Tragen Sie die richtige Schuhgröße?
Wenn die Lieblingspumps plötzlich drücken, liegt es meist an unseren Füßen. Was viele nicht wissen: Im Alter verändern sie sich. Worauf Sie achten sollten, um immer die richtige Schuhgröße zu tragen.
- Warum verändern sich die Füße im Alter?
- Wie bestimme ich die für mich richtige Schuhgröße?
- Was ist gesünder: hohe oder flache Absätze?
- Warum sind Pantoffeln eine Stolperfalle?
- Schützen Einlagen unsere Füße wirklich?
- Darauf sollten Sie beim Schuhkauf achten
- Fußgymnastik: Training für die Muskeln
- Warum wir mehr barfuß laufen sollten
Diese Studie zieht uns glatt die Schuhe aus! Spanische Forscher der Universität Coruña haben herausgefunden: 83 Prozent der Senioren tragen das falsche Schuhwerk. Und das kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. "Sind die Schuhe etwa zu klein, können sich die Zehennägel entzünden, weil sie gegen die Spitze stoßen", so Studienleiter Daniel López. "Auch das Risiko einer Pilzinfektion steigt. Schnürt der Schuh zusätzlich die Durchblutung ein, staut sich Flüssigkeit in den Beinen. Das schwächt die Venen." Sind die Schuhe hingegen zu groß, können Stürze die Folge sein. Was viele nicht wissen: "Im Laufe des Lebens verändern sich unsere Füße. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Die Verformung ist ein normaler Alterungsprozess, der sehr viele Menschen betrifft", so López.
Deshalb sollten wir aber regelmäßig prüfen, ob unsere Schuhe uns noch passen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.
Warum verändern sich die Füße im Alter?
Ab etwa 50 Jahren lässt die Spannkraft der Muskeln, Bänder und Sehnen nach. Folge: Unsere Füße werden länger. Wer stark zugenommen hat, bekommt oft auch noch breitere Füße.
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Wie bestimme ich die für mich richtige Schuhgröße?
Bis zu zwei Größen können unsere Füße wachsen. Daher sollten wir sie etwa alle sechs Monate messen: Dazu den Fuß auf ein Blatt Papier stellen und mit einem Stift drumherum malen. Dann die Entfernung zwischen Ferse und Spitze des längsten Zehs messen. Nun noch 1,2 cm hinzuaddieren, das ergibt die Schuhgröße. In Fachgeschäften kann zudem mit dem Weiten-Maß-System (WMS) gemessen werden, ob sich die Fußbreite verändert hat.
Was ist gesünder: hohe oder flache Absätze?
In flachen Schuhen kann der Fuß gut abrollen, das verbessert die Durchblutung. High Heels (mit einem Absatz um die fünf Zentimeter) wiederum stärken die Beckenbodenmuskulatur, was etwa gegen Blasenschwäche hilft. Fuß und Fessel werden bei Schuhen mit ein bis zwei Zentimetern Absatz optimal gestützt. Fazit: Jedes Modell hat seine Vorzüge. Deshalb immer mal wieder die Schuhe wechseln, auch während des Tages.
Sehen Sie hier, wie Sie Sportschuhe Ihrer Fußform entsprechend schnüren sollten (Artikel geht unter dem Video weiter):
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Warum sind Pantoffeln eine Stolperfalle?
Statisiken belegen, dass Hausschuhe zu den häufigsten Ursachen für Stürze bei Senioren gehören. Puschen sind zwar bequem, sitzen aber meist zu locker. Experten empfehlen daher Hausschuhe mit Profilsohle, die auch auf glatten Böden vor dem Ausrutschen schützen. Zudem sollte die Ferse guten Halt bekommen, damit wir nicht umknicken.
Schützen Einlagen unsere Füße wirklich?
Durch Einlagen werden unter anderem schwache Muskeln trainiert. Doch der Hamburger Orthopäde Dr. Björn Burger schränkt ein: "Wer dauerhaft Einlagen trägt, unterfordert die Muskeln und schwächt langfristig seine Füße."
Darauf sollten Sie beim Schuhkauf achten
Der richtige Schuh muss vor allem bequem sein, das heißt: groß und weit genug, dabei aber trotzdem ausreichend Stabilität bieten. Er sollte sich durch einen Klettverschluss oder eine Schnürung an die individuelle Fußform anpassen lassen. Um gut abrollen zu können, sollte die Sohle flexibel sein. Ein breiter Absatz gibt Sicherheit. Eine Gummisohle mit grobem Profil sorgt für zusätzlichen Halt. Auch wichtig beim Kauf ist die Tageszeit. Am besten geeignet ist die Zeit vom späten Vormittag bis frühen Nachmittag. Später sind die Füße bereits leicht angeschwollen, am Morgen besteht hingegen die Gefahr, die Schuhe zu klein zu kaufen.
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Fußgymnastik: Training für die Muskeln
Sie tragen uns im Laufe unseres Lebens etwa viermal um die Erde - ganz schön viel Arbeit. Grund genug, die Füße mit sanftem Training zu unterstützen und so vor Erkrankungen zu schützen - zum Beispiel mit diesen Übungen: Greifen Sie mit den Zehen einen Bleistift greifen, rollen Sie mit der Fußsohle auf einem Tennisball hin- und her (oder auf einem Igel-Ball aus der Apotheke) oder stellen Sie sich beim Zähneputzen auf die Zehenspitzen, halten kurz die Spannung und wippen Sie auf und ab. Zusatz-Tipp: Sie sitzen häufig am Tisch oder am Schreibtisch? Dann ist laut Experten diese Übung besonders effektiv: Spreizen Sie die Zehen für fünf Sekunden auseinander - so weit Sie können. Wiederholen Sie dies fünfmal. Anschließend ziehen Sie die Zehen so kräftig wie möglich zusammen. Ebenfalls fünfmal wiederholen und das Ganze mehrmals täglich ausführen.
Warum wir mehr barfuß laufen sollten
Ob über eine tau- oder regennasse Wiese, durch den Sand oder auf einem Barfußpfad: Barfußlaufen auf natürlichen Untergründen ist Erholung pur für unsere Füße. Es fördert die Durchblutung und kräftigt die Fußmuskulatur. Zudem stärkt es Bindegewebe, Sehnen und Bänder und trainiert das natürliche Abrollen der Füße. Ist es dafür im Freien zu kalt, so geht es auch daheim: beim Gang über den Teppich oder das Parkett einfach auf Hausschuhe und Socken verzichten.
Weiterführendes über Füße und Schuhe: