Gesunde Augen

Euphrasia – wenn die Augen Trost brauchen

Unsere Augen sind empfindlich. Schnell schwelen die Lider an, die Bindehaut ist gereizt oder sogar entzündet. Schon im Mittelalter kannte man ein pflanzliches Heilmittel gegen solche Beschwerden – das Gewächs trägt bezeichnenderweise den Namen Augentrost oder Euphrasia. Von der jahrhundertlangen Behandlungs-Erfahrung profitierst du noch heute.

Brennende Augen.
Augentrost hilft bei brennenden Augen. Foto: fizkes / iStock
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Brennen deine Augen, sind sie rot oder geschwollen, dann steckt dahinter in vielen Fällen eine Infektion durch Viren oder Bakterien. Die dringen in deinen Körper ein, wenn dein Immunsystem geschwächt ist – zum Beispiel, indem du dir die Augen reibst. Es kann aber auch sein, dass eine Allergie deine Augen anschwellen lässt. Bevor du zu einem homöopathischen Heilmittel wie Euphrasia greifst, solltest du die Ursache für die Beschwerden von deinem Arzt klären lassen. Der so genannte Augentrost kann als homöopathisches Präparat die Behandlung unterstützen und dabei helfen, dass die Symptome bald abklingen.

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Sehen Sie hier was die Augenfarbe über die Gesundheit verrät (Der Artikel geht unter dem Video weiter):

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Pflanzliche Medizin

Euphrasia officinalis oder auch Echter Augentrost heißt die Pflanze, die frisch oder getrocknet verwendet wird, um daraus ein homöopathisches Mittel herzustellen. Damit sie auf Weiden oder wenig gedüngten Wiesen gut gedeihen kann, entzieht sie den Graswurzeln Nährstoffe. Deshalb wird die Gattung im Volksmund unter anderem Wiesenwolf oder Weiddieb genannt. Euphrasia officinalis trägt weiße Blüten, die von lilafarbenen Adern durchzogen werden, und ist in Europa weit verbreitet. Du solltest die Pflanzen allerdings aus hygienischen Gründen nicht selbst sammeln und verwenden, sondern lieber fertige Arzneien nehmen. Zu den Inhaltsstoffe des Sommergewächses zählen Iridoidglykoside, Lignane, Flavonoide und Phenylethanoidglykoside – doch bisher weiß man nicht, weshalb sie den Augen guttun.

Globuli, Tropfen oder Tabletten

Die Urtinktur aus den Bestandteilen der Pflanze ist in Globuli (Streukügelchen), Tabletten oder Tropfen enthalten, die du in spezialisierten Apotheken kaufen kannst.

Euphrasia bekommst du in verschiedenen so genannten Potenz-Stufen. Diejenigen mit den Bezeichnungen D6 oder D12 werden für die Selbstbehandlung empfohlen. Erwachsene können täglich drei Mal fünf Globuli oder Tropfen einnehmen – wahlweise ist es auch möglich, eine Tablette zu schlucken. Kindern kannst du eine halbe Tablette geben oder jeweils drei Globuli bzw. Tropfen, die in Wasser gelöst sind. Selbst kleine Kinder und Säuglinge können mit den süßen Zuckerkügelchen behandelt werden, sie erhalten je nach Alter ein oder zwei Globuli. Grundsätzlich können aber auch Tropfen oder Stücke einer Tablette, in Wasser aufgelöst, gegeben werden.

Den Effekt verstärken

Du kannst das betroffene Auge zusätzlich direkt mit Tropfen oder einer Salbe mit Euphrasia versorgen, um den Effekt zu verstärken. In der Volksmedizin werden dafür auch Kompressen oder Augenbäder mit Augentrost-Tee eingesetzt. Willst du das Mittel jedoch in höheren Potenzen wie C30 nehmen, befragst du besser vorher homöopathisch versierten Therapeut:innen. Das gilt auch für Schwangere oder stillende Mütter, die grundsätzlich mit Ärzt:innen besprechen sollten, ob sie Euphrasia nehmen können.

Wenn die Symptome abklingen

Sollten die Augen nach und nach abschwellen, kannst du auch nur ein oder zwei Mal täglich Globuli oder Tropfen nehmen, bis die Symptome verschwunden sind. Wenn das nicht passiert, solltest du medizinische Hilfe bei Augenärzt:innen in Anspruch nehmen.

Quellen

Matthias Eisele: Homöopathie. Der einfache Weg zum richtigen Mittel.

2013, Deutscher Apotheker Verlag

Matthias Eisele, Karl-Heinz Friese, Gisela Notter, Anette Schlumpberger: Homöopathie für die Kitteltasche. Indikations- und wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen

2020, Deutscher Apotheker Verlag