Zimmerpflanzen

Strelitzie - Alles über Standort und Pflege

Die Strelitzie wird dank ihrer exotisch-aussehnden Blüte auch Paradiesvogelblume genannt und wird hierzulande gerne als Schnittblume in Sträußen verwendet. Doch auch als Zimmerpflanze erfreut sich die pflegeleichte Pflanze wachsender Beliebtheit. 

Vier Blüten der Strelitzia reginae
Die Blüten der Strelitzie erinnern an den Federkamm von Paradiesvögeln. Foto: iStock / magicflute002
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Was ist eine Strelitzie?

Die Strelitzie kommt ursprünglich aus Südafrika und ist mittlerweile auch in Mosambik, Simbabwe, Madeira und den kanarischen Inseln beheimatet. Dort gedeiht die Pflanze vorrangig in Dünen und küstennahen Wäldern. Ab dem 18 Jahrhundert wurde die Pflanze mit der spektakulären Blüte in die ganze Welt verschifft.

Woher kommt der Name Strelitzie?

Den Namen Strelitzie erhielt die Pflanze im Jahr 1773 von dem englischen Botaniker Sir Joseph Banks (1743-1820). Er benannte Sie zu Ehren der Königin Charlotte von England, die aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz stammte. Die Wahl fiel auf die Frau von König Georg III, da sie Blumen und Pflanzen sehr liebte.

In unseren Breitengeraden wurde die Strelitzie vorrangig in Sträußen verarbeitet. Wie jede Schnittblume, trägt sie im Strauß eine besondere Bedeutung, die dem Beschenkten etwas bestimmtes wünscht, oder mitteilen soll. Die auffällige Blüte steht für Freiheit und Unsterblichkeit. Aufgrund der bunten, aufgefächerten Blüte wird sie auch Paradiesvogelblume oder Papageienblume genannt.

Immer häufiger findet sich die Strelitzie nun auch als Topfpflanze in hellen Räumen und Wintergärten wieder. Damit sie dort gut gedeihen kann, braucht es die richtige Pflege. Alle wichtigen Informationen finden Sie im Abschnitt "Pflege".

Welche Arten und Sorten gibt es?

Zu der Pflanzenfamilie der Strelitziaceae gehören nur drei Gattungen mit insgesamt sieben Arten. Fünf Strelitzien-Arten bilden Blüten aus: Strelitzia nicolai, Strelitzia reginae, Strelitzia juncea, Strelitzia alba und Strelitzia caudata. Während die Strelitzia alba bis zu zehn Meter hoch werden kann, wird die kleinste Art, Strelitzia reginae etwa zwei Meter hoch. 

Am weitesten verbreitet sind die Baum-Strelitzie und die Königs-Strelitzie. Im Slider stelle ich sie ausführlich vor:

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Strelitzia nicolai in einem offenen Wohnraum
Die Strelitzia nicolai bildet einen baumähnlichen Stamm. Foto: iStock / Ольга Симонова

Die Strelitzia nicolai wird umgangssprachlich auch Baum-Strelitzie genannt. Die botanische Bezeichnung "nicolai" geht, genau die der Gattungsname selbst, auf eine bekannte Person zurück. Ein Exemplar der Baum-Strelitzie erblühte 1858 im Sommergarten von St. Petersburg und wurde dort dann zu Ehren des Zar Nikolaus I. benannt. 

Den Trivialnamen bekam sie aufgrund ihrer Wuchsform. Genau wie die Strelitzia alba und Strelitzia caudata ist die Wuchsform der Staude eher baum-artig, mit einem Stamm, aus dem die großen, ledrigen Blätter wachsen. Sie erinnern an die Blätter einer Bananenstaude. Die Blüte steht auf einem langen Stiel, der aus den Blattachseln wächst.

Strelitzia nicolai kann das ganze Jahr über blühen. Allerdings tut sie das erst nach einigen Jahren und auch nur an einem geeigneten Standort und guter Pflege.

Eine große Strelitzia reginae im Beet
Die Strelitzia reginae wächst horstartig. Foto: iStock / Ariel Dufey

Die Strelitzia reginae ist die Art, die Voll und Ganz der Königin Charlotte von England geweiht ist. Der botanische Zusatz "reginae" heißt übersetzt königlich. Daher wird sie auch häufig Königs-Strelitzie genannt. Sie ist bei uns die bei weitem bekannteste Art. 

Im Gegensatz zu ihren verwandten Arten bildet sie keinen Stamm aus, sondern wächst horstartig beziehungsweise grundständig. Sie wird auch weniger hoch, nur etwa eineinhalb bis zwei Meter. 

Die Blätter sind grün, meist zweireihig und ebenfalls sehr groß und ledrig. Die Blütenstände sind leuchtend orange und blau und ähnenln den Federn von Paradiesvögeln, daher auf die Bezeichnung Paradiesvogelblume. 

