Nachkriegs-TV-Drama

Bewegend: 'Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach Morgen'

Schmankerl zum Sonntagabend: Die ARD zeigt noch einmal den erfolgreichen Film 'Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach Morgen' mit Christiane Paul und Axel Prahl in den Hauptrollen. Diesmals sogar in einem Stück.

Die Besetzung aus Die Himmelsleiter
Anna Roth (Christiane Paul, rotes Kleid) und ihre Familie mit Widersacher Armin Zettler (Axel Prahl, grauer Anzug). Foto: ARD Degeto/Stephanie Kulbach

'Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach Morgen' erzählt ein Stück deutsche Geschichte: Es ist das Jahr 1947. Im zerstörten Köln kämpfen die Menschen noch immer ums Überleben. Mit Schmuggeln und Stehlen halten sie sich über Wasser. So auch die dreifache Mutter Anna Roth (Christiane Paul). Mit ihren Kindern Sophie (Sarah Horváth), Eva (Muriel Wimmer) und Michel (Jonathan Berlin), sowie Sophies Sohn Paul lebt sie im Kellergeschoss ihres zerbombten Hauses. Ihr Mann Adam (Ernst Stötzner) ist Jude und gilt seit sechs Jahren als vermisst.

Axel Prahl als Armin Zettler
Den Widersacher der Familie, Armin Zettler, spielt Axel Prahl. Foto: ARD Degeto/Stephanie Kulbach

Wirren der Nachkriegszeit

Als wäre die Situation der Familie nicht schon schlimm genug, soll das Viertel in dem die Roths leben, einem Kasernenbau der belgischen Besatzer weichen. Die meisten Trümmergrundstücke hat Armin Zettler (Axel Prahl) dafür schon aufgekauft - aber Anna will ihr Zuhause nicht aufgeben. Außerdem vermutet sie, dass Zettler ihren Mann denunziert hat. Plötzlich wird Zettlers jüngster Sohn Bruno (Lucas Reiber) angeschossen - im Verdacht steht Annas Sohn Michel. Die Polizei durchsucht das Haus der Roths und verhaftet Anna wegen Verdacht auf Hehlerei. Wie geht es für die Familie weiter?

2015 lief 'Die Himmelsleiter' zum ersten Mal in der ARD, damals in zwei Teilen. Die Zuschauerzahlen waren sehr gut und dieses Mal setzt der Fernsehsender darauf, das Drama in einem Stück zu zeigen. Freunde historischer Stoffe können sich also auf einen umfangreichen Fernsehabend freuen. Auch die Schauspieler genossen das anspruchsvolle Projekt:

Christiane Paul über ihre Rolle

Hauptdarstellerin Christiane Paul bewundert die Frauen, die sich in der Nachkriegszeit durchschlagen mussten: "Die Frauen mussten ja so stark und in der Lage sein, ihr Leben und das ihrer Familie zu organisieren. Ansonsten wären sie einfach umgekommen, also verhungert oder erfroren. Und ihre Kinder dann auch", sagte sie gegenüber dem Stern.

Armin Zettler (Axel Prahl) und Anna Roth (Christiane Paul)
Armin Zettler (Axel Prahl) möchte das Grundstück von Anna Roth (Christiane Paul) kaufen. Foto: ARD Degeto/Stephanie Kulbach

"Ich habe selbst einiges davon mitbekommen"

Ihr 56-jährige Schauspielkollege Axel Prahl hat eine persönliche Beziehung zum Thema Nachkriegszeit: "Ich habe davon selbst noch einiges mitbekommen. Meine Eltern und Großeltern kamen aus Pommern; wir waren Flüchtlingskinder. Flüchtlinge waren in der neuen Heimat zuerst nicht wahnsinnig gut angesehen. Allein schon, dass man mit ihnen – also mit wildfremden Leuten – plötzlich die Wohnung teilen musste, war nicht ganz einfach. Oder was wir damals zu essen hatten! Wenn ich sehe, wie wir heute mit Lebensmitteln umgehen – das war zu meiner Kinder- und Jugendzeit absolut undenkbar", erzählte er dem Kölner Express.

Gedreht wurde in Prag

Die Atmosphäre der zerbombten Stadt kommt täuschend echt rüber, obwohl 'Himmelsleiter' nicht in Köln, sondern in Prag gedreht wurde. Auch die Schauspieler mussten den Kölner Dialekt erst lernen. "Wir hatten am Set einen sehr guten Coach, der auf die Sprache geachtet hat. Ich hoffe, die Kölner kaufen mir das Kölsch ab", gesteht Axel Prahl. Bei so viel Mühe sind wir zuversichtlich, dass 'Himmelsleiter - Sehnsucht nach Morgen' es schafft, uns die Schicksale der Menschen in der Nachkriegszeit näher zu bringen!

"Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach Morgen" läuft am 28. Januar um 20.15 Uhr auf ARD.

Autor: Carolin Ostrowski

Das könnte Sie auch interessieren: