körpereigene Reparaturdienst die verletzte Stelle meist rasch wieder verschließen. Was tun? Desinfizieren und einen sterilen Tupfer oder Kompresse auf die Wunde drücken, bis die Blutung nachlässt, dann ein Pflaster daraufkleben. Wichtig dabei: Pflaster schützen nicht nur vor erneuter Verschmutzung, sondern halten die Wunde auch feucht. Das beschleunigt die Heilung.

Lesen Sie auch: Offenes Bein und Co.: So versorgen Sie chronische Wunden richtig

Die Annahme, eine Wunde müsse möglichst an der Luft heilen, ist demnach nicht richtig: Dadurch würde eine Kruste entstehen, die Bakterien einschließen und den Heilungsprozess verzögern könnte. Auch Narben und Spannungsschmerz könnten die Folge sein. Achten Sie darauf, die Verletzung immer komplett mit einem Pflaster abzudecken.

Ist der Schnitt Ihrer Wunde allerdings sehr tief, lässt sich die Blutung manchmal nicht stoppen. Dann sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Was tun bei brennend-schmerzenden Schürfwunden?

Schrammen etwa entzünden sich leicht, denn sie bluten meist nur wenig, und Keime werden in die Haut gerieben. Was tun? Splitter und Steinchen vorsichtig mit einer desinfizierten Pinzette entfernen, dann die Wunde ebenfalls mit Desinfektionsmittel behandeln. Anschließend ein Pflaster aufkleben. Für große Abschürfungen gibt es spezielle Wundpflaster (aus der Apotheke).

Auch für Sie interessant: Bei welchen Schmerzen hilft Kälte, bei welchen Wärme?

Kleinflächige Brandwunden richtig versorgen

Ein kurzer unbedachter Griff ans heiße Bügeleisen oder auf die Herdplatte: Schon entstehen die typischen kleinen Brandstellen auf der Haut. Sie werden rot und schmerzen oft stark, heilen aber zum Glück meist schnell ab.

Was tun? Mindestens 10 und höchstens 15 Minuten unter lauwarmes fließendes Wasser halten, dann Brandgel auftragen. Schützen Sie die Wunde vor Kontakt mit Spülwasser. Bei Verbrennungen und Verbrühungen, die größer als Ihre Handfläche sind, gilt: Den Rettungsdienst unter der Nummer 112 rufen! Wichtig: nicht kühlen, nur steril bedecken. Zudem keine Salbe auftragen. Der Arzt muss die Wunde unverändert begutachten können.

Wenn Rötungen durch Chemikalien auftreten

Wer keine Gummihandschuhe beim Putzen trägt, riskiert Reizungen: Die Haut rötet sich und kann heftig schmerzen. Was tun? 15 Minuten unter fließendes, etwa 20 Grad warmes Wasser halten. Sollten die Schmerzen nicht nachlassen, suchen Sie einen Arzt auf. Wenn ein Spritzer ins Auge gelangt ist, gilt: Mit lauwarmem Wasser spülen bis der Notarzt eintrifft!

Lesen Sie auch: Wie viel Chemie im Haushalt ist schädlich für uns?