'49-Euro-Ticket': Keine Vergünstigungen für Rentner

Am 1. Mai startete das 49-Euro-Ticket für den bundesweiten Bahn- und Fernverkehr. Die Nachfrage ist groß. Knapp drei Millionen Menschen haben laut dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bisher ein Ticket bestellt.

Auch interessant:

• Checkliste: Was man von der Steuer absetzen kann

• Fehlerhafter Rentenbescheid: Worauf Sie achten sollten

• Und: Die besten Schnäppchen bei Amazon sichern*

Wir klären die wichtigsten Fragen und alles, was Sie rund um das neue Deutschlandticket wissen müssen. Und warum Senioren mit dem neuen Ticket kaum sparen.

Bei dem '49-Euro-Ticket' auch 'Deutschlandticket' genannt, handelt es sich um ein neues bundesweites Bus- und Bahnticket, das zum 1. Mai eingeführt wurde.

Für einen Preis von 49 Euro im Monat können Ticketinhaber den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen.

Das Ticket ist nur im Abo-Modell erhältlich. Das bedeutet, die Laufzeit verlängert sich nach Ablauf eines Monats automatisch um einen weiteren Monat. Wer das Ticket nur für einen Monat benötigt, hat aber die Möglichkeit monatsweise und jederzeit zu kündigen.

Wer das Deutschlandticket erwerben möchte, hat drei verschiedene Optionen.

1. Sie können direkt zu einem Servicezentrum der Deutschen Bahn gehen und es dort persönlich vor Ort beantragen.

2. Bei regionalen Verkehrsbetrieben (Bsp: in Hamburg, wäre dies der HVV) können Sie das Ticket am Schalter oder in der jeweiligen App erwerben.

3. Auf der Website der Deutschen Bahn oder Deutschlandticket.de können Sie Ihr Ticket online bestellen.

Achtung: An Fahrkartenautomaten wird das Deutschlandticket in den meisten Bundesländern nicht angeboten.

Wer bereits ein Abo für den Nah- und Fernverkehr hat, das über den 1. Mai hinaus gilt, hat die Möglichkeit, dieses auf das 49-Euro-Ticket umstellen zu lassen.

Teils geschieht dies automatisch, teils müssen sich die Fahrgäste selbst darum kümmern. Ob sich eine Umstellung lohnt, ist immer abhängig vom individuellen Fahrverhalten.

Insbesondere ältere Menschen, die gar kein Handy haben, fragen sich, wie Sie das Deutschlandticket erwerben können. Die gute Nachricht: Es gibt auch ein Ticket in Papierform.

Die schlechte: Dieses läuft jedoch ab Ende des Jahres 2023 aus. Das bedeutet: Ab 2024 wird es das '49-Euro-Ticket' nur noch in digitaler Form geben. Ausgedruckte Papiertickets mit QR-Code sind bis dahin nicht mehr erlaubt.

So bekommen Sie das jeweilige Ticket:

Bis Ende dieses Jahres haben Sie die Möglichkeit, das Deutschlandticket in Papierform zu erwerben. Gehen Sie persönlich zu einer Service-Stelle der Deutschen Bahn in Ihrer Nähe und fragen Sie einfach danach.

Eine weitere Möglichkeit ist es, das Deutschland-Ticket online zu bestellen. Über diesen Link können Sie Ihr Ticket beantragen.

Zunächst wählen Sie den Zeitraum aus, für den Sie das Ticket bestellen möchten. Für die Online-Bestellung benötigen Sie eine gültige E-Mail-Adresse.

Haben Sie alle benötigten Daten eingegeben, erfolgt die Bezahlung per SEPA-Lastschrifteinzug. Halten Sie also Ihre Bankkarte bereit.

Sobald die Zahlung abgeschlossen ist, wird Ihnen Ihr Ticket per Mail zugesendet. Sie haben dann die Möglichkeit, es auszudrucken oder aufs Handy zu laden.

Wenn Sie das Ticket auf dem Handy haben möchten, empfiehlt es sich, direkt die Deutschlandticket-App herunterzuladen. Hierfür gehen Sie in den App-Store Ihres Handys und laden die Anwendung einfach herunter.

Wenn Sie die App herunterladen, haben Sie die Möglichkeit Ihr Ticket direkt aufs Handy zu laden. Bezahlen können Sie via Prepaid, Lastschriftverfahren, Kreditkarte, Mobilfunkrechnung, Apple Pay, Google Pay und Paypal.

