Ho, ho, ho!

Weihnachtsbräuche rund um die Welt

Weihnachtsbräuche gehören zum Fest, wie der Stern auf die Christbaumspitze - aber gibt es den eigentlich überall? Wir haben Mäuschen gespielt und geschaut, wie die besinnlichste Zeit des Jahres in anderen Kulturen aussieht.​

Weihnachtsbräuche rund um die Welt.
Tradition: Ist der Christbaum in jedem Land ein Weihnachtsbrauch? Foto: Nastco / iStock
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Jede Familie hat ihre eigenen Traditionen, die das Weihnachtsfest zu etwas Vorhersehbarem machen. Die Weihnachtsbräuche sind Routine geworden, jeder hat seine konkrete Aufgabe und es gibt nur selten Überraschungen. So individuell Weihnachten in jedem Haushalt stattfindet, die Klassiker sind meist vorhanden: Ein Christbaum im Wohnzimmer, festliches Beisammensein am Heiligen Abend und das Glöckchen, das zum Auspacken ruft, sobald der Weihnachtsmann die Geschenke unterm Baum platziert hat. Aber macht das eigentlich jeder so?

Weihnachtszeit in Polen

Fasten zum Feste

Die Adventszeit ist für viele von uns eine Zeit des Schlemmens: Schmalzkuchen und Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt und Schokolade aus dem Adventskalender sind die kalorienreiche Vorbereitung auf das, was uns an den Feiertagen erwartet. In Polen sieht das anders aus: Zwischen dem ersten Advent und Heiligabend ist Fastenzeit, die mit einem pompösen Zwölf-Gerichte-Essen beendet wird. Dieses Festmahl heißt Wigilia und findet am 24. Dezember im Kreise der Familie statt. Eingeläutet wird es, sobald der Abendstern am Himmel sichtbar wird, der symbolisch für den Stern von Bethlehem steht.

Generöse Gastfreundschaft

Weihnachtsbräuche: Gastfreundschaft in Polen.
Weihnachtsbrauch Gastfreundschaft: In Polen wird immer ein Platz zusätzlich eingedeckt - falls unerwarteter Besuch kommt. Foto: brebca / iStock

Die polnische Gastfreundschaft findet auch an Heiligabend Platz: in Form eines zusätzlichen Gedecks an der Festtafel. Dieser Platz bleibt leer und soll symbolisieren, dass die Gastgeber ein offenes Haus - und ein offenes Herz - für unerwarteten Besuch haben.

Traditionen in Tschechien

Ich glaub mein (goldenes) Schwein pfeift

Glückssymbol: ein goldenes Schweinchen.
Wenn man in Tschechien am Heiligen Abend fastet, wird man mit viel Glück belohnt. Foto: DianaHirsch / iStock

Auch in Tschechien wird gefastet; allerdings nur am 24. Dezember. Als visuelle Belohnung für eine erfolgreiche Fastenkur erscheint ein goldenes Schweinchen - ein traditionelles Symbol des Glücks.

Blick in die Zukunft

Ob das kommende Jahr Grund zur Freude bringt, zeigen diese tschechischen Weihnachtsbräuche:

  • Kreuzweise eingeschnittene Äpfel: Ist ein Kern sternförmig eingeritzt, wird es ein gutes Jahr. Erscheint ein Kreuz, ist Vorsicht geboten.
  • Mädchen werfen Schuhe über ihre Schultern, um herauszufinden, ob sie im nächsten Jahr heiraten werden. Zeigen die Schuhspitzen zur Tür, stehen die Zeichen auf Hochzeit.
  • Hierzulande findet Bleigießen traditionell an Silvester statt - in Tschechien wird nicht so lang gewartet: Bereits Heiligabend wird anhand des heißen Metalls orakelt, was die Zukunft wohl bringen mag.

Adventszeit in Ungarn

Ohne Fleiß kein Preis

Anlässlich des Luca-Tags am 13. Dezember beginnen die ungarischen Frauen mit dem Zimmern des Luca-Stuhls. Am Heiligen Abend stellen sie sich auf den Stuhl - und glaubt man der Sage, so ist die Frau, deren Stuhl zusammenbricht, eine Hexe. Dieser Aberglaube wird nicht mehr gelebt, die Tradition besteht aber weiterhin.

Ernten, was man sät

Am 4. Dezember, dem Barbaratag oder am 13. Dezember, dem Luca-Tag, wird traditionsgemäß eine Tellersaat aus Weizen angelegt. Dieses Weihnachtsweizen gilt als einer der Ursprünge des Christbaums und soll den Ertrag der Feldfrüchte im kommenden Jahr symbolisieren.

Königliches Fest in Großbritannien

Weihnachtsgrüße der Queen

Fernsehsender im Vereinigten Königreich dürfen sich freuen: die Einschaltquoten sind zu Weihnachten so hoch wie das ganze Jahr nicht. Das liegt unter anderem an der Popularität der Weihnachtsansprache der Königin - das lässt sich kaum einer entgehen.

Mehr: Weihnachten bei den britischen Royals

Boxing Day - garantiert gewaltfrei

Weihnachtsbrauch in Großbritannien: Boxing Day.
Im Vereinigten Königreich ist es ein Weihnachtsbrauch, dass Arbeitgeber ihren Angestellten am 26. Dezember Geschenke machen. Foto: knape / iStock

Am 26. Dezember feiern die Briten den sogenannten Boxing Day, den man als Geschenkschachtel-Tag übersetzen kann. Angestellte bekommen Geschenke von ihren Arbeitgebern, als Dank für ihre treuen Dienste. Diese Tradition stammt ursprünglich aus dem antiken Rom, als Sklaven beim Saturnalien-Fest, was im Dezember stattfand, mit ihren Herren für einen Tag die Rollen tauschten.

Weihnachtsbräuche in Russland

Besser spät als nie

Dass Weihnachten in Russland erst am 7. Januar zelebriert wird, hat nichts mit mangelnder Pünktlichkeit zu tun: Nach dem Julianischen Kalender entspricht der 7. Januar dem 25. Dezember und somit dem westlichen Datum für das Weihnachtsfest.

Väterchen Frost

Was hierzulande der Weihnachtsmann erledigt, hat in Russland Väterchen Frost zur Aufgabe: Kindern Geschenke bringen. Auch wenn sich viele Weihnachtsbräuche stark unterscheiden - die Tradition des Gebens ist in vielen Kulturen vorhanden.