Brutaler Mord

'Aktenzeichen XY': Kannte der 16-jährige Bäckerlehrling seinen Mörder?

Klaus Berninger hatte noch sein ganzes Leben vor sich. 'Aktenzeichen XY' soll dabei helfen, endlich seinen Mörder zu finden.

Szenenfoto aus 'Aktenzeichen XY'
XY-Szenenfoto aus der aktuellen Folge. Klaus Berninger absolvierte gerade eine Ausbildung in der Bäckerei seiner Eltern, als er ermordet wurde. Foto: ZDF
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"An dem Abend, als Klaus ermordet wurde, hat nicht nur er sein Leben verloren", sagt der Vater des ermordeten Klaus Berninger in der neuen Folge von 'Aktenzeichen XY'. Dieser Satz soll auch im echten Leben so gefallen sein. Was damals vor über 30 Jahren passiert ist.

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Und worauf die Polizei nun hofft.

Klaus Berninger: Ein junger Mann, der sein Leben noch vor sich hatte

Die Tat ereignete sich im Dezember 1990, kurz vor Weihnachten.

Zu der Zeit hatte Klaus Berninger gerade die Schule abgeschlossen und seine Lehre in der Bäckerei seiner Eltern in Wörth am Main begonnen. Am 20. Dezember, ein Tag der wie jeder andere zu sein schien, drehte er mit einem Kumpel nach der Arbeit ein paar Runden mit seinem Moped. Damals sein ganzer Stolz.

Sie machen sich auf dem Weg zum Pub 'Nachtfalter'. Dort erwähnt der 16-Jährige vor seinen Freunden mehrmals, dass er pünktlich zu Hause sein müsse. Denn zum Abendessen gibt es Fischfrikadellen - sein Leibgericht. Deshalb verabschiedet er sich auch pünktlich um 18 Uhr, um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Doch dort kommt er nie an.

Der letzte Zeuge, der ihn lebend sah: Einer der beiden Gesellen, die mit ihm in der Bäckerei arbeiteten.

Als Klaus am Abend des 20. Dezembers auch lange nach dem Abendessen nicht nach Hause kommt, macht seine Mutter sich auf den Weg, um nach ihm zu suchen. Doch sie bleibt erfolglos. Das Einzige, was sie findet: Klaus' Moped, vor dem Pub. Doch von ihm selbst fehlt jede Spur.

Drei Tage später, am 23. Dezember, finden zwei Reiter die Leiche des 16-Jährigen am Schneesberg, einen Kilometer außerhalb der Stadt. Die brutale Todesursache: Zahlreiche Messerstiche und ein Schnitt durch die Kehle.

Polizei vermutet: Klaus kannte seinen Mörder

Am Tatort stellt die Polizei fest, dass Klaus' Geldbörse, in der gerade einmal 130 Mark waren, gestohlen wurde. Die Polizei ist unsicher, ob der Täter damit womöglich eine falsche Spur legen wollte.

Schließlich kommt die Vermutung auf, dass ein Streit der Grund für das Verbrechen gewesen sein könnte.

Kurz vor seinem Tod war jemand in die Bäckerei seiner Eltern eingebrochen. Hat Klaus womöglich herausgefunden, wer es war und denjenigen konfrontiert? Nur eine der Vermutungen der Polizei. Diese ist mittlerweile überzeugt davon, dass der Täter aus dem näheren Umfeld von Klaus kommen muss.

Die Kripo ist ziemlich sicher, dass Klaus mit einem Auto zum Tatort gekommen ist. Demjenigen, zu dem er ins Auto gestiegen ist, wird er höchstwahrscheinlich vertraut haben.

Wer hat etwas gesehen?

Bei einer erneuten Durchsuchung des Waldes im Jahr 2022 wurde in der Nähe vom Tatort ein Klappmesser mit braunem Griff gefunden. Die Polizei hofft, dass jemand einen Hinweis geben kann, wem dieses Messer gehört.

Möglicherweise hat auch ein anderes Messer bei der Tat eine Rolle gespielt. Klaus Beringer selbst besaß ein Springmesser, das er öfters mit sich trug. Dies war nach der Tat nicht mehr auffindbar.

Klaus Berninger soll am Abend seines Verschwindens noch einmal gegen 18:15 Uhr in Begleitung eines jungen Mannes, im Bereich der Odenwaldstraße, gesehen worden sein. Falls ein Zeuge etwas gesehen hat oder dies bestätigen kann, bittet die Polizei darum, Hinweise an die Kripo Aschaffenburg weiterzuleiten:

Telefon: 06021/8570

Für Hinweise, die zu der Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Kann 'Aktenzeichen XY' den Fall aufklären?

Die Stadt selbst hat bereits einiges getan, um sich an der Lösung des Falls zu beteiligen. Infoveranstaltungen organisiert, bei denen die Bevölkerung noch einmal für den Fall sensibilisiert wurde, Anwohner befragt und Plakat-Aktionen gestartet. Auf den Plakaten zu sehen: Ein Foto von Klaus Berninger, mit der Aufschrift: "Wer ist mein Mörder?"

Das Ziel all dieser Aktionen: Mitwisser endlich dazu bringen, ihr Schweigen zu brechen. Zwar gingen bereits über hundert Hinweise bei der Kripo ein, doch der Täter konnte bis heute nicht gefunden werden. Ob der Fall dank 'Aktenzeichen XY' nun endlich gelöst werden kann?

Jörg Albert, von der Kripo Aschaffenburg wendet sich in der Sendung noch einmal direkt an die Zuschauer: "Wir glauben, mögliche Zeugen sind reifer geworden und haben vielleicht selbst Kinder." Seine eindringliche Bitte an diese: "Helfen Sie uns, reden Sie mit uns. Nur mit Ihrer Hilfe können wir diesen Fall klären."

Über 200 neue Hinweise nach der Sendung

Heute, einen Tag nach der Sendung, verkündete Polizeioberkommissar Philipp Hümmer: "Wir haben weit über 200 Anrufe bekommen." Das ist Rekord bei Aktenzeichen XY.

Die neuen Hinweise bezogen sich vor allem auf das Messer, das in der Nähe des Tatorts gefunden wurde. Außerdem soll es konkrete Hinweise auf eine Person aus dem Bekanntenkreis von Klaus Berninger geben, die etwas mit dem Verschwinden des damals 16-Jährigen zu tun gehabt haben könnte.

Oberkommissar Hümmer ist zuversichtlich und verrät: "Die Hinweise sind sehr vielversprechend!" Den neuen Anhaltspunkten wird nun nachgegangen.

Sobald es Neuigkeiten gibt, halten wir Sie hier auf dem Laufenden.

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