Medikamenten-Ratgeber

Was Sie über Schlafmittel und ihre Wirkung wissen sollten

Wer nachts unter Schlafstörungen leidet, greift häufig zu einem Schlafmittel. Doch wann eignen sich eher pflanzliche, wann synthetische Stoffe und wie wirken diese überhaupt?

Wer nachts nicht zur Ruhe kommt, greift häufig zu einem Schlafmittel - doch wann eignen sich pflanzliche, wann synthetische Stoffe?
Wann empfiehlt es sich, Schlafmittel zu nehmen und wie wirken die unterschiedlichen Stoffe überhaupt? Foto: EasyBuy4u / iStock

Für über sechs Millionen Deutsche kann die Nacht zur Qual werden – sie kommen einfach nicht zur ersehnten Ruhe. Versagen da auch die besten Strategien und Rituale, können Schlafmittel eine Alternative sein. Wir beantworten dazu die wichtigsten Fragen.

Wann empfiehlt es sich, Schlafmittel zu nehmen?

Bei einigen Menschen führt allein die Angst, nicht schlafen zu können, zum nächtlichen Wachliegen. Diesen anstrengenden Teufelskreis kann ein Schlafmittel durchbrechen. Zwar ist der künstlich herbeigeführte Schlaf nie so erholsam wie der natürliche, aber doch besser als gar keiner.

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Welche Schlafmittel bieten sich wann an?

Pflanzliche Mittel sind gut geeignet, um dauerhafte Einschlafstörungen zu beheben. Lavendelöl, Baldrian, Melisse, Hopfen und Passionsblume entspannen und erleichtern so das Einschlafen. Zudem sind pflanzliche Präparate meist frei von Nebenwirkungen, es gibt keinen Schlaf-Kater am Morgen. Allerdings entfalten sie ihre Wirksamkeit erst nach ein paar Tagen.

Bei Durchschlafstörungen helfen synthetische Wirkstoffe. Allerdings sollten sie nur kurzfristig eingesetzt werden. Denn die verschreibungspflichtigen Medikamente können den Schlafrhythmus negativ beeinflussen: Die wichtigen Traumphasen werden verkürzt, der Schlaf ist weniger erholsam. Nach dem Aufwachen ist man häufig wie gerädert.

Sehen Sie hier, wieso Frauen mehr Schlaf brauchen als Männer (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Wie wirken moderne Schlafmittel?

Pflanzliche Mittel wirken beruhigend und durchbrechen so das Grübeln, das Betroffene häufig endlos wach hält. Die Einschlafphasen werden verkürzt.

Synthetische Stoffe wirken sofort im Gehirn. Beim Einschlafen wird ein Stoff aktiv, der die Aktivität der Zellen bremst: die Gamma-Aminobuttersäure. Diesen Effekt verstärken Schlafmittel, sie wirken betäubend und entspannend. Allerdings machen diese Präparate schnell abhängig, die Dosis muss schon nach kurzer Zeit erhöht werden. Nach etwa vier Wochen Einnahme ist mit Entzugserscheinungen zu rechnen.

curablu - Box
curablu - Box Foto: curablu

Haben Schlafmittel Wechselwirkungen?

So gut wie jedes synthetische Schlafmittel zeigt Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sowie Alkohol. So verstärken und verlängern etwa Antiepileptika, Schmerzmittel wie Paracetamol, Magentabletten wie Omeprazol und Alkohol die Wirkung von Schlafförderern - insbesondere von Beruhigungsmitteln, dem sogenannten Benzodiazepin-Typ. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Worauf sollten Betroffene noch achten?

Viele synthetische Schlafmittel entspannen auch die Muskeln – das erhöht die Sturzgefahr. Wichtig zu wissen für alle, die nachts öfter mal zur Toilette müssen. Nach dem kurzen Aufstehen sollten Sie außerdem keine weitere Schlaftablette einnehmen. Da die Mittel über mehrere Stunden wirken, kann es zu einer Überdosierung kommen. Die Folge: Wir stehen wie gewohnt morgens auf, sind aber – durch das nachgeschluckte Mittel – noch überhaupt nicht ausgeschlafen.

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