Hypertonie richtig behandeln

Hoher Blutdruck: Welche Medikamente gibt es und wie wirken sie?

Ein zu hoher Blutdruck kann mit Arzneimitteln behandelt werden. Doch diese dienen der Gesundheit nur dann, wenn sie richtig angewendet werden.

Was Sie über die Medikamente gegen zu hohen Blutdruck wissen sollten.
Wenn Sie Medikamente gegen Ihren hohen Blutdruck einnehmen, sollten Sie dabei einige Dinge beachten. Foto: aldomurillo / iStock
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Bluthochdruck ist eine weitverbreitete Volkskrankheit: Bis zu 30 Millionen Deutsche sind betroffen. Unbehandelt würden ihre Werte über den empfohlenen 140 / 90 mmHg (Maßeinheit des Druckes) liegen. Weil dadurch aber das Risiko für andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems steigt, sollte der Blutdruck gesenkt werden.

Wann Medikamente zum Einsatz kommen

Zunächst wird das mit einer Änderung des Lebensstils versucht – wie etwa Gewichtsreduktion, Ausdauertraining und einer salzarmen Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und fettarmen Molkereiprodukten ist. "Gelingt es dadurch nicht, werden blutdrucksenkende Medikamente eingesetzt", erklärt Prof. Dr. Bernhard Krämer, Vorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.

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Ziel ist es, die Werte in der Regel auf unter 140 / 90 mmHg zu bringen. Wichtig: "Diese Arzneimittel müssen regelmäßig eingenommen werden und nicht nur nach Bedarf", sagt Prof. Krämer. Ansonsten können sie ihre Schutzwirkung nicht optimal entfalten. Das bestätigt auch eine Studie: Je unregelmäßiger Patienten ihre Medikamente einnehmen, desto höher ist das Risiko für einen Schlaganfall.

Sie sollten Ihren Blutdruck regelmäßig überprüfen - am besten auch zu Hause. Sehen Sie in diesem Video, welche Fehler Sie beim Messen vermeiden sollten (Artikel geht unten weiter):

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Welche Begleiterscheinungen Arzneimittel haben können

Wenn der Arzt erstmals solche Mittel verschreibt, müssen sich viele an die niedrigeren Werte gewöhnen. Sie fühlen sich müde und weniger belastbar. Das ist vor allem der Fall, wenn der Bluthochdruck jahrelang unerkannt blieb. Doch auch wenn die Behandlung am Anfang lästige Nebenwirkungen hat, sollten Patienten Geduld mitbringen. "Mindestens zwei, besser noch vier Wochen lang sollten sie ihrem Körper Zeit geben, sich an die Medikamente zu gewöhnen", erklärt Prof. Krämer. Wichtig: Die Blutdrucksenker nie ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen. Vor allem sogenannte Beta-Blocker müssen ausgeschlichen werden, sonst kann es das Herz überlasten.

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Welche Medikamente gegen hohen Blutdruck gibt es?

ACE-Hemmer

Wirkung: Hemmt blutdrucksteigende Hormone

Häufigste Nebenwirkung: Husten und Hautschwellungen

AT1-Antagonisten

Wirkung: Weiterentwicklung der ACE-Hemmer

Häufigste Nebenwirkung: wie ACE-Hemmer, aber seltener

Betablocker

Wirkung: Hemmt Stresshormone wie Adrenalin

Häufigste Nebenwirkungen: Niedrigere Herzfrequenz, Müdigkeit

Kalziumantagonisten

Wirkung: Entspannt und weitet die Blutgefäße

Häufigste Nebenwirkungen: Hautrötung mit Wärmegefühl, Herzklopfen

Thiaziddiuretika

Wirkung: Entwässert den Körper

Häufigste Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Durst, Gicht

Wenn Bluthochdruck durch andere Krankheiten ausgelöst wird

Bei 5 bis 15 Prozent der Betroffenen werden die erhöhten Werte durch eine andere Krankheit verursacht. Am häufigsten sind Erkrankungen der Nieren schuld, gefolgt von Störungen im Hormonhaushalt oder Schlafapnoe. Werden sie behandelt, bessern sich die Werte.