Die ideale Pflege für die Strelitzie

Fast immer lohnt sich der Blick in die ursprüngliche Heimat Ihrer Zimmerpflanzen, um zu verstehen, was Ihre grüne Mitbewohnerin braucht, um sich rundum wohl zu fühlen. Denn auch in unseren vier Wänden gedeihen die Exoten am besten, bekommen Sie ähnliche Bedingungen wie in ihrem Ursprungsland. 

Standort

Die Strelitzie bevorzugt einen sehr hellen, sonnigen Standort. Da Sie schnell wächst und sehr groß wird, braucht sie einen großen Kübel und ausreichend Platz um sich zu entfalten. Bei Temperaturen zwischen 8 und 18 Grad gedeiht sie am Besten, höher als 24 Grad sollten die Temperaturen nicht werden. 

Ein Wintergarten ist der perfekte Ort für die ausdauernde Staude. Aber auch ein geräumiges Badezimmer mit viel Licht ist ideal, denn die Strelitzie liebt hohe Luftfeuchtigkeit. 

Im Sommer kann die Strelitzie auch in den Garten oder auf den Balkon gestellt werden. Gewöhnen Sie die Pflanze erst an die Sonne und vermeiden Sie die Mittagssonne gänzlich. So schützen Sie die großen Blätter vor Sonnenbrand.

Substrat und bester Zeitpunkt zum Umtopfen

Die Strelitzie steht gerne in lehmhaltiger, nährstoffreicher und dennoch gut durchlässiger Erde. Die dicken Wurzeln reagieren bei Staunässe schnell mit Wurzelfäule, daher ist eine Drainageschicht aus Blähton oder Splitt unerlässlich.

Darauf können Sie handelsübliche Zimmerpflanzen- oder Palmenerde geben. Wer seiner grünen Mitbewohnerin etwas besonders gutes tun möchte, kann das Substrat auch selbst mischen. Dann sollten Sie Lehmerde, Komposterde und verrotteten Stallmist zu etwa gleichen Teilen mischen und etwas Sand zur besseren Durchlässigkeit beimengen. 

Welchen ph-Wert die Erde haben sollte und wann der beste Zeitpunkt zum umtopfen ist, erfahren Sie in diesem Video:

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Gießen und Düngen

Da die Strelitzie sehr große Blätter besitzt, verdunstet bei hohen Temperaturen viel Wasser über die große Oberfläche. Im Sommer sollten Sie ihre Zimmerpflanze deshalb regelmäßig und großzügig gießen. Schon wenn die ersten ein bis zwei Zentimeter der Erde trocken sind, sollten Sie die Pflanze mit Wasser versorgen. Achten Sie dabei stets darauf, dass sich im Topf keine Staunässe bildet, um Wurzelfäule vorzubeugen. 

Mein Tipp:

Da die Strelitzie eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt, können Sie die großen Blätter auch regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen. 

Im Winter darf die Strelitzie trockener stehen und  kann seltener gegossen werden, vor allem, wenn sie in einem kühleren Winterquartier steht. 

Gedüngt wird die Strelitzie nur in der Wachstumsphase. Von März bis Oktober geben Sie einmal monatlichen einen Dünger für Kübelpflanzen. Ob Sie sich für Flüssigdünger oder Düngestäbchen entscheiden ist Ihnen überlassen.

Wie bekomme ich die Strelitzie zum Blühen?

Die Strelitzie blüht in den ersten Jahren nach der Keimung nicht. Erst nach etwa drei bis sechs Jahren setzt die Strelitzie die ersten Blüten an. 

Sie erhöhen die Chancen auf die spektakuläre Blüte, wenn Sie die Strelitzie im Winter kühler stellen. Verbringt die Pflanze bei Temperaturen zwischen 10 - 12 °C und ausreichenden Lichtverhältnissen, spart sie über den Winter Energie, die sie im Frühjahr dann in die Blütenbildung stecken kann. 

Sie sollten die Zimmerpflanze spätestens im März wieder in wärmere Räume stellen um sie aus der Winterruhe zu holen. Zudem darf die Strelitzie im Topf nicht mehr verstellt werden, hat sie einmal Blüten angesetzt. Anderfalls kann es sein, dass die Blütenbildung unterbricht und die erhoffte Blüte trotz Knospen ausbleibt.

Die Bildung einer oder mehrerer Blüten kostet der Pflanze im Topf sehr viel Energie. Entsprechen muss sich gut versorgt sein, um diese Kraft aufzuwenden. 

Achten Sie darauf, dass Ihre Pflanze viel Licht und Wärme, genug frisches Wasser erhält und stets mit passenden Nährstoffen versorgt ist. Das ist gewährleistet, wenn Sie die Pflanze jährlich im Frühling umtopfen und über die Sommermonate mit Dünger versorgen. 

Wie wird die Paradiesvogelblume vermehrt?

Die Strelitzie lässt sich auf zwei Arten teilen: Durch das Teilen und durch Samen.

Vermehren durch Teilen

Wie für Stauden üblich, kann die Paradiesvogelblume durch Teilung vermehrt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, nach der Winterpause der Pflanze. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Nehmen Sie die Mutterpflanze vorsichtig aus dem Topf

  2. Wählen Sie mehrere gesunde Blätter mit Ihren Wurzeln als Tochterpflanze aus und trennen Sie diese mit einem scharfen, sauberen Messer.

