Booster-Impfung: Warum ist eine Auffrischungsimpfung so wichtig?
Im Kampf gegen das Coronavirus wird von der Bundesregierung eine Booster-Impfung empfohlen. Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen rund um die dritte und vierte Impfung zusammengefasst.
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- Was genau bedeutet Booster-Impfung?
- Wann wird eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus empfohlen?
- Zweiter Booster: Für wen ist eine vierte Corona-Impfung sinnvoll?
- Wer benötigt keine vierte Impfung?
- Wo bekomme ich eine Booster-Impfung?
- Welche Impfstoffe werden als Auffrischungsimpfung verwendet?
- Was passiert im Körper bei einer Booster-Impfung?
- Wie lange hält eine Booster-Impfung?
- Was bedeutet Kreuzimpfung?
- Können verschiedene Impfstoffe miteinander kombiniert werden?
- Wer bezahlt die Booster-Impfung?
- Kann die Grippeimpfung zeitgleich mit der Booster-Impfung geimpft werden?
- Welche Nebenwirkungen kann eine Booster-Impfung haben?
Die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen in kontinuierlich Deutschland an. So drastisch, dass einige Bundesländer sich im Winter für einen Lockdown für Ungeimpfte entschlossen, öffentliche Verkehrsmittel nur noch mit dem Einhalten einer 3G-Regel nutzbar sind und erste gastronomische Betriebe und Veranstalter für eine bestimmte auf 2G-Plus-Maßnahmen zurückgreifen müssen. Damit die Inzidenzen bundesweit nicht noch weiter wachsen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) neben den zwei gängigen Corona-Schutzimpfungen bereits geimpften Personen, ihren Impfschutz aufzufrischen. Warum dies laut Gesundheitsministerium so wichtig ist, welche Möglichkeiten es gibt und ab wann eine Booster-Impfung laut Robert Koch-Institut notwendig ist, haben wir für Sie zusammengefasst.
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Noch mehr Informationen rund um eine Booster-Impfung sehen Sie hier (Der Artikel geht unter dem Video weiter):
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Was genau bedeutet Booster-Impfung?
Wichtig ist vorab zu wissen, dass eine Schutzimpfung gegen Covid-19 laut Bundesregierung dafür gedacht sind, geimpfte Personen vor einem schweren Verlauf der Erkrankung zu schützen. Weil Studien belegen, dass der Impfschutz einer Corona-Schutzimpfung mit der Zeit nachlassen kann, muss dieser aufgefrischt werden.
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Wann wird eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus empfohlen?
Die STIKO empfiehlt Personen ab 18 Jahren ihre Corona-Schutzimpfung auffrischen zu lassen. Insbesondere aber Personen mit Immundefizienz, Personen im Alter ab 70 Jahren, Bewohner*innen und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Auch bisher Nicht-Geimpfte sollen vordringlich geimpft werden, teilt die STIKO in einer Pressemitteilung mit.
Eine Booster-Impfung soll laut STIKO in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Nach Angaben der Bundesregierung könne im Einzelfall oder wenn genug Impfstoff da ist, auch schon nach fünf Monaten aufgefrischt werden. Ebenfalls gelte die Empfehlung zur Auffrischimpfung auch für Schwangere ab dem 2. Trimenon und für Genesene.
Das genaue Datum Ihrer letzten Impfung finden Sie in Ihrem digitalen Impfnachweis oder in Ihrem Impfpass.
Zweiter Booster: Für wen ist eine vierte Corona-Impfung sinnvoll?
Schon im Januar 2022 sprach sich die Stiko erstmals für eine vierte Corona-Schutzimpfung für vulnerable Gruppen aus.
Konkret wird die vierte Impfung folgenden Personengruppen empfohlen:
Allgemein allen Personen ab 70 Jahren
Bewohner und Bewohnerinnen in Altenheimen
Menschen mit einer Immunschwäche-Krankheit
Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
Frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung kann es den zweiten Booster geben. Bei Beschäftigten in Gesundheitswesen verlängert sich dieser Zeitraum auf ein halbes Jahr.
Grundlage dieser Entscheidung sind unter anderem wissenschaftliche Erkenntnisse aus Israel, laut denen der Schutz nach einer vierten Impfung fast doppelt so hoch sei wie nach der dritten Impfung. Der Schutz vor einem schweren Verlauf sei sogar noch höher - nämlich drei bis fünf Mal so hoch.
Gerade in der Gruppe der besonders gefährdeten Personen (Menschen ab 70 Jahren und Menschen mit Immunschwäche) schwinde laut Stiko der Schutz nach der ersten Boosterimpfung gegen die Omikron-Variante schon innerhalb weniger Monate. Dennoch hieß es auch, dass die Datenlage noch gering sei.
Zur Begründung der neuen Empfehlung verwies das Gremium auf einen nachlassenden Schutz von Grund- und Auffrischungsimpfung. "Aktuelle Daten zeigen, dass der Schutz nach ersten Auffrischimpfung gegen Infektionen mit der momentan zirkulierenden Omikronvariante innerhalb weniger Monate abnimmt", heißt es in der Stiko-Erklärung.
Wer benötigt keine vierte Impfung?
Aktuell empfiehlt die Stiko Menschen, die bereits geboostert waren und sich dann mit Corona infiziert haben, keine erneute Auffrischungsimpfung.
Wo bekomme ich eine Booster-Impfung?
Die Booster-Impfungen erfolgen je nach Bundesland durch mobile Impfteams, Betriebsärzte*innen oder die Hausärzte*innen. Die Organisation der Impfauffrischung liegt bei den einzelnen Bundesländern.
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Welche Impfstoffe werden als Auffrischungsimpfung verwendet?
Empfohlen wird laut Bundesregierung eine Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff, also BioNTech oder Moderna. Beide mRNA-Impfstoffe seien vergleichbar wirksam, sicher und effizient, heißt es in einem offiziellen Schreiben der Bundesregierung. Die Entscheidung darüber werde auf Grundlage der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der bislang zugelassenen Impfstoffe bei breiter Anwendung sowie deren Verfügbarkeit getroffen.
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Personen mit einer abgeschlossenen Vektor-Impfstoffserie, wie zum Beispiel AstraZeneca oder Johnson & Johnson, wird die Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen. Der Grund sei, dass Daten gezeigt hätten, dass eine solche Kreuzimpfung (heterologes Impfschema – erst Vektor-Impfstoff, anschließend mRNA-Impfstoff) zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führen als bei einem homologen Impfschema, bei dem nur Vektor-Impfstoffe zur Anwendung kamen.
Was passiert im Körper bei einer Booster-Impfung?
Die aktuell steigende Zahl an Impfdurchbrüchen zeigt, dass die Wirkung der Covid-19-Impfung mit der Zeit nachlässt. Mehr Menschen erkranken an Corona, obwohl sie bereits eine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Der Grund dafür sei, dass die Antikörper gegen den Erreger im Blut mit der Zeit zurückgehen würden. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind deswegen besonders anfällig dafür, sich mit dem Virus anzustecken. Eine Booster-Impfung soll nun nach sechs Monaten das Immunsystem dazu zu bringen, neue Antikörper gegen den Erreger zu produzieren und so erneut einen Schutz zu bilden.
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Wie lange hält eine Booster-Impfung?
Wie lange ein Schutz vor dem Coronavirus durch die Booster-Impfung gegeben ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher bestimmt werden. Ebenso zeigen Studien nach der dritten Corona-Impfung, dass die dort gemessenen Antikörperlevel auf eine gute Immunantwort hinweisen.
Bislang sind mehr als 75 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig grundimmunisiert, knapp 58 Prozent zusätzlich bereits geboostert. Etwa 23 Prozent der Bevölkerung sind noch ungeimpft - das sind rund 20 Millionen Menschen.
Was bedeutet Kreuzimpfung?
Personen, die bereits mit einem Vektor-Impfstoff wie zum Beispiel AstraZeneca oder Johnson & Johnson geimpft wurden, bekommen als Booster-Impfung nun einen mRNA-Impfstoff wie BioNTech oder Moderna von der STIKO empfohlen. Das bedeutet, sie erhalten eine Kreuzimpfung. Also eine Impfung, die aus mindestens zwei Impfstoffen besteht.
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Können verschiedene Impfstoffe miteinander kombiniert werden?
Die Kombination aus mindestens zwei Impfstoffen sei laut Experten nicht gefährlich. Im Gegenteil, eine Kreuzimpfung sei sogar sinnvoll, wie Virologe und Epidemiologe Prof. Alexander Kekulé im MDR aktuell Podcast 'Kekulés Corona Kompass' erklärt: "Immer wenn das Immunsystem mit etwas Neuem konfrontiert wird, das so ähnlich ist wie das Alte, aber ein bisschen anders, dann reagiert das Immunsystem durch eine Ausweitung der möglichen Immunantwort. Das heißt, es wird ein weiteres Spektrum von Antikörpern und T-Zellen gebildet, die sich dann mit dem Erreger auseinandersetzen können."
Deswegen seien Kreuzimpfungen auch bei den Booster-Impfungen sinnvoll. Konkret heiße das: "Wenn man vorher Biontech hatte, Moderna zu nehmen, wenn man AstraZeneca hatte, dann Biontech oder Moderna."
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Wer bezahlt die Booster-Impfung?
Alle Impfungen gegen das Coronavirus, die nach der Impfverordnung vorgenommen werden, seien laut Bundesregierung für die Bürger*innen kostenlos. Dies gelte auch für die Auffrischungsimpfungen.
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Kann die Grippeimpfung zeitgleich mit der Booster-Impfung geimpft werden?
Die STIKO empfiehlt eine Grippeimpfung vor allem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, Vorerkrankte und für medizinisches Personal. Nach Angaben der Bundesregierung kann eine Grippeschutzimpfung zusammen mit einer Impfung gegen das Coronavirus vorgenommen werden.
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Welche Nebenwirkungen kann eine Booster-Impfung haben?
Laut 'Tagesspiegel' gäbe es bisher keine Erkenntnisse über schwerwiegende Nebenwirkungen nach der Booster-Impfung. Es seien die üblichen Impfreaktionen zu erwarten.
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