Purinarme Lebensmittel

Gicht und Ernährung: Was essen und was nicht?

Wer an Gicht leidet, sollte darauf achten, seinen Harnsäurespiegel nicht noch weiter in die Höhe zu treiben. Eine ausgewogene Ernährung mit vor allem purinarmen Lebensmitteln kann dabei helfen. Hier bekommen Sie Tipps dazu.

Gesunde Lebensmittel: Gemüse und Obst
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist bei Gicht besonders wichtig. Foto: marilyna / iStock
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Übergewicht langsam reduzieren

Wer zu viele Kilos auf den Rippen hat, neigt zu erhöhten Harnsäurewerten. Dies kann wiederum die Gefahr für Gichtanfälle erhöhen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für Gichtpatienten, Übergewicht - sofern vorhanden - zu reduzieren. Allerdings ist von Crash-Diäten und Fastenkuren abzuraten. Bei zu schneller Gewichtsabnahme werden nämlich sogenannte Ketonkörper produziert - und die können einen Gichtanfall auslösen.

Besser: Die Ernährung grundsätzlich umstellen und an den eigenen Energiebedarf anpassen, sodass Sie langsam abnehmen. Wenn Sie das auch noch mit purinarmen Lebensmitteln kombinieren, können Sie Ihren Harnsäurespiegel wieder auf ein gesünderes Maß bringen.

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Ernährung bei Gicht sollte ausgewogen sein

Komplett verzichten müssen Sie auf kein Lebensmittel, wenn Ihre Harnsäure zu hoch ist. Im Wesentlichen ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung nach den 10 Regeln der DGE auch für Gichtpatienten zu empfehlen. Sie müssen also keine speziellen, strengen Vorschriften in Sachen Ernährung bei Gicht beachten.

Mehr Ernährungstipps: Besser essen: Die 10 besten Gemüsesorten der Saison

Sie wollen wissen, welche Lebensmittel besonders gesund sind? Dann schauen Sie sich doch das folgende Video an (Artikel wird unter dem Video fortgesetzt):

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Purinarme Lebensmittel bevorzugen

Trotzdem hilft es Ihnen, Ihre Harnsäure zu senken, wenn Sie vor allem purinarme Kost auf Ihren Speiseplan setzen. Die folgende Lebensmittelliste kann Ihnen dabei als Orientierung dienen:

  • Purinarme Lebensmittel: Milch und Milchprodukte (Käse, Quark, Joghurt etc.), Eier, Obst, Nüsse, Kartoffeln, Reis, Nudeln und Getreideprodukte. Außerdem folgende Gemüsesorten: Tomaten, Fenchel, Gurken, Karotten, Zwiebeln, Radieschen, Paprika, Blattsalate, Weißkohl
  • Mittlerer Puringehalt: Wurst, Fleischwaren, Geflügel (ohne Haut), Wild, Lamm, Schwein, Kalb, Scholle, Kabeljau, Rotbarsch. Darüber hinaus diese Gemüsesorten: Champignons, Brokkoli, Lauch, Bohnen, Blumenkohl, Rotkohl, Wirsing, Spinat
  • Hoher Puringehalt: Innereien, Geflügel (mit Haut), Fleischbrühe, Krustentiere, Hülsenfrüchte, Hering, Ölsardinen, Lachs, Makrele, Sardellen, Sprotten. Ebenfalls bedenklich: Lebensmittel, die mit Fruchtzucker gesüßt wurden, beispielsweise Müsliriegel oder Süßigkeiten.

Von purinarmen Lebensmitteln können Sie so viel essen, wie Sie wollen. Mahlzeiten, die Zutaten mit mittlerem Puringehalt enthalten, dürfen Sie höchstens einmal am Tag genießen. Wollen Sie etwas mit hohem Puringehalt essen, sollten Sie sich das allerdings gut überlegen - verboten sind die Lebensmittel zwar nicht, aber Sie sollten sie nur in seltenen Ausnahmefällen verzehren.

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Harnsäure zu hoch? Lieber nicht so viel Alkohol trinken

Gerade für Gichtpatienten ist es außerdem wichtig, genug zu trinken, um vermehrt Harnsäure über den Urin auszuscheiden. Zwei Liter Flüssigkeit täglich gilt als minimaler Richtwert. Allerdings sollten Sie dabei alkoholfreie, ungesüßte Getränke bevorzugen: Wasser ist perfekt, aber auch Tee (Kräuter, Früchte oder echter Tee) oder Kaffee ohne Zucker sind geeignet.

Alkohol aber ist bei Gicht keine gute Idee. Einerseits regen Schnaps und Co. die Harnsäurebildung an, andererseits hemmen sie die Ausscheidung der Harnsäure über die Nieren. Ganz heikel ist Bier, das zu allem Überfluss auch noch einen hohen Puringehalt aufweist. Ebenso ist bei Fruchtsäften und Limonaden Vorsicht geboten - sie sind oft mit Fruchtzucker gesüßt. Sie müssen nicht zwingend vollständig abstinent werden, aber halten Sie Ihren Konsum alkoholischer oder gezuckerter Getränke am besten so niedrig wie möglich.

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