Tragödie um brasilianische Fußballmanschaft

Nach Flugzeugabsturz: Verwitwete Spielerfrauen ziehen zusammen

Die Welt trauert um die Opfer des Absturzes von Flug 2933. Unter den verstorbenen Passagieren sind 19 Spieler des Fußballvereines Chapecoense. Nun treten die Witwen gemeinsam die Trauerarbeit an und ziehen zusammen.

Am 3. Dezember fand die Trauerfeier für die Opfer von Chapecoense statt.
Am 3. Dezember 2016 fand die Trauerfeier für die getöteten Spieler des brasilianischen Erstligisten Chapecoense statt. Foto: Buda Mendes/Getty Images
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Gemeinsame Trauerarbeit der Witwen

Im Dezember wollten einige Spielerfrauen des brasilianischen Erstligisten Chapecoense mit ihren Männern und Kindern einen unvergesslichen Urlaub in der Dominikanischen Republik verbringen. Dazu wird es nicht mehr kommen: Am 28. November 2016 stürzte der LaMia-Flug 2933 über Kolumbien ab. Unter den 72 Toten sind dutzende Vereinsmitglieder von Chapecoense, die gerade auf dem Weg zum Finale des Südamerika Cups waren. Jetzt wollen einige der Witwen vorübergehend zusammenziehen.

“Wir haben zusammen entschieden, dass wir uns in dieser Situation helfen und ihr gemeinsam entgegentreten“, so Rosangela Loureiro, die bei dem Flugzeugabsturz ihren Mann Cléber Santana verlor, gegenüber „Daily Mail“, „Einige von uns werden sogar im selben Haus leben, damit wir es gemeinsam durchstehen und jeden Tag zusammen anpacken können.“ Santana und Loureiro waren 15 Jahre verheiratet und Eltern von zwei Kindern im Teenager-Alter. „Er war meine bessere Hälfte, alles was ich wusste, alles was ich lernte, kam von Ihm. Ich wollte so sein wie er, weil er so eine starke Persönlichkeit war“, so Loureiro.

„Ist mein Papa gestorben, Mama? “

Ebenso herzergreifend sind die Worte einer weiteren Witwe: Valdecia Paiva trauert um ihren Gatten Gil. Das Paar hat zwei kleine Töchter, vier und zwei Jahre alt. Die ältere Tochter Gabriela erfuhr die Nachricht von ihrer Mutter, die sich Hilfe beim Psychologen des Vereins gesucht hatte: „Ich wusste, dass ich es ihr besser früher als später sagen musste“, so Paiva in der „Daily Mail“. „[Gabriela] begann zu schreien und weinte. Dann fragte sie mich: ,Ist mein Papa gestorben, Mama?‘ Ich weinte mit ihr und sagte ihr, dass ich auch leide. Und dass wir nun stark sein müssen, um dies durchzustehen.“

Nicht nur die verwitweten Spielerfrauen trauern um ihre Lieben. Auf mehreren LKW wurden die Särge der Opfer am 3. Dezember durch die Straßen von Chapecó gefahren. In einer emotionalen Trauerfeier in der Arena Condá nahmen der brasilianische Präsident Michel Temer, Fans und Familienmitglieder Abschied von den verstorbenen Spieler, Trainer und Betreuer.