Marek Erhardt: "An meinen Fehlern bin ich gewachsen"
Noch nie sprach Schauspieler Marek Erhardt ('SOKO Hamburg') so privat. Welche Fehler er machte und wie er heute dazu steht.

Bei ihm läuft es gerade richtig rund: Die 'SOKO Hamburg' geht am 27. März 2018 an den Start, das ZDF-Traumschiff schippert am 1. April Richtung Seychellen. Dazu noch eine Lenz-Verfilmung, Synchron, Werbung, Coaching ... Marek Erhardt ist gefragt. Das Neue Blatt begleitete ihn exklusiv auf der AMADEA nach Brasilien.
Das Neue Blatt: Sie sind in Rio mit Kollege Sascha Hehn um die Häuser gezogen. Wie wichtig sind Ihnen Männerfreundschaften?
Marek Erhardt: Sascha und ich verstehen uns prima. Auf der Atlantiküberquerung haben wir jeden Morgen zusammen gefrühstückt und das Weltgeschehen neu geordnet. Ich habe vier richtig gute Freunde. Was ich an ihnen schätze: das ehrliche und klare Wort. Mit Frauen kommen immer Emotionen ins Spiel. Das macht es komplizierter.
Sind Sie ein guter Freund?
Das hoffe ich! Ich bin jemand, der sehr, sehr direkt ist. Ich sage Sachen, die mir nicht passen. Und das völlig unverblümt. Das muss eine Freundschaft aushalten. Es geht ja nicht darum, jemanden zu verletzen. Auch wenn es wehtut – es ist am Ende immer gut gemeint.
Sie scheinen mit sich im Reinen, ein echtes Glückskind zu sein.
Ja, ich bin jemand, der auf der Sonnenseite leben darf. Der aber auch schon viele Tiefschläge erlebt hat und viele Sachen immer wieder falsch macht. Ich habe wirklich viele schreckliche Fehler gemacht. Aber ich bin an genau diesen Fehlern gewachsen. Zum Beispiel die Aufsichtsrat-Tätigkeit für den HSV. Das hätte ich nie machen dürfen.
Video: Die fünf besten Vorabendserien (Artikel wird unter dem Video fortgeführt)
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Und privat?
Privat bin ich nicht so ganz happy mit meiner Lebensbilanz. Weil da große Gefühle eine Rolle spielen. Ich hasse Streitereien, aber ich liebe Reibung. Man kommt zu Lösungen, auch wenn es richtig schmerzt. Das gute alte Sprichwort 'Gewitter reinigt die Luft' – ich bin ein Fan davon. Man sollte es viel häufiger krachen lassen. Die ideale Ausgangsposition für einen Neuanfang. Vorausgesetzt man ist nicht nachtragend. Wenn für mich ein Thema erledigt ist, ist es aus und vorbei. Ich weiß, das macht mich jetzt unsympathisch: Das ist auch mit Menschen nicht anders …
Sie ziehen also leicht einen Schlussstrich?
Beruflich trauere ich keiner Sache wochenlang hinterher. Im Privaten leide ich schon sehr.
Ein Beispiel bitte.
Ich hatte vor ein paar Jahren eine schreckliche Ehekrise mit meiner Frau Maren. Ich habe sie ausgelöst, ich hatte mich in eine andere verliebt. Das hat irre wehgetan, allen Beteiligten. Meine Frau und ich hatten es damals nicht geschafft, unsere Probleme aus der Welt zu räumen. Aber ich habe mit meiner Frau um unser Familienglück gekämpft. Mit allen Konsequenzen. Und wir beide haben es geschafft und sind gestärkt aus dieser Situation hervorgegangen.
Was macht Ihre Beziehung zu Maren aus?
Zuneigung, Wärme und Respekt. Das alles haben wir uns bewahrt!
'SOKO Hamburg' mit Marek Ehrhardt als Ermittler läuft ab dem 27. März 2018 um 18 Uhr sechs Wochen lang immer dienstags im ZDF.
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