Erotik-Tipps

Weiblicher Orgasmus: So kommen Sie zu Ihrem Höhepunkt

Der weibliche Orgasmus verdient mehr Aufmerksamkeit. Hier erfahren Sie, welche Tipps und Sexspielzeuge Ihnen zum Höhepunkt verhelfen.

Weiblicher Orgasmus
Der weibliche Orgasmus wird oft vernachlässigt, das sollte geändert werden. Foto: Liebenswert
Auf Pinterest merken

"Ich will genau das, was sie hatte": Vielleicht erinnern Sie sich an das Filmzitat aus der Komödie "Harry & Sally" aus dem Jahr 1989. Dort spielt Protagonistin Sally mitten im Restaurant spontan einen Orgasmus vor, um ihrem Freund Harry zu beweisen, dass ein Mann diesen nicht von einem echten weiblichen Höhepunkt unterscheiden kann. Die Frau am benachbarten Tisch sagt daraufhin den legendären Satz - gespielt übrigens von der Mutter des Regisseurs.

Doch so lustig der Film auch ist: Im wahren Leben ist ein echter Orgasmus jeder Schauspielkunst vorzuziehen. Orgasmen geben ein tolles Gefühl, entspannen den ganzen Körper, fördern den Schlaf und die Gesundheit. Entgegen aller Gerüchte kommen Frauen übrigens nicht von Natur aus schwerer zum Höhepunkt als Männer - sondern anders. Die Penetration ist meistens nicht der erste Weg zum Ziel. Leider haben wir wenig über weibliche Körper gelernt. Doch das lässt sich nachholen - in jedem Alter. Außerdem steht heute viel mehr Sexspielzeug zur Verfügung, das auch Ihnen helfen kann, einen oder viele Höhepunkte zu erleben. Lesen Sie weiter und revolutionieren Sie Ihre Lust...

Unser Favorit: Satisfyer Pro 2

Das erste Sexspielzeug, das ich Ihnen vorstellen möchte, gibt es erst seit wenigen Jahren - und bringt seitdem Millionen von Frauen zum Höhepunkt: Druckwellenvibratoren. Sie stimulieren die Klitoris durch Unter- und Überdruck, ohne sie direkt zu berühren. Einige Frauen haben damit in kurzer Zeit intensive Orgasmen - auch wenn es ihnen sonst schwerfällt. Druckwellenvibratoren gibt es von mehreren Marken. Zum Einstieg ist ein Satisfyer sehr preiswert. Er gehört meiner Meinung nach in den Nachttisch jeder Frau.

Fest steht: Die Verwöhnung der Klitoris ist ausschlaggebend, wenn es um den Höhepunkt der Frau geht. Dennoch ranken sich um den weiblichen Big O viele Mythen. Klitoraler Orgasmus, vaginaler Orgasmus, multiple Orgasmen - und wie war das nochmal mit dem G-Punkt? Zeit für ein paar Fakten.

Was ist der weibliche Orgasmus?

In der Vergangenheit haben vor allem Männer über den weiblichen Orgasmus gesprochen - und dabei hanebüchene Theorien aufgestellt. So unterschied Sigmund Freud fälschlicherweise zwischen einem klitoralen Orgasmus und einem vaginalen Orgasmus. Letzteren klassifizierte er als den reiferen, wahren Orgasmus - ein Vorurteil, das noch heute viele Frauen und Mönner verunsichert. Doch in Wahrheit wird jeder Orgasmus von der Klitoris ausgelöst - auch, wenn er während dem Geschlechtsverkehr geschieht. Das liegt daran, dass die Klitoris nicht nur aus der sichtbaren äußeren "Perle" besteht, sondern ein Organ ist, das sich im Inneren erstreckt und genau wie der Penis Schwellkörper und Schenkel hat.

Bei sexueller Erregung schwellen die äußeren und inneren Teile der Klitoris an; außerdem wird die Vagina feucht und weiter, der Muttermund zieht sich nach oben und schafft Platz. Der Höhepunkt selbst entlädt sich in einem Zucken der Vagina und des Schließmuskels, das Gefühl wird oft wie ein Feuerwerk beschrieben. Die körperlichen Reaktionen und das Empfinden ist bei jeder Frau und jedem Mann etwas anders. Solange es sich schön anfühlt, gibt es kein Richtig oder Falsch. 