  3. Desinfizieren Sie alle Schnittstellen mit Aktivkohlepulver, so verhindern Sie ein Eindringen von Keimen und Bakterien, sowieso Wurzelfäule.

  4. Setzen Sie die Mutterpflanze dann direkt in einen neuen Topf und füllen Sie die Zwischenräume mit Substrat auf. 

Die Tochterpflanze sollte zunächst in einen Anzuchttopf gesetzt werden und an einen geschützten Standort gestellt werden. Gießen Sie die Tochterpflanze nur sparsam. Nach einigen Wochen können Sie dann in einen größeren Topf umsetzen und wie die Mutterpflanze pflegen. 

Vermehren durch Saatgut

Haben Sie noch keine Strelitzie, ist es auch möglich die Pflanze aus im Handel angebotenen Samen zu ziehen. Dafür drücken Sie die Samen ca. drei Zentimeter tief in Substrat oder legen Sie in geeignete Quelltöpfe. Gießen Sie die Aussaat dann mit lauwarmen Wasser kräftig an und stellen Sie die Töpfe warm und feucht. 

Jetzt brauchen Sie vor allem Geduld: Es kann einige Wochen dauern, bis die Saat aufgeht und weitere sechs bis sieben Jahre, bis die gezogene Staude zum ersten Mal blüht.

Krankheiten und Schädlinge

Die Papageienblume ist eine äußerst robuste Zimmerpflanze und nicht sehr anfällig für Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. 

Steht der Topf mit der Pflanze in eher trockenen Wohnräumen, kann das Spinnmilben begünstigen. Durch das Besprühen der Blätter können die Milben sowohl vorgebeugt, als auch bekämpft werden. 

Sehr selten wird eine Strelitzie in Topfkultur von Septoria-Pilzen befallen. Diese zeigen sich durch graubraune und rot umrandete Flecken auf den Blättern.

Auch wenn die Pflanze sehr robust ist, werden Pflanzenbesitzer mit wenig Erfahrung dennoch hin und wieder ratlos vor der grünen Mitbewohnerin stehen und fragen: Was hat sie nur? Fast immer sind die Symptome auf Pflegefehler zurückzuführen. Die häufigsten Auffälligkeiten sind: 

Gelbe Blätter

Werden die Blätter der Strelitzie gelb, kann das ein Anzeichen für einen Lichtmangel oder einen Nährstoffmangel sein. Auf einen Nährstoffmangel können Sie schließen, wenn die Blätter von der Spitze her gelb werden. Werden die Blätter hingegen großflächig blass, deutet das auf einen Lichtmangel hin.

Eine weitere Ursache könnte Staunässe sein. Stehen die dicken Wurzeln dauerhaft im Nassen, beginnen sie zu faulen und können die Pflanze nicht mehr versorgen. Die Pflanze reagiert dann mit gelben Blättern. 

Braune Blätter

Der häufigste Grund für braune Blätter ist Wassermangel. Die Blätter vertrocknen schlicht. Entfernen Sie die braunen Blätter und erhöhen Sie die Frequenz, in der Sie gießen. Keinesfalls sollten Sie nur die Menge oder gleichzeitig Menge und Frequenz erhöhen, um die Pflanze nicht durch Staunässe zusätzlich zu schwächen. 

Es kann auch vorkommen, dass die Strelitzie auf Staunässe mit braunen Blättern reagiert. Überprüfen Sie daher zunächst das Substrat, ehe Sie Maßnahmen ergreifen. Ein Notfall-Plan gegen Staunässe, ist das Umtopfen in trockenes Substrat. Schneiden Sie bei dieser Gelegenheit alle fauligen Wurzeln ab und setzen Sie den verbleibenden Wurzelballen erst dann in frisches Substrat.

Weitere Ursachen können ein Sonnenbrand, Zugluft oder auch Überdüngung sein. 

Eingerollte Blätter

Eingerollte Blätter bei der Strelitzie deuten fast immer auf einen Wassermangel hin. Überprüfen Sie das Substrat und erhöhen Sie dann die Frequenz in der Sie gießen. Besprühen Sie die Blätter außerdem regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, um die allgemeine Luftfeuchtigkeit rund um die große Pflanze zu erhöhen. 

Können Sie beobachten, dass Ihre Topfpflanze nur tagsüber die Blätter einrollt und nachts wieder ausrollt, deutet das darauf hin, dass die Pflanze zu warm und zu zugig steht. Die Pflanze schützt sich durch das Einrollen dann selbst vor zu viel Verdunstung. Finden Sie einen geeigneteren Standort ohne Zugluft.

Ist die Strelitzie winterhart?

Die Strelitzie ist nicht winterhart. Temperaturen unter 8 Grad Celsius verträgt sie weder draußen noch in Innenräumen. 

Sinken die Temperaturen aber auch nachts nicht mehr unter diese Grenze, kann die Strelitzie durchaus raus gebracht werden und freut sich über einen Sommersitz im Freien.