Das verkauf' ich jetzt

Online-Flohmarkt – so machen Sie Ausrangiertes zu Geld

Auf einem Online-Flohmarkt können Sie vieles leicht zu Geld machen: Alte Bücher, CDs oder ausrangierte Kleidung. Dachboden und Keller sind voll davon und bekommen nun ein neues Plätzchen.

So verkaufen Sie auf dem Online-Flohmarkt.
Ihre ausgemisteten Gegenstände können Sie auf dem Online-Flohmarkt verkaufen. Foto: cyano66 / iStock
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Auch im Internet herrscht ein buntes Markttreiben - auf unzähligen Online-Flohmärkten wird alles Mögliche angeboten. Doch wie funktionieren virtuelle Flohmärkte? Und wie wird man Sachen dort gewinnbringend los?

Auf welchem Online-Flohmarkt verkaufe ich am besten?

Bei eBay gibt es nahezu alles, von A wie Auto bis Z wie Zumba-Fitness-DVD. Sogar Häuser wechseln mittlerweile über eBay den Besitzer. Ähnlich bunt ist es bei Bazar.de, Quoka und markt.de. Wenn Sie stricken, häkeln oder basteln und Ihre Werke veräußern möchten, ist DaWanda die geeignete Anlaufstelle, da der Fokus hier auf Mode, Accessoires und Selbstgebasteltem liegt.

Bei den meisten Anbietern sind die Angebote nach Rubriken geordnet, zum Beispiel Elektronik, Bücher oder Haushaltswaren. Bei eBay handelt es sich meistens um Auktionen. Das heißt: Ein Startgebot wird festgelegt, und die Auktion läuft nach einer bestimmten Zeit ab. Der Meistbietende bekommt die Ware. Wem das zu kompliziert ist, der wählt einfach die Variante "Sofortkauf".

Wo liegen die Unterschiede der Plattformen?

Anders als bei vielen Portalen für Kleinanzeigen wird bei eBay eine Verkaufsprovision von zehn Prozent fällig (jedoch maximal 199 Euro bei teureren Produkten). Als privater Verkäufer können Sie bei eBay bis zu 20 Angebote pro Monat ohne Gebühr einstellen.

Bei Facebook-Kleinanzeigen laufen aktuelle Angebote von vorab gewählten Regional-Gruppen unsortiert bei Ihnen ein. Ankauf-Plattformen wie reBuy funktionieren wieder etwas anders: Hier verkaufen Sie die Waren direkt an das Unternehmen, das diese dann wieder weiterveräußert. Praktisch, kann aber etwas weniger Geld bringen, als direkt zu verkaufen.

Wie mache ich ein richtig gutes Angebot?

Suchen Sie nach dem, was Sie einstellen wollen, erst mal selbst und checken Sie das Gesamtangebot. Werden Dutzende Kaffeemaschinen gleichen Typs online präsentiert, sparen Sie es sich besser, Ihre für den dreifachen Preis dazuzustellen. Machen Sie auf Mängel aufmerksam. Von Beschreibungen wie "wie neu" sollten Sie Abstand nehmen, wenn zum Beispiel ein Buchumschlag total zerknittert ist.

Am besten verwenden Sie mehrere Fotos und eine detaillierte Beschreibung. Am Anfang lieber noch einmal mehr kontrollieren, ob sich Produkt und Beschreibung wirklich decken. Je genauer das Produkt angeboten wird, desto besser sind die Verkaufschancen. Achten Sie auch auf Tippfehler, sonst kann Ihr Angebot nur schwer oder gar nicht gefunden werden.

Beim Preis ist Fingerspitzengefühl gefragt, das sich erst entwickeln muss. Ganz klar: Kauft wochenlang niemand, gehen Sie mit dem Preis runter. Am besten aber vergleichen Sie direkt ähnliche Angebote anderer Verkäufer und orientieren sich an deren Preisen. Prüfen Sie vor allem deren Mängel. Ist Ihre Kaffeemaschine zum Beispiel deutlich besser in Schuss, gehen Sie mit dem Preis etwas höher.

Warum sind Bewertungen auf einem Online-Flohmarkt so wichtig?

Die meisten Käufer wollen vorab Bewertungen des Verkäufers sehen. Gute Beurteilungen sind das A und O, damit Sie erfolgreich sind. Deshalb bringt Schönreden der Ware auch herzlich wenig. Hat sie doch mehr Mängel oder brauchen Sie für den Versand zwei Wochen, stehen die Chancen für eine gute Bewertung schlecht.

Ganz wichtig ist auch eine sichere Verpackung: Das Produkt sollte so ankommen, wie Sie es beschrieben haben - also zum Beispiel vollständig und funktionsfähig. Wenn ein potenzieller Käufer Nachfragen hat, sollten Sie darauf reagieren. Sofort nachdem er Ihnen das Geld überwiesen hat, schicken Sie ihm die Ware.

Was Sie besser nicht anbieten

Die Schnäppchen-Designer-Uhr oder die unglaublich günstige Chanel-Handtasche aus dem letzten Urlaub können richtig Ärger machen. Denn mit dem Handel von Plagiaten macht man sich strafbar.

Auch der Verkauf von Filmen mit der Altersfreigabe FSK 18 ist bei Kleinanzeigen-Märkten problematisch. Schauen Sie also vorher auf die DVDs, die Sie ins Netz stellen möchten. Selbst oscarprämierte Streifen können unter diese Kategorie fallen. Tipp: Bei Ankauf-Plattformen prüft das Unternehmen das Alter der Kunden, und Sie sind beim DVD-Verkauf auf der sicheren Seite.

Haftung ausschließen

Wenn Sie bei versteckten Mängeln nicht haften wollen, muss die Gewährleistung ausgeschlossen werden. Ein Satz genügt: "Ich schließe jede Haftung für Sachmängel aus." Stiftung Warentest empfiehlt den Zusatz: "Die Haftung auf Schadenersatz wegen Körperverletzungen sowie bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz bleibt unberührt."

Das dient der Sicherheit, wenn Sie eine Formulierung verwenden, die für mehrere Verträge gedacht ist. Außerdem gilt: Was in der Artikelbeschreibung steht, muss stimmen. Sonst haften Sie als Verkäufer, auch wenn Sie vorher die Gewährleistung ausgeschlossen haben.

Wann muss ich Steuern zahlen?

Sind Sie Arbeitnehmerin und verdienen sich etwas dazu, sind Gewinne bis 410 Euro pro Jahr steuerfrei. Alles darüber (ab Einkünften von 8354 Euro jährlich) ist zusammen mit den übrigen Einkünften wie Arbeitslohn einkommenssteuerpflichtig. Gewerbesteuer müssen Sie zahlen, wenn Sie mehr als 24.500 Euro brutto im Jahr mit Onlinehandel verdienen.

Als Kleinunternehmer können Sie sich von der Umsatzsteuer befreien lassen. Voraussetzung: Die Einnahmen dürfen im vorigen Jahr nicht mehr als 17.500 Euro betragen haben und im laufenden Kalenderjahr vorraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigen.

Quelle: bella