Wie mich das Glück meiner Tochter traurig macht
Es ist der Wunsch aller Eltern: ein Kind großzuziehen, das seine Ziele im Leben erreicht. Voller Stolz erzählen wir unseren Freunden von seinen Erfolgen, weil es irgendwie auch unsere eigenen sind. Über zwei oder drei Jahrzehnte waren wir fest angestellte Krisenberater, Seelentröster und Mutzusprecher – und das mit Leidenschaft. Doch was passiert mit uns, wenn sich unser Aufgabenfeld ändert?
„Ich hab' den Job!“ jubelt Ihnen Ihre Tochter entgegen. Ihr Kopf weiß, welche Reaktion jetzt angebracht ist: ein Freudenschrei, eine lange Umarmung und ein tiefer Seufzer, der die abfallende Aufregung über ihre Jobsuche zum Ausdruck bringt. Aber in Ihrem Bauch macht sich ein ganz anderes Gefühl breit, das sich plötzlich zu einem dicken Kloß im Hals formt. Es fühlt sich an wie Kummer, obwohl Sie vor Stolz und Freude eigentlich übersprudeln müssten. Warum das nicht so ist, wird Ihnen schnell klar: Der neue Job bedeutet, dass Ihre Tochter in eine andere Stadt ziehen wird.
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Fast wie Liebeskummer fühlt es sich an. Als hätte sie jemand anderen gefunden, der sie glücklicher macht. Aber es ist keine Person, die Sie als Konkurrenz wahrnehmen, sondern ein ganz neues Leben, weit weg von Ihrem, das Ihre Tochter nun beginnt.
Und Sie haben die Befürchtung, dass in diesem Leben kein Platz mehr für Sie sein könnte. Vielleicht geht mit dieser Angst auch ein Gefühl der Vernachlässigung einher („Ich war immer für meine Tochter da; jetzt lässt sie mich allein.“). Beide Empfindungen haben meist denselben, simplen Ursprung, nämlich die Furcht vor Veränderung. Doch fragen Sie sich einmal: Wird Ihre Tochter aufhören, Sie zu lieben, nur weil sie 400 Kilometer entfernt wohnt? Die Antwort lautet ohne Zweifel: Nein - denn Sie tun es ja schließlich auch nicht.
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Job: Mutter. Aktueller Status: Arbeitslos?
Nur weil Ihre Tochter den Traumjob in einer anderen Stadt beginnt, heißt das nicht, dass Sie Ihren Job als Mutter verlieren. Die neue Situation bedeutet nur, dass sich Ihre Aufgaben verändern. Telefonate werden wichtiger, als sie es eh schon waren und wenn das zeitlich nicht möglich ist, lassen Sie Ihre Tochter per SMS wissen, dass Sie an sie denken. Relevant ist, dass Sie ihr deutlich zeigen: „Ich habe immer ein offenes Ohr für Dich“.
Es hilft Ihnen, wenn Sie sich vor Augen führen, dass Ihre Erziehung es möglich gemacht hat, dass Ihre Tochter ein erfülltes Leben führt. Vielen Kindern bleibt das verwehrt, was oft mit mangelnder Unterstützung von elterlicher Seite zusammenhängt. Sie haben mit viel Liebe und Geduld aus Ihrem kleinen Mädchen eine selbstständige Frau gemacht. Anscheinend haben Sie vieles richtig gemacht. Also seien Sie nicht nur stolz auf ihre Tochter, sondern auch auf sich.
Video: Die Einsamkeit der Eltern
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