Suzanne von Borsody: "Ich genieße jeden Moment des Lebens!"
Im Interview plaudert Suzanne von Borsody über Lebensweisheiten, das Älterwerden und ihren 60. Geburtstag, den sie am 23. September gefeiert hat.

Wieso wir von der Grimme-Preisträgerin nicht genug bekommen? Weil sie uns immer wieder in ihren packenden und bewegenden Rollen begeistert, wie zuletzt in den beiden ARD-Spielfilmen 'Die letzte Reise' und 'Willkommen bei den Honeckers' Anfang Oktober.
'Die letzte Reise' ist sehr emotional, das Thema aktuell. Was gibt uns der Film mit auf den Weg?
Suzanne von Borsody: Inhaltlich ist er hervorragend! Drei verschiedene Stellungnahmen zum Thema selbstbestimmter Tod und Sterbehilfe klingen an. Er führt zu Gesprächsstoff innerhalb der und um die Familie und löst eine Diskussion um eine Entscheidung aus, die wir in guten Tagen fällen sollten.
"Ich will keine lebensverlängernden Maßnahmen"
Wie stehen Sie selbst dazu?
Suzanne von Borsody: Ich habe schon lange eine Patientenverfügung. Ich will keine lebensverlängernden Maßnahmen, sollte ich mal an Maschinen hängen. Ich will nicht hirntot vor mich hin vegetieren.
Haben Sie Angst vor dem Tod?
Suzanne von Borsody: Nein! Habe ich auch nie gehabt. Vorm Sterben hat man Angst. Leider ist beides noch immer ein Tabu in unserer Gesellschaft.
Mit Ihrer Mutter haben Sie offen über das Thema gesprochen. Was würden Sie anderen raten?
Suzanne von Borsody: Es ist wichtig, zu reden und den Koffer frühzeitig zu packen. Nichts ist schlimmer, als überrascht zu werden. Man ist emotional so aufgewühlt und hilflos. Wenn alles klar ist, ist Zeit zum Trauern da.
Hier spricht Mireille Mathieu über den Tod ihrer Mutter:
"Ich konzentriere mich auf Kleinigkeiten"
Hilft Ihnen dabei der Leitspruch Ihrer Großmutter, "Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache immer die Hauptsache bleibt"?
Suzanne von Borsody: Ja, nicht nur dabei. Ich konzentriere mich auf Kleinigkeiten, versuche, jeden Augenblick des Lebens zu genießen. Wenn mir z. B. eine Katze über den Weg läuft, vergesse ich nie, sie zu streicheln.
Können Sie den Moment mit fast 60 besser genießen?
Suzanne von Borsody: Ja, nein, vielleicht. Keine Ahnung (lacht). 50 ist das neue 30. Außer, dass ich keine Nächte mehr durchfeiern kann.
So geht Iris Berben mit dem Älterwerden um:
Gehen Sie etwas anders an?
Suzanne von Borsody: Prioritäten ändern sich, vielleicht ist es Gelassenheit. Ich habe nicht mehr das Gefühl, etwas zu verpassen.
Und wie ist das Älterwerden?
Suzanne von Borsody: Ach, ich werde einen Tag älter und dann noch einen und noch einen. Man geht ins Bett, und am nächsten Tag ist man einen Tag älter und auch noch fünf oder zehn.
Sie haben sich Ihr inneres Kind also erhalten …
Suzanne von Borsody: Ich hoffe, Sie auch! Wir sind die Summe unserer Erfahrung all unserer Jahre. Ob 70, 80 oder 110 …
Haben Sie einen Herzenswunsch, den Sie sich erfüllen möchten?
Suzanne von Borsody: Mein Patenkind sagte mal auf die Frage, was sie werden wolle: „Älter.“ Das finde ich super! Das ist ein lebensbejahender Satz.
Das Tolle: Wer die beiden Filme verpasst hat, kann sie noch bis Januar auf der ARD-Mediathek nachträglich sehen!
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