Ob Sie die Möglichkeit haben, Ihr '49-Euro-Ticket' in Kartenform zu bestellen, hängt davon ab, in welchem Bundesland Sie leben und ob Ihr regionaler Verkehrsverband Tickets in Kartenform anbietet.

Prüfen Sie einfach die Website Ihres Verkehrsverbandes oder fragen Sie persönlich bei einer Service-Stelle nach.

Reisende können alle Busse und Bahnen des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs in Deutschland nutzen, heißt es auf der Website der deutschen Bundesregierung.

Dazu zählen: Bus, Straßenbahn, S-Bahn sowie Regionalzüge (RB, RE).

Ausgenommen vom Deutschlandticket sind nur der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse.

Die grauen Züge IC und ICE gehören zum Fernverkehr und sind nicht im Ticket inbegriffen. Hier ist ein zusätzliches Ticket/Aufpreis erforderlich.

Da viele Verkehrsverbände vergünstigte Seniorentickets anbieten, stellte sich bei vielen die Frage, ob ältere Menschen auch auf das Deutschlandticket eine Ermäßigung bekommen werden.

In Berlin zahlen Senioren aktuell beispielsweise 54,50 Euro für eine Monatskarte. Damit würde ihnen das Deutschlandticket gerade einmal eine Ersparnis von knapp fünf Euro bringen. Der Vorteil gegenüber dem bisherigen Ticket wäre aber natürlich, dass das '49-Euro-Ticket' Fahrten durch ganz Deutschland ermöglicht.

Es bleibt also jedem individuell abzuwägen, wie viele Fahrten außerhalb der eigenen Stadt unternommen werden würden und ob sich ein Umstieg auf das neue Ticket überhaupt lohnt.

Kleiner Lichtblick: Immer wieder ist das sogenannte 365-Euro-Jahresticket für Senioren bei der Politik im Gespräch. Dies soll aller Voraussicht nach jedoch nur für den regionalen Verkehr gelten. Damit könnten ältere Menschen ab 65 Jahren für einen Euro pro Tag Bus und Bahn fahren. Ein bundesweites Startdatum gibt es für das Ticket bisher noch nicht.

Wenn Ihr Arbeitgeber eine Bezuschussung von Bus- und Bahntickets anbietet, zahlen Sie für das Deutschlandticket statt der 49 Euro, nur noch 34,30 Euro im Monat.

Diese Art des Deutschlandtickets wird häufig auch als 'Jobticket' bezeichnet.

Auch wenn bisher keine vergünstigten Deutschlandtickets für Senioren geplant sind, gibt es einige Bundesländer, in denen Personengruppen von Ermäßigungen profitieren sollen.

Bisher geplant:

• Bayern: Nach Angaben des Verkehrsministeriums soll ab Herbst eine 29-Euro-Version des Tickets für Studierende und Auszubildende angeboten werden.

• Bremen: Hier wird diskutiert, ob ein 29-Euro-Ticket für Schüler, Azubis und FSJler kommen wird.

• Berlin: Hier gilt schon jetzt, im VBB-Gebiet dürfen Hunde bei Inhabern des Deutschlandtickets kostenlos mitfahren! Vergünstigungen sind hier nicht geplant.

• Hamburg: Hier sollen Menschen mit niedrigem Einkommen und Schüler das Monatsticket für nur 19 Euro erhalten.

• Hessen: Hier gibt es für Bezieher von Bürgergeld, Wohngeld, Sozialhilfe und Asylbewerber ein vergünstigtes Deutschlandticket für 31 Euro.

• Mecklenburg-Vorpommern: Hier wird über einen ermäßigten Preis für Auszubildende und Senioren nachgedacht. Außerdem ist hier eine Einführung des Seniorentickets für 365 Euro im Jahr geplant.

• Niedersachsen: Hier wird über ein vergünstigtes 29-Euro-Ticket für Schüler, Azubis und Freiwilligendienstler nachgedacht.

• Nordrhein-Westfalen: Hier ist ein Sozialticket geplant, der Preis steht noch nicht fest.

• Rheinland-Pfalz: Hier wird ebenfalls eine verbilligte Version des Deutschlandtickets geprüft.

• Schleswig-Holstein: Hier wird für Studierende ein vergünstigtes Semesterticket fürs 'Deutschlandticket' angestrebt.

• Thüringen: Jungen Menschen soll das Ticket für 28 Euro angeboten werden.

• Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt: Hier sind keine Vergünstigungen für das Deutschlandticket geplant.

*enthält Affiliate-Links