Herzschmerz

Trennung überwinden: Dauer, Phasen und Tipps

Sie müssen eine Trennung überwinden und wissen nicht, wie Sie den Schmerz verarbeiten sollen? Mit unseren Tipps werden Sie alle Phasen der Trennung durchstehen und können den Liebeskummer hinter sich lassen.

Trennung überwinden
Foto: Andrii Zastrozhnov / iStock
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Sie wurden verlassen oder haben eine Beziehung selbst beendet? Der Trennungsschmerz sitzt tief und Sie fragen sich, wie Sie das Ende der Beziehung jemals überwinden sollen? Liebeskummer zu verarbeiten, braucht Zeit – und leider gibt es kein Allheilmittel dagegen. Was wir Ihnen jedoch geben können, sind Tipps und die Gewissheit, dass dies nur eine Phase in Ihrem Leben ist. Geben Sie sich Zeit und haben Sie Vertrauen – Sie werden die Trennung überwinden, aus der alten Beziehung lernen und vielleicht schon bald bereit für eine neue Partnerschaft sein.

Trennung überwinden: Dauer von Liebeskummer

Ob im Teenager-Alter oder als erwachsener Mensch: Mit Trennungsschmerz müssen wir wohl alle früher oder später mal umgehen. Wut, Verzweiflung, Trauer: All das gehört dazu – und hilft dabei, das Geschehene zu verarbeiten. Irgendwann heißt es dann: den Ex-Partner loslassen, den Schmerz bewältigen und das Herz heilen. Doch wie lange dauert dieser Prozess? Kann man einzelne Liebeskummer-Phasen nicht einfach überspringen? Eine Art Abkürzung nehmen, um eine Trennung schnell zu verarbeiten? Gerade das ist nicht empfehlenswert – denn wer die eigenen Gefühle verdrängt, kann sie nicht verarbeiten. 

Die Dauer von Liebeskummer ist so individuell wie jede Beziehung. Wie lange Sie brauchen, den Trennungsschmerz zu verarbeiten und Ihr gebrochenes Herz zu heilen, hängt von vielen Faktoren ab: Was waren die Gründe der Trennung? Wurden Sie aus heiterem Himmel verlassen, gab es eine Affäre oder einen anderen Vertrauensbruch? Haben Sie schwierige Zeiten durchgemacht und bereits mehrfach versucht, Probleme in der Beziehung zu lösen – jedoch letztendlich ohne Erfolg? Haben Sie sich auseinandergelebt? Blicken Sie mit negativen Gefühlen auf die vergangene Beziehung oder denken Sie gern an die schönen Dinge, die Sie mit Ihrem Ex-Partner erlebt haben?

Besonders hart ist eine Trennung natürlich, wenn man betrogen oder belogen wurde – oder wenn die Liebe auf einer Seite plötzlich endet. Je tiefer der Trennungsschmerz sitzt, desto länger kann die Phase der Verarbeitung andauern. Ob für mehrere Wochen oder auch Monate: Geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um jede Phase zu durchlaufen. Wichtig ist nur, negativen Gefühlen nicht die Oberhand über das gesamte Leben zu überlassen – und irgendwann nach vorne zu blicken.

Trennung überwinden in 4 Phasen

In den ersten Tagen dominieren häufig Wut und Verzweiflung. Das ist wichtig und gut, denn nur so lässt sich der Trennungsschmerz überwinden. Tatsächlich durchlaufen wir bei der Verarbeitung verschiedene Phasen, die uns letztendlich den Weg für eine neue Zukunft – und hoffentlich auch die nächste Beziehung – ebnen.

 

Phase 1: Die Verleugnung

Eine Trennung geht im ersten Moment häufig mit einem Schock einher. Die erste Phase ist daher geprägt von Widerstand, Unverständnis und Nicht-Wahrhaben-Wollen. Sich mit dem Beziehungsende abfinden und den geliebten Menschen freigeben? Dagegen sträubt sich innerlich alles – doch dieser Prozess ist bereits der erste Schritt in Richtung Verarbeitung.

 

Phase 2: Das Gefühlschaos

In der zweiten Phase dämmert es uns langsam: die Trennung ist real. Von Akzeptanz ist hier aber noch keine Rede. Vielmehr spielen Gefühle und Emotionen verrückt, wir schwanken zwischen Wut und Trauer. In einem Moment möchten Sie Ihren Ex-Partner nur noch anschreien, wenig später flehen Sie ihn an, zurückzukommen? Verständlich. Versuchen Sie dennoch, fair und respektvoll zu bleiben – alles andere hilft ihnen nicht weiter. 

Phase 3: Die Reflexion

Die dritte Phase lässt uns am Ende stark und zuversichtlich aus der gescheiterten Beziehung hervorgehen. Wir machen uns bewusst, dass die gemeinsame Zeit vorbei ist. Wir erkennen, was schief gelaufen ist, führen uns das Geschehene vor Augen, ziehen hilfreiche Schlüsse und können immer besser mit dem Schmerz umgehen. Er ist vielleicht noch da, wird aber immer kleiner – und wir beginnen, den neuen Umstand zu akzeptieren.

 

Phase 4: Der Neuanfang

Mit der vierten Phase liegt bereits ein harter Weg hinter uns. Doch an diesem Punkt können wir mit Stolz sagen: Ich konnte die Trennung verarbeiten! Plötzlich eröffnen sich neue Perspektiven und Chancen für ein neues Leben, ein Gefühl der Erleichterung macht sich breit und der Trennungsschmerz verblasst. Wer hier angekommen ist, kann sich auch wieder auf eine neue Beziehung einlassen. 

Trennung verarbeiten mit Kind

Sind gemeinsame Kinder bei einer Trennung involviert, macht es das Ganze noch schwerer. Einerseits sind da der eigene Schmerz und die emotionale Belastung. Andererseits sind da das schlechte Gewissen und die Sorge gegenüber den Kindern, an denen das Beziehungs-Aus der Eltern natürlich nicht spurlos vorbeigeht. Auch sie müssen die Trennung überwinden – und das erfordert viel Feingefühl, Offenheit, Verständnis und Liebe. Wenn Mama und Papa sich trennen, verstehen Kinder das häufig nicht und geben sich insgeheim oft die Schuld dafür. Das sollten Sie unbedingt vermeiden.

Wer aber selbst sehr verletzt ist und von negativen Gefühlen übermannt wird, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Therapie kann helfen, einem Kind den Umgang mit der neuen Situation zu erleichtern.

Mit wem über die Trennung reden?

Ob mit der besten Freundin oder mit einer neutralen Person: Über eine Trennung zu sprechen, ist immer heilsam. Gefühle, Emotionen und Ängste sollten nie heruntergeschluckt oder verdrängt werden. Dies führt auf Dauer nur zu Frust und steht der Verarbeitung im Wege. Sie offen auszusprechen, schafft dagegen Klarheit, nimmt ihnen die Wucht und wirkt wie das Öffnen eines Ventils. 

Liebeskummer kann aber auch so schlimm sein, dass das Herz sprichwörtlich bricht und es zum sogenannten Broken-Heart-Syndrom kommt. Wenn Sie keinen Ausweg mehr sehen und der Schmerz auch nach Monaten nicht abnimmt, suchen Sie sich bitte professionelle Unterstützung. Weder müssen Sie alles alleine bewältigen, noch ist eine Therapie eine Schande. Ganz im Gegenteil: Sich Hilfe zu suchen, zeugt von Stärke.