Unfallrisiko senken

Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr ganz einfach trainieren

Lassen die Reaktionsfähigkeit und die Wahrnehmung im Alter nach, erhöht sich die Unfallgefahr. Doch Sie können Ihr Risiko ganz einfach senken!

Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr ganz einfach trainieren
Ihre Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr können Sie mit einfachen Tricks trainieren. Foto: SrdjanPav / iStock
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Leider sind Unfälle, die aufgrund einer langsamen Reaktionsfähigkeit zustande kommen, keine Seltenheit. Missachtete Vorfahrt ist laut der Deutschen Verkehrswacht bei über 75-Jährigen die häufigste Unfallursache. Grund sind oft körperliche Einschränkungen wie nachlassendes Sehvermögen oder eine verlangsamte Reaktionsfähigkeit. Deswegen sind folgende Punkte besonders wichtig:

Medikamente überprüfen lassen

Eine aktuelle britische Studie fand heraus, dass Menschen über 65 Jahren eine dreimal so lange Reaktionszeit haben wie Jüngere. Woran das liegt?

Zum einen ist es normal, dass mit zunehmendem Alter die Fähigkeit abnimmt, verschiedene Informationen parallel zu verarbeiten. Auch chronische Erkrankungen spielen eine Rolle. Oft steckt aber die Einnahme von Medikamenten dahinter. Denn jeder Dritte über 65 nimmt mindestens fünf verschiedene Tabletten ein. Zudem baut ihr Körper die Wirkstoffe nicht so schnell ab. Denn je älter wir werden, desto langsamer ist unser Stoffwechsel. Fahrsicherheits-Experten raten daher dazu, von jedem Medikament den Beipackzettel genau zu lesen. Wenn Sie mehrere verschiedene Tabletten einnehmen, lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Reaktionsfähigkeit verbessern

Außerdem ist es möglich, mit folgenden Übungen die Reflexe gezielt zu verbessern:

1. Körperliche Betätigung: Radfahren schult die Beweglichkeit und unsere Reaktionsfähigkeit. Denn Kopf und Körper müssen blitzschnell auf neue Situationen – zum Beispiel veränderten Straßenbelag – reagieren. Mindestens dreimal pro Woche 30 Minuten fahren.

2. Geistige Übungen: Stellen Sie sich Aufgaben, die Ihre Aufmerksamkeit trainieren. Achten Sie etwa während eines Spaziergangs auf Dinge, die unmittelbar in Ihrer Umgebung auftauchen. Benennen Sie zum Beispiel die Haarfarbe der Menschen oder die Marken und Typen vorbeifahrender Autos schnellstmöglich. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit verbessert. Lesen Sie zudem Bücher oder kochen Sie immer wieder neue Rezepte aus dem Kochbuch nach – das fördert Ihre geistige Flexibilität.

3. Ernährung: Da der Blutzuckerspiegel großen Einfluss auf unsere Konzentration hat, sollten wir nie mit leerem Magen Auto fahren. Essen Sie daher 20–30 Minuten, bevor Sie sich ins Auto setzen, einen Apfel oder eine Banane. Mediziner konnten außerdem beobachten, dass bei Senioren der Blutdruck nach dem Mittagessen leicht abfällt – das macht müde. Wer jedoch vor der Mahlzeit einen Becher Kaffee trinkt, ist danach fit.

Eine chronische Vitamin-Unterversorgung wirkt sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit aus. Deshalb sollten Sie täglich mindestens drei Portionen Obst und Gemüse essen.

Die Fahrweise regelmäßig testen

Wer sich dennoch unsicher fühlt, kann spezielle Fahrsicherheitstrainings für Senioren besuchen. Einrichtungen wie ADAC oder TÜV bieten entsprechende Seminare an. Vorteil: Es wird Ihre individuelle Fahrtechnik geprüft und im Hinblick auf die eigenen Fähigkeiten optimiert. Zudem geben die Fahrtrainer Hinweise zur richtigen Sitzposition und dem Umgang mit Gefahrensituationen.