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Beatrice Egli: "Früher wollte ich mit 30 verheiratet und Mama sein!"

Beatrice Egli ist ein wahrer Sonnenschein. Im Juni 2018 wird die Sängerin 30 Jahre alt, ein Problem mit der Zahl hat die selbstbewusste Schweizerin nicht.

Beatrice Egli freut sich auf ihren 30. Geburtstag.
Beatrice Egli freut sich auf ihren 30. Geburtstag. Foto: Mohssen Assanimoghaddam / Getty Images
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Sie hat das geschafft, wovon viele träumen: Seit ihrem Sieg bei 'Deutschland sucht den Superstar' zählt Beatrice Egli zu den beliebtesten Schlager-Sängerinnen. Wie sich ihr Leben seitdem verändert hat, verrät die Schweizerin im Interview.

Das Neue Blatt: Deine neue CD heißt 'Wohlfühlgarantie'. Was bedeutet Wohlfühlgarantie für dich?

Beatrice Egli: In erster Linie mein Album und damit live auf der Bühne zu stehen. Zum ersten Mal stand der Titel vor den Songs. Mir war der Titel wichtig, denn Wohlfühlgarantie fängt bei jedem selbst an. Die sollte nicht von äußeren Einflüssen oder anderen Menschen abhängen. Ich fühle mich zum Beispiel sehr wohl, wenn Menschen um mich sind, wir feiern oder auf Tournee gehen. Das ergänzt mein Wohlbefinden, aber der Ursprung liegt bei mir. Ich fühle mich gerade sehr wohl – auch wenn ich im Juni 30 werde.

Gar kein Problem mit der Zahl 30?

Es ist doch toll, 30 zu werden! Ich bin körperlich noch jung, kann alles machen. Aber ich habe eine gewisse Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein. Ich gehe bewusst meinen Weg. Und da ist eine große Selbstliebe, ich fühle mich wohl in meinem Körper. Ich habe heute viel mehr Sicherheit. Mit 20 war das anders. Da habe ich sehr viel Energie verloren, weil ich unsicher war und anderen gefallen wollte. Es ist ein schöner Moment, wenn man feststellt, dass man mit sich im Reinen leben kann.

Hast du einen Wunsch, den du dir bis zu deinem 30. Geburtstag immer erfüllen wolltest?

Ich muss gestehen: Als ich mit 18 oder 20 auf Partys Leute um die 30 gesehen habe, habe ich mich gefragt: 'Was machen die noch hier?' Heute sehe ich das ganz anders. 30 ist noch gar nichts! Heute feiere ich das Leben noch mehr, weil ich weiß, dass es viel zu kurz ist. Früher dachte ich, mit 30 bin ich bestimmt verheiratet, habe Kinder und ein Haus. Aber es ist ganz anders gekommen – und es ist gar nicht mehr mein Ding. Ich wünsche mir das gar nicht. 30 ist der perfekte Moment, um frei zu sein und das Leben zu genießen. Für mich ist das gerade die beste Zeit in meinem Leben!

Spielen Kinder gar keine Rolle?

Ich habe das Glück, zweifache Tante zu sein. Da ist mein Kinderwunsch erst einmal gestillt. Ich kann das Mamasein ausleben, denn ich habe das Gefühl, zwei eigene Kinder zu haben.

Zum Kinderkriegen gehören ja auch immer zwei …

Eben! Und zu zweit bin ich nicht unterwegs, ich bin Single. Es ist ein bisschen wie in meinem Song 'Verliebt, verlobt, verflixt nochmal': Man will immer das, was man gerade nicht hat. Wenn ich in einer Beziehung bin, ist das schön. Aber dann merke ich, dass ich wieder mehr Freiheit haben möchte. Damit meine ich nicht, andere Männer zu treffen. Ich bin einfach so viel unterwegs, da ist es ein befreiendes Gefühl, wenn zu Hause kein Mann auf mich warten muss.

Sprichst du die Männer an?

Ich mag es am liebsten, wenn die Begegnung gar nicht auf einen Flirt aus ist, nach dem Motto: "Wann sehen wir uns wieder?" Lieber ist mir, wenn man zufällig im alltäglichen Leben ins Gespräch kommt. Ich gehe aber auch auf jemanden zu. Doch wenn mir jemand richtig gut gefällt, kann ich das gar nicht. Ich bin dann total schüchtern. Meine Freunde wissen es einzuschätzen: "Oh, sie reagiert gar nicht, sie findet ihn richtig toll!" Man kann sich wohl nicht vorstellen, dass ich sehr still werde, aber so ist es.

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Dein Song 'Ich denke nur noch an mich' handelt vom Betrogenwerden. Kennst du das Gefühl?

Ja! Und jetzt, wo ich so offen damit umgehe, merke ich, wie vielen das passiert. Da muss ich die Männer mal in Schutz nehmen: Auch sie werden betrogen. Aber wenn mir das passiert, bin ich sehr streng. Ich räume dann auf in meinem Leben.

Also verzeihst du keinen Seitensprung?

Man sollte nie nie sagen. Aber so wie ich es bis jetzt erlebt habe, bin ich niemand, der Fremdgehen verzeihen kann und möchte.

Im Mai 2013 hast du 'Deutschland sucht den Superstar' gewonnen. Wie hast du dich seitdem verändert?

Das Leben hat mich verändert. Ich bin mit der Zeit selbstbewusster und dadurch mutiger geworden. Mein Selbstbewusstsein ist durch die Erfahrungen und Geschichten, die das Leben schreibt, gewachsen. Ich habe gemerkt, dass ich erwachsener geworden bin. Über die Endlichkeit des Lebens mache ich mir heute andere Gedanken.

Machen dich solche Gedanken traurig?

Im Gegenteil! Sie motivieren mich, das Leben noch mutiger zu leben. Der Zeit, die man hat, sollte man ganz viel Leben einschenken. Ich bin davon überzeugt, dass die Lebenslänge nicht entscheidend ist, sondern was man daraus macht. Ich bin jemand, der jedem Tag ganz viel Leben einhaucht.

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