Schonendere Alternativen

Ultraschall und MRT - wird Röntgen bald überflüssig?

Röntgen-Apparate könnten in Zukunft weniger häufig zum Einsatz kommen, da es bereits jetzt schonendere und sicherere Methoden wie Ultraschall und MRT gibt.

Ultraschall und MRT: Wird Röntgen bald überflüssig?
Viele Untersuchungen wurden bisher mit Röntgengeräten durchgeführt, obwohl es bereits schonendere Alternativen gibt. Foto: Wavebreakmedia / iStock
Auf Pinterest merken

Ob beim Zahnarzt oder nach einem Knochenbruch – sicherlich wurde jeder im Laufe seines Lebens schon mal geröntgt. Die sogenannte ionisierende Strahlung ist aber nicht ganz ungefährlich. Wir haben einen Experten nach möglichen Alternativen gefragt.

Ultraschall gilt als eine schonende Alternative zum Röntgen

"Wir empfehlen, Patienten möglichst mittels Ultraschall zu untersuchen. Die Sonographie bietet häufig eine Alternative zum Röntgenbild und ist dabei strahlungsfrei", erklärt Dr. med. Wolfgang Hartung von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Auch die Strahlenschutzkommission rät Medizinern, sorgfältig zu prüfen, ob die Röntgenuntersuchung nicht durch den Ultraschall ersetzt werden kann. Da sich die Ultraschalltechnik in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt hat, ist dies immer häufiger der Fall. Dr. Hartung sieht klare Vorteile bei Knochenbrüchen und in der Gelenkdiagnostik. "Rheumatisch bedingte Defekte am Knochen können durch die Ultraschalluntersuchung sogar im Schnitt sechs Monate früher erkannt werden als durch eine Röntgenuntersuchung", erklärt er. Auch bei Knochenbrüchen im Kindesalter ist die Röntgenuntersuchung längst nicht mehr das einzige Mittel. "Zahlreiche Studien zeigen, dass bei bestimmten Knochenbrüchen wie an Unterarm und Oberarm die Ultraschalluntersuchung mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen ist." Auch bei Schmerzen im Bauchraum liefert der Ultraschall wertvolle diagnostische Hilfestellung, da er besonders die inneren Organe sehr gut abbilden kann.

Neue Möglichkeit für die Brustkrebsvorsorge

Ein weiterer Bereich, in dem noch häufig geröntgt wird, ist die Vorsorge von Brustkrebs. Bei der Früherkennung wird Röntgenstrahlung standardmäßig bei der Mammografie eingesetzt. Bei unklarem Tastbefund und Patientinnen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko kann der Ultraschall als erstes Untersuchungsverfahren und als Ergänzung zur Mammografie eingesetzt werden und hierdurch helfen, die Anzahl der notwendigen Röntgenuntersuchungen zu verringern, erläutert Dr. Wolfgang Hartung.

Auf diese Brustkrebs-Symptome im Video sollten Sie selbst regelmäßig achten (der Artikel wird darunter fortgesetzt)

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Ultraschall ist nur so gut wie der Untersucher

Allerdings sind der Ultraschalluntersuchung auch Grenzen gesetzt. Überall dort wo Luft ist – zum Beispiel in Darm und Lunge – werden die Schallwellen reflektiert und der Arzt sieht nichts. "Luft ist der Feind der Sonographie! Trotzdem ist es eingeschränkt möglich, auch diese Organe zu untersuchen. Ein weiterer Nachteil des Ultraschalls ist, dass die Bilder schwieriger zu deuten sind als Röntgenaufnahmen – somit ist die Sonographie immer nur so gut wie der Untersucher", sagt Dr. Wolfgang Hartung.

Eine weitere Möglichkeit: MRT

MRT kann eine Alternative zum Röntgen sein
Eine Patientin wartet auf die Untersuchung mit der Kernspintomographie. Foto: nattrass / iStock

Die Magnetresonanztomographie (MRT oder auch Kernspin genannt) funktioniert mit Magnetfeldern und Radiowellen, deshalb entsteht keine Strahlenbelastung. MRT ist am besten geeignet für die Darstellung von Weichteil-Gewebe – etwa Binde-, Muskel- oder Nervengewebe. Auch das Gehirn und verschiedene Organe sowie Gefäße können mittels Kernspin gut untersucht werden. Fürchtet sich ein Patient vor der Enge in der "Röhre", erhält er auf Wunsch ein Beruhigungsmittel. Achtung: Die Kassen übernehmen die Kosten nur, wenn eine medizinische Notwendigkeit für diese Methode besteht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Quelle: Woche heute