Sturm-der-Liebe-Star Uta Kargel: "Ohne Dunkelheit gibt es kein Licht"
In einem sehr persönlichen Interview redete 'Sturm der Liebe'-Star Uta Kargel (37) mit uns über das Älterwerden, ihre Eltern und ein Gefühl von innerer Traurigkeit.
Fans der Serie 'Sturm der Liebe' feierten im März ein besonderes Wiedersehen: Schauspielerin Uta Kargel, die die Rolle der Eva Saalfeld innehat, kehrte endlich an den Fürstenhof zurück! In Staffel 6 bildete sie das Traumpaar mit Kollege Lorenzo Patané (41; Robert Saalfeld) und nun, rund sieben Jahre später, gehört die Sachsen-Anhalterin wieder zur Stammbesetzung der Telenovela.
'Sturm der Liebe'-Star Uta Kargel im Gespräch mit Liebenswert
Wir nahmen das zum Anlass, um Uta Kargel einmal aus dem Nähkästchen plaudern zu lassen - und erfuhren dabei nicht nur, was die Darstellerin gern an ihrer Rolle ändern würde, sondern sie verriet uns auch noch spannende Details zum Finale der 14. Staffel von 'Sturm der Liebe' (über den Link gelangen Sie zum ersten Teil des Interviews).
In einem persönlicheren Teil unseres Gesprächs verriet uns die 37-Jährige noch, wie Sie mit dem Älterwerden umgeht und was sie von ihren Eltern geerbt hat. Ihre Antworten des zweiten Interviewabschnitts lesen Sie hier.
Liebenswert: Sie sind ja ein sehr positiver, fröhlicher Mensch, müssen bei 'Sturm der Liebe' aber durch die Leukämieerkrankung von Evas Tochter Valentina (gespielt von Paulina Hobratschk) gerade eine sehr düstere Geschichte erzählen. Ist es da für Sie nicht umso schwieriger - auch, wenn es zum Schauspielerdasein dazugehört - sich in eine solche Situation hineinzuversetzen?
Uta Kargel: "Grundsätzlich finde ich, dass es ohne Dunkelheit kein Licht gibt. Einen Großteil meiner Fröhlichkeit macht aus, dass ich auch sehr traurig sein kann, ohne es immer zu zeigen. Es fällt mir mittlerweile auch leichter, mich meiner eigenen Traurigkeit zu stellen. Das hängt sicher sehr stark damit zusammen, dass ich mittlerweile noch mehr erlebt habe. Je älter man wird, desto näher rückt auch das Gefühl von Endlichkeit und das Bewusstsein darüber, dass Dinge irgendwann aufhören - was nicht nur das Leben sein muss, sondern auch Beziehungen oder Lebensabschnitte, denen man hinterhertrauert. In meinem Leben sind schon einige Dinge passiert, wegen denen ich traurig bin und um die es mir leid tut und dann fällt es mir auch nicht schwer, darüber Tränen zu vergießen. Heute ist das für mich einfacher als noch vor sieben Jahren [Anmerkung der Redaktion: Ihrer letzten Hauptrolle bei 'Sturm der Liebe'], weil ich mittlerweile auch aufgrund des Alters gelassener bin und ich mich nicht mehr so sehr unter Druck setze. Nach dem Motto: Ich muss jetzt weinen, ich muss jetzt weinen. Ich gebe mich wirklich ganz den Gefühlen hin."
Sehen Sie hier, wer bald noch zu 'Sturm der Liebe' zurückkehren wird (Artikel geht unten weiter):
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Sehen Sie dem Älterwerden dann insgesamt entspannt entgegen oder ist zum Beispiel die 40 eine Zahl, die Ihnen Sorgen bereitet?
"Ich muss sagen, dass ich nicht noch mal zwanzig oder fünfundzwanzig sein möchte. Ich stelle zwar schon fest, dass ich zum Beispiel mehr tun muss, weil ich an Muskeln abbaue (lacht) und dass mir viele Dinge nicht mehr so leicht fallen - aber grundsätzlich finde ich das Älterwerden total toll. Obwohl ich schon ein sehr unstetes Leben führe, habe ich das Gefühl, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen und sicher zu sein. Das möchte ich nicht mehr eintauschen gegen die Unbestimmtheit, die man in der Jugend noch hat. Ich finde, es ist auch generell an der Zeit, dass sich Frauen aufs Älterwerden freuen und sie ihre Falten und grauen Haare mit Stolz tragen. Ich finde es toll und bin schon ganz gespannt, wie ich in zwanzig Jahren aussehen werde."
Bevor Sie zum 'Sturm' zurückkamen, haben Sie unter anderem als Schulhelferin an einer Gemeinschaftsschule gearbeitet. Inwiefern hat Sie diese Zeit bis heute geprägt?
"Ich habe mich währenddessen unter anderem um ein kleines Mädchen mit Down-Syndrom gekümmert und habe als gelernte Buchhändlerin auch in der Patientenbibliothek der Berliner Charité gearbeitet, wo ich Bücher zu den Kranken gebracht habe. Das Leid, das man dabei manchmal sieht, macht schon sehr demütig und lädt gleichzeitig dazu ein, das eigene Glück noch viel mehr zu schätzen. Morgens aufzuwachen und gesund zu sein, ist unglaublich toll."
Haben Sie gerade durch Ihre Arbeit mit den Kindern auch Muttergefühle entwickelt, die Sie mit in die Rolle der Eva einbringen?
"Auf jeden Fall. Bei Paulina Hobratschk, die ein ganz zartes, liebes und schönes Wesen ist - eben nicht zickig, laut und extrovertiert wie ihre Rolle der Valentina - fällt es mir aber sowieso nicht schwer, sie zu umarmen, zu küssen und lieb zu haben. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass Lorenzo [Patané] und ich uns einen Spaß daraus machen, uns zu überlegen, was uns damals an unseren Eltern genervt hat und was wir jetzt sozusagen auf unsere Rollen als Elternteile übertragen können. Ich streiche Valentina zum Beispiel ständig über den Kopf und denke: 'Oh ja, bitte, das muss dich jetzt richtig nerven!'" (lacht)
Gibt es sonst etwas, dass Sie sich von Ihren Eltern abgeschaut haben?
"Mein Vater ist jemand, der nie aufhört, sich für Dinge zu interessieren und zu begeistern. So bin ich zum Beispiel auch. Meine Mutter ist unglaublich liebevoll und herzlich und zu jedem gut und ich würde behaupten, das trifft auch auf mich zu. Darauf bin ich sehr stolz und ich freue mich, es sozusagen geschafft zu haben, bei den Richtigen zu landen (lacht). Ich würde sie niemals eintauschen wollen und hatte wirklich eine tolle Kindheit."
Welchen Stellenwert hat Ihre Familie in Ihrem Leben?
"Ich muss gestehen, dass ich niemand bin, der seine Familie ständig um sich haben muss. Das kann ich aber wahrscheinlich auch nur sagen, weil es sich für mich so selbstverständlich anfühlt, dass sie trotzdem immer für mich da ist. Dass meine Eltern noch so glücklich zusammen sind, sehe ich als großes Geschenk und ich fühle mich mit einer Familie gesegnet, die sich lieb hat und sich dabei auch Freiheiten und Eigenheiten zugesteht."
'Sturm der Liebe' läuft montags bis freitags um 15:10 Uhr im Ersten.
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