Elektro-Krampftherapie: So kann sie bei Depressionen helfen
Mit der Elektro-Krampftherapie soll depressiven Menschen zur Besserung verholfen werden. Lesen Sie hier, wie und wo die Behandlung durchgeführt wird.

Um Depressionen zu besiegen, gilt die Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten als Goldstandard. Doch bei 20 Prozent der besonders schwer Erkrankten hilft diese Behandlung nicht. Dann kann die sogenannte Elektro-Krampftherapie (EKT) neuen Lebensmut bringen:
Wie wird die Elektro-Krampftherapie durchgeführt?
"Bei dieser Methode wird in Vollnarkose das Gehirn vier bis zehn Sekunden lang schwachen Stromstößen ausgesetzt", erklärt der Psychiater Professor Dr. Here Folkerts.
Was passiert dabei im Gehirn?
"Die Behandlung wirkt gezielt auf das Hirnzentrum, welches für unsere Gefühle zuständig ist. Der so ausgelöste Krampfanfall – er dauert etwa 45 Sekunden an – ruft dort eine biochemische Reaktion hervor: Botenstoffe, wie etwa das 'Glückshormon' Serotonin werden ausgeschüttet", so der Experte.
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Wie erfolgreich ist die Behandlungsmethode?
Was die Elektro-Krampftherapie laut Folkerts außerdem wirkungsvoll macht: "Die Bildung neuer Nervenzellen im Gefühlszentrum wird angeregt sowie die Entwirrung ungesund verknüpfter Hirnareale unterstützt." Studien zeigen, dass die EKT bei 75 Prozent der Patienten zu einer deutlichen Besserung der Krankheitssymptome führt. Damit ist sie die erfolgreichste Methode bei Depressionen.
Wie oft und wie lang muss die Therapie angewendet werden?
Die Elektro-Krampftherapie sollte zehnmal durchgeführt werden – in einem Zeitraum von vier bis fünf Wochen.
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Wer trägt die Kosten der Elektro-Krampftherapie?
Sind die Voraussetzungen der sogenannten Psychotherapie-Richtlinien erfüllt und andere Therapie bisher erfolglos geblieben, übernimmt im Regelfall die Krankenkasse die Kosten der EKT. Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse.
Nebenwirkungen der EKT: Welche sind häufig?
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und Übelkeit. Insgesamt ist die Therapie aber sehr gut verträglich. Patienten mit Herz-Kreislauf-Leiden oder Diabetes müssen aber medikamentös richtig eingestellt sein, um den Eingriff gut zu verkraften.
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In einem Bericht des NDR erzählen Betroffene, wie Ihnen die Behandlung geholfen hat. Den Bericht finden Sie hier.