Doch wie kommen wir zum großen O? Die eigenen Finger und Hände sind bestens geeignet, um den eigenen Körper und die Lust zu erkunden. Denn das Gehirn lernt erst nach und nach, Reize als sexuell erregend einzuordnen, wie die Sexualtherapeutin Dania Schiftan in ihrem Buch "Coming Soon" erklärt. Da auch die Hände mit dem Gehirn verbunden sind, lernt es auf diesem Wege schneller. Sich Zeit und einen geschützten Raum nehmen, um dann mit ein wenig Gleitgel langsam die Vulva abtasten, ihre Form kennenlernen, die Klitoris umkreisen oder zart klopfen... All das kann ein toller Anfang sein. Dennoch haben auch Toys viele Vorzüge. Sie ermöglichen neue Arten der Stimulation, indem sie vibrieren, stoßen oder saugen. Als Inspiration zur Masturbation empfehle ich auch den Solosex-Guide "Hand Drauf" von Gianna Bacio. Nun aber zu den technischen Helferlein für Ihren Höhepunkt. 

Die besten Sextoys für den weiblichen Orgasmus

Sex-Toys für den Orgasmus der Frau gibt es inzwischen wirklich viele - zum Glück. Ob Sie bereits Höhepunkte erleben und sich nach intensiveren, besseren Orgasmen sehnen oder ob das Thema Orgasmus unerkundetes Terrain für Sie ist: Es ist sicher etwas Bereicherndes für Sie dabei. 

Klassischer Vibrator für innere und äußere Stimulation

Beginnen wir mit dem beliebtesten Sexspielzeug: Dem Vibrator. Sein Kennzeichen ist, klar, die Vibration. In Form, Farbe etc. variiert er aber sehr. Eine klassische längliche Form ist praktisch, weil man solche Modelle für mehrere Zwecke nutzen kann: Sowohl außen auf die Klitoris auflegen oder in die Vagina einführen. Ich empfehle Vibratoren aus Silikon, ein angenehmes Material, das für den Körper gut verträglich ist. Der Minivibrator von Satisfyer ist mit seiner ergonomischen Spitze super für Anfänger:innen geeignet. Außerdem ist er wasserdicht und hat starke Vibrationsmodi. 

G-Punkt- Vibrator bzw. Rabbitvibrator

Eine weitere Option ist, mit simultaner Stimulation zu experimentieren, also gleichzeitig Vagina und Klitorisperle verwöhnen. Das Toy der Wahl sind hierbei Rabbitvibratoren. Sie haben einen längeren Teil zum Einführen und einen kürzeren Teil, der außen auf der Klitoris vibriert. Dies kann zu besonderes intensiven sexuellen Höhepunkten führen. Vielleicht haben Sie bereits von multiplen Orgasmen gehört. Damit sind mehrere Orgasmen kurz nacheinander gemeint. Mit solchen Sextoys nicht unwahrscheinlich... 

Ein besonders wirkungsvoller Rabbitvibrator ist der Amorino von Fun Factory. Der Clou ist das Band aus Silikon, mit dem zusätzliche Zonen stimuliert werden. Doch auch die hochwertige Verarbeitung aus medizinischem Silikon made in Germany ist nicht nur sexuell befriedigend.

Kostengünstige Vibratoren für Mann und Frau gibt es von der Marke Adorime, die meine Kollegin und Toy-Testerin schon öfter überzeugt haben.

Liebeskugeln

Liebeskugeln, auch Love Balls oder Vaginalkugeln genannt, dienen nicht direkt zur sexuellen Stimulation, sondern zur Stärkung des Beckenbodens. Ein trainierter Beckenboden wiederum hilft Frauen, das Gefühl beim Sex zu intensivieren und leichter zum Orgasmus zu kommen. Gerade nach Geburten oder im Alter ist die Beckenbodenmuskulatur manchmal geschwächt, weshalb Liebeskugeln eine gute und günstige Investition sind. Am besten kauft man Liebeskugeln im Set. So kann man ausprobieren, was am besten zum eigenen Körper passt und das Training abwechlungsreich gestalten. Um die 20 Euro gibt es bereits tolle Angebote mit drei Modellen.

Hochwertige Druckwellenvibratoren

Wie bereits erwähnt gibt es einige weitere Firmen, die Druckwellenvibratoren anbieten. Erfunden und patentiert wurde diese Technologie übrigens von Michael Lenke, CEO von Womanizer. Auch die Firma Lelo bietet ästhetische Luxus-Toys an. Hier wird die Klitoris mit Schallwellen massiert und bringt Sie in ungeahnte Sphären... 

Dildos aus Glas

Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch etwas Experimentierfreudiges zeigen. Silikon ist zwar das Material Nummer 1 für Toys. Doch es ist auch sinnlich, mit anderen Materialien wie Glas oder Metall zu experimentieren. Ein Vorzug ist, dass man solches Spielzeug vorab abkühlen oder erwärmen kann. Auch die Struktur und Härte fühlt sich anders an. Der Glasdildo von EIS macht schon durch seine ästhetische Optik Lust und lädt ein, Ihren Körper mal ganz anders zu erleben. 

Wenn Sie bislang wenig Erfahrung mit Penetration bei der Selbstbefriedigung gemacht haben, kann ein Mini-Toy ein guter Einstieg sein - wie ein Glasfinger mit erregender Struktur

Weitere Tipps zum weiblichen Orgasmus

Tricks, um die Lust auf Sex zu entfachen oder die besten Spielzeuge für Frauen – wir haben viele weitere Tipps zum weiblichen Orgasmus >>

Bester Vibrator | Vibrator Sex | Sexspielzeug für Frauen | Besserer Sex

Was ist ein klitoraler Orgasmus?

Eigentlich ist jeder Orgasmus klitoral, denn der weibliche Höhepunkt wird immer von der Klitoris ausgelöst. Im Alltagsgebrauch versteht man damit meist einen Orgasmus, der allein durch die Stimulation der Klitorisperle geschieht. 

Was ist ein vaginaler Orgasmus?

Dementsprechend gibt es auch keinen "ausschließlich vaginalen" Orgasmus, denn die Klitoris ist immer beteiligt. Doch es ist natürlich möglich, dass der Höhepunkt der Frau bei der vaginalen Stimulation entsteht. Bislang kommt nur etwa ein Drittel der Frauen während dem Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt, denn die Entsprechung zum Penis ist nicht die Vagina, sondern die Klitoris. Wenn Sie aber gern Ihre Vagina sensibilisieren möchten, um noch mehr Lustpunkte zu entdecken, haben Sie noch mehr Auswahl in ihrem sexuellen Repertoire. Das erwähnte Buch von Dania Schiftan hilft Ihnen dabei. 

Wo ist der G-Punkt?

Der sogenannte G-Punkt ist nach dem Arzt Ernst Gräfenberg benannt, der in einem wissenschaftlichen Aufsatz 1950 eine erogene Zone an der vaginalen Vorderwand beschrieb. Er selbst verwendete den Begriff G-Punkt übrigens nie, er ist auch nicht ganz zutreffend. Denn es handelt sich nicht um einen einzelnen Punkt, sondern um eine Zone, deren Berührung manche Frauen als sehr erregend empfinden. Entdecken Sie die G-Zone, indem Sie Ihren Finger oder ein Toy ungefähr fünf Zentimeter tief in der Vagina aufnehmen (immer mit ausreichend wasserbasiertem Gleitgel, so wird es angenehm und nicht schmerzhaft). Versuchen Sie es dann mit einer "Komm her"-Bewegung in Richtung Bauchdecke und spüren Sie, ob sich nach und nach ein Gefühl der Erregung entwickelt... 

Warum komme ich nicht zum Orgasmus?

Individuell kann man das nicht in einem Artikel beantworten, denn das Ausbleiben des Orgasmus kann viele Ursachen haben. Generell ist die Orgasmusfähigkeit in jedem Körper angelegt - also auch bei Ihnen. Körperliche, soziale und psychische Faktoren können den Weg zum Orgasmus jedoch erschweren.

  • Körperlich: Medikamente, Operationen, Unfälle, Hormonstörungen, Substanzmissbrauch (Alkohol, illegale Drogen).

  • Psychisch und sozial: Scham, Depressionen, Probleme mit Kontrolle / Loslassen, unangenehme sexuelle Erfahrungen, mangelnde Aufklärung über Sexualität... 

Wenn Sie mehr über ihre individuelle Sexualität und Körper wissen möchten, ist eine Sexualberatung eine tolle Möglichkeit. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Ihrer Entdeckungsreise!