Wie geholfen werden kann

Was es bei einem Pflegefall zu beachten gibt

Wird ein Familienmitglied zum Pflegefall, kann das zu Beginn überfordern- was gilt es zu beachten?

Pflegefall
Was kann man beim Pflegefall tun? Foto: PeopleImages / iStock
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Ein Pflegefall kann schnell eintreten. Ist in der Familie durch einen Sturz, das Alter oder eine Krankheit jemand auf Hilfe angewiesen, kann das zunächst überfordern.

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Doch was gibt es bei Eintreten eines Pflegefalls zu beachten?

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Als meine Schwiegermutter nach einem Sturz aus der Klinik kam, war klar: "Sie kann nicht mehr allein leben", sagt Christian Schmidt-Heisch. Ein Jahr lang hatte es dank ambulanter Pflege, einer Haushaltshilfe und der engsten Familie geklappt.

Nun suchte Christian Schmidt-Heisch online fieberhaft nach einer Lösung, informierte sich über 24-Stunden-Betreuung, Kurzzeitpflege und Pflegeheime. Währendessen wich sein Mann der Mutter tagelang nicht von der Seite, versorgte sie selbst. Schmidt-Heisch: "Wir fanden ein Heim in der Nähe, für das wir schnell alle Unterlagen zusammensuchen mussten, damit wir auch die Pflegekasse ins Boot holen konnten." Der Mix aus Hilflosigkeit, Zeitdruck, Sorge um die Schwiegermutter und Stemmen des eigenen Alltags war kräftezehrend.

Man muss keine Scheu vor dem Thema Pflege haben

"Als Laie kann man das Leistungsangebot auf dem Pflegemarkt kaum durchdringen", weiß auch Felizitas Bellendorf von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Das Angebot ist zwar groß und vielseitig. Doch das nützt einem im Akutfall wenig, wenn man nichts darüber weiß. So wie in unserem Beispiel fühlen sich Betroffene oft allein gelassen und überfordert mit der Bürokratie-Maschinerie, die da meist von jetzt auf gleich in Gang gesetzt wird. "Kaum jemand beschäftigt sich mit den Angeboten und Möglichkeiten, wenn er es nicht muss", so die Expertin. Dabei wäre das der beste Weg, denn wer sich ohne Zeitdruck informiert, ist nicht gezwungen, eine schnelle Lösung zu finden. "Ein wichtiger erster Schritt ist, innerhalb der Familie offen darüber zu sprechen, wie man sich die Zukunft vorstellt", rät Felizitas Bellendorf. Was möchte die Mutter, der Vater oder der Partner? Was ist machbar, was sind Angehörige bereit zu leisten – und was geht nicht? "Es ist keine Schande, wenn man Belastungsgrenzen offen anspricht", sagt die Expertin. Je offener man miteinander spricht, desto geringer ist die Gefahr, Erwartungen zu enttäuschen.

Kein Schema F: Jeder Mensch ist einzigartig

Es kommt ein Punkt, an dem man sich fragen muss, ob man noch allein zurecht kommt. Bellendorf: "Doch es gibt keine Schablone für den richtigen Weg oder Zeitpunkt. Ob fortgeschrittene Erkrankung, plötzliche Verschlechterung der Gesundheit, psychische oder physische Einschränkung. Was ist der konkrete Hilfsbedarf, was kann man im eigenen Zuhause umsetzen und was nicht? Gerade an diesem Punkt sind Betroffene und Angehörige oft unterschiedlicher Meinung. Da können die Beratungs-Profis an den Pflegestützpunkten mit ihrem neutraleren Blick oft am besten helfen